Täglich mehr wissen
00:00:01: Herzlich willkommen zu TierOnline-Tagesanbruch, die Diskussion ganz kurz vor Weihnachten.
00:00:05: Es ist die letzte Folge für dieses Jahr.
00:00:07: In dieser Ausgabe wollen wir zuhören.
00:00:10: Denn Anfang Dezember hatten wir bei TierOnline einen Lesertag.
00:00:13: Das ist ein Tag, an dem Nutzer unsere Arbeit kennenlernen, mit Journalisten diskutieren können, Konferenzen miterleben und einen Einblick in den redaktionellen Alltag
00:00:22: bekommen.
00:00:23: Und zu dieser Gelegenheit habe ich einige der Besucher mit ins Podcaststudio genommen.
00:00:27: Wir haben gesprochen über ihre Weihnachtswünsche, über ihre Sorgen mit Blick auf zwanzig, sechsundzwanzig und darüber, was sie sich von uns von TierOnline wünschen.
00:00:37: Spannende Antworten, interessante Impulse, die uns erwarten.
00:00:40: Wir hören gleich rein mit TierOnline-Chefredakteur Florian Harms.
00:00:44: Hallo.
00:00:45: Hallo, ich bin gespannt.
00:00:46: Mein Name ist Nicole Fuchs-Wiecher, starten wir rein in diese letzte Podcastfolge im Jahr zwei tausendundzwanzig.
00:00:54: Bevor wir uns die Stimmen unserer Nutzer gemeinsam anhören, Florian, lass uns noch kurz hier bleiben.
00:00:59: Das Jahr geht zu Ende.
00:01:00: Es war gesellschaftlich, medial, politisch, extrem dicht.
00:01:04: Mit welchem Gefühl gehst du in dieses Weihnachten?
00:01:08: Nikol offen gestanden mit einer gewissen Erschöpfung.
00:01:12: Deshalb freue ich mich jetzt auch sehr auf die ruhigen Tage zwischen den Jahren.
00:01:16: Auch mit einer leichten Unruhe, was die weltpolitische Lage anbelangt.
00:01:20: Es sind einfach sehr viele kurz getaktete... Krisensituationen, denen wir gegenwärtig ausgesetzt sind.
00:01:27: Und zugleich aber auch der großen Dankbarkeit für unglaublich viele schöne Momente.
00:01:33: Nicht nur in meinem persönlichen Umfeld, sondern auch bei uns in der Redaktion und mit wirklich vielen Leserinnen und Lesern.
00:01:39: Ich habe gerade in den vergangenen Tagen nochmal sehr viele Zuschriften bekommen.
00:01:44: Bei E-Mail auf unser Tagesanbruch, E-Mail, Newsletterfach.
00:01:47: Und das waren einfach sehr, sehr herzliche, nette, dankbare Stimmen.
00:01:51: Und dafür darum bin ich dann sehr dankbar.
00:01:53: Das Gefühl, mit dem wir in dieses Weihnachten gehen, das ist ja auch sehr unterschiedlich.
00:01:56: Genau deshalb haben wir unsere Leser gefragt, was sie sich wünschen.
00:01:59: Für sich, für die Gesellschaft und für das kommende Jahr.
00:02:03: hören wir mal rein.
00:02:04: Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft vielleicht, und das mal ganz kurz zu sagen, ihr... wie ihr Gefühl wiederfindet.
00:02:11: Also am meisten wie wahrscheinlich ganz viele Menschen, dass dieser verdammte Krieg mit der Ukraine endlich endet.
00:02:17: Das Einsicht ist, das Krieg kein Weg ist, um irgendwelche Probleme oder Wünsche zu erfüllen.
00:02:25: Das stabile Verhältnisse bleiben, das friedliche Verhältnisse vor allem bleiben, dass man mit Zuversicht in jeder Situation nach vorne blickt.
00:02:35: dass positive Nachrichten über T-Online vermittelt werden.
00:02:39: Ja,
00:02:40: also tatsächlich, dass eigentlich mal Ruhe einkehrt in der Welt.
00:02:42: dass wir da wirklich die ganzen Konflikte in den USA mitschwammen, dass er so viel rumwettert und so weiter und sofort in China und Russland und so weiter.
00:02:50: Man muss tatsächlich sagen, es wäre wirklich schön, wenn jetzt im neuen Jahr die Leute vielleicht mal wieder runterkommen und wieder sich zusammensetzen und miteinander reden.
00:02:58: Ich wünsche mir, dass wir wieder diesen Schritt mehr gehen.
00:03:01: Das heißt, wenn ich merke, dass einer Hilfe meiner Seite brauche, eben die Hand zu reichen.
00:03:04: Im Momenten, wo ich sage mal mal, wo ich mich alleine fühle, vielleicht dann auch gehört werde und dass ich besser wahrgenommen werde.
00:03:12: Das ist so etwas, also dass auch die einzelne Stimme meime oder auch das Nächste und das Übernächste anders wahrgenommen wird oder überhaupt wahrgenommen wird.
00:03:21: Ich wünsche mir politisch, dass die Regierung konstruktiv weiter an unserer Demokratie arbeitet und dass unsere guten bestehenden Gesetze auch durchgesetzt werden.
00:03:35: In den Wünschen ist jetzt viel von Spaltung, von Krieg, Vertrauensverlust, die Rede am Ende auch von der Koalition.
00:03:41: Und wenn wir jetzt auf die Koalition blicken, die streiten wahnsinnig viel und scheinen so ein bisschen den Blick für die Sorgen der Menschen aus dem Blick zu verlieren.
00:03:50: Was erwartest du im nächsten Jahr von der Regierung?
00:03:52: Also ich merke, wenn ich mit Regierenden oder ihren Unterstützern spreche, dass die sich schon alle der besonderen Lage bewusst sind.
00:04:02: Der Lage nach dem Scheitern der Vorgängerregierung, der Ampelkoalition, den vielen Krisen, denen sie ausgesetzt sind, dem hohen Reformdruck.
00:04:11: Also Deutschland ist einfach nicht mehr der Wirtschaftsmotor, der es eigentlich sein sollte und der es mal gewesen ist.
00:04:17: Und die Regierenden kriegen wirklich viel Druck aus der Wirtschaft, dass jetzt wirklich was passiert.
00:04:22: Sie sehen auch, dass sich grundlegende Dinge falsch entwickeln, wie beispielsweise, dass der Staat immer mehr Geld von seinen Bürgern einnimmt, um es dann unzuverteilen.
00:04:33: Das passiert aber häufig nicht effektiv, wenn wir beispielsweise über die Bürgergelddebatte sprechen.
00:04:40: Und auch da muss man dringend ran.
00:04:42: Ich habe ein interessantes Interview geführt dieses Jahr mit dem neuen Digitalminister Carsten Wildberger, der auch für die Staatsmodellisierung zuständig ist.
00:04:52: Und das ist ja jemand, der kommt aus der Wirtschaft, also ist kein Politiker und schaut eben von außen auf diesen Betrieb und ist sehr motiviert, Dinge zum Besseren zu entwickeln.
00:05:04: Wenn man sich dann ein bisschen mit dem unterhält, merkt man aber auch, wie schwer das ist.
00:05:07: Gar nicht, weil da so große Beharrungskräfte sind, sondern weil einfach das System, das sich hierzulande in Jahrzehnten entwickelt hat, ebenso verkrustet ist.
00:05:16: Dass wirklich an ganz vielen Stellen noch nicht mal ganz klar ist, wie kann man denn die Dinge überhaupt zum Besseren bewegen?
00:05:22: Welche Rädchen müssen jetzt alle gedreht werden, um das einzudämmen, was wir gemeinsam als Bürokratie bezeichnen?
00:05:31: Und da, glaube ich schon, die haben die Zeichen der Zeit erkannt in der Regierung.
00:05:35: Die wissen, sie müssen liefern.
00:05:37: Sie tun sich noch schwer, einfach weil sie so viele Krisen ausgesetzt sind.
00:05:42: Das hat man jetzt aber Kanzler Merz in den vergangenen Tagen gesehen.
00:05:44: Der kümmert sich intensiv und sicherlich auch anerkennenswert, darum wirklich alles zu tun, um zu versuchen, diesen fürchterlichen Krieg in der Ukraine zu beenden.
00:05:57: An anderen Stellen in der Innenpolitik kommt er nicht schnell genug voran.
00:06:00: Und das weiß der auch und das merkt er auch.
00:06:02: Und zugleich merkt er, dass sicherlich seine Aufstellung in der Regierung an vielen Stellen noch nicht gut genug ist.
00:06:08: Da sind viele Leute, die zum ersten Mal in Regierungserfahrung sind, auch im Deutschen Bundestag, sitzen viele Abgeordnete zum ersten Mal, sind
00:06:15: viele
00:06:16: Bowizen und die müssen erstmal Erfahrung sammeln.
00:06:18: Eigentlich haben sie diese Zeit aber nicht.
00:06:20: Und das wird dann sicherlich das nächste Jahr auch prägen, dass man häufig schnell auch überstürzt reagieren muss.
00:06:28: Und das ist nicht der beste Modus in der Zeit, in der man wirklich große, große Reformprojekte umsetzen muss.
00:06:33: Und bei der Gelegenheit schauen wir einmal rüber nach Amerika.
00:06:36: Trump ist seit knapp einem Jahr im Amt.
00:06:39: Die Welt scheint seitdem ein bisschen aus den Fugen geraten zu sein.
00:06:42: Alte Bündnisse zählen nicht mehr.
00:06:44: Drei Jahre Trump liegen jetzt noch vor uns.
00:06:46: Was ist dazu erwarten?
00:06:48: Ja, man mag es ja echt kaum ertragen.
00:06:50: Noch drei weitere Jahre mit so einem Chaos, das mag man eigentlich niemandem auf diesem Schön erdbald zumuten, es wird uns aber bevorstehen.
00:06:58: Wenn man mal den Blick etwas weitet und diese jetzige zweite Amtszeit von Trump vergleicht mit früheren Präsidenten, dann stellt man schon ein Muster fest.
00:07:10: Und das ist vielleicht ein bisschen was Beruhigendes.
00:07:13: So chaotisch der ist, so erratisch, so egoistisch, so brutal und skrupellose an vielen Stellen vorgeht.
00:07:21: Es gibt ein Muster und das sieht so aus, dass eigentlich jeder neue Präsident am Anfang erstmal versucht, richtig große Dinge zu bewegen.
00:07:31: Weil dann hat er Rückendeckung.
00:07:34: Er hat die Möglichkeit erstmal auch... gegen Widerstände wirklich robust vorzugehen.
00:07:42: Häufig hat sich die Opposition noch nicht so richtig formiert.
00:07:45: Das sehen wir auch in den Staaten, dass die Demokraten erst langsam so anfangen, sich dann aufzustellen für die Zwischenwahlen.
00:07:52: Und so haben wir es jetzt auch bei Trump gesehen, der wirklich eigentlich jeden Tag irgendwelche neuen Themen rausgehauen hat.
00:07:58: In den vergangenen Wochen merkte man schon, behutsam betrachtet macht sich eine gewisse Erschöpfung breit.
00:08:05: Nicht nur, dass Trump gelegentlich beim Meetingseinschuss schlafen droht, weil ihm die Augen zufallen, sondern man hört jetzt auch aus seiner Administration aus dem Umfeld, dass die merken, dass der Takt, den sie vorgegeben haben, ebenso nicht einzuhalten ist.
00:08:19: Also ein plakatives Beispiel ist Elon Musk, der da am Anfang mit der Kettensäge versucht hat, die amerikanische Bürokratie zu zerschlagen.
00:08:27: Und wirklich gescheitert ist damit.
00:08:29: Er hat ein paar Behörden nicht gemacht.
00:08:31: Das ist auch schlimm genug in manchen Fällen, wenn es beispielsweise die Auslandshilfe anbelangt.
00:08:36: Aber so wie sie das am Ende rausgekommen ist, hat das mit Nichten die hohen, hochgesteckten Sparziele erreicht.
00:08:42: Und denen ist schon klar, so geht es eben dann nicht.
00:08:44: Und an anderer Stelle merkt man auch, dass jetzt durchaus manchmal selbstkritisch gesagt wird, auch aus seinem Umfeld, die Stabchefin zu sie will, beispielsweise, hat sich entsprechend geäußert.
00:08:55: Das geht halt nicht so, dass man, selbst wenn man die größte Macht auf der Welt besitzt, einfach jeden Tag irgendwie den Rest des Globuses schockt.
00:09:03: Weil man dann Reaktionen bekommt, die einem selbst schaden.
00:09:06: Und diese Reaktionen hat Amerika gesehen, beispielsweise durch China, die sehr kühl... sehr taktisch reagiert haben auf diese Strafzölle und dann einfach mal die Ausfuhr seltener Erden, von denen eigentlich die gesamte amerikanische Wirtschaft abhängig ist, gedrosselt haben.
00:09:21: Und dann brach sofort Panik aus in Washington und man musste reagieren und sich irgendwie ins Benehmen setzen.
00:09:26: Und da sieht man dann eben auch, so erratisch so ein Tramp vorgehen kann, er kann sich es nicht mit der ganzen Welt verschärzen.
00:09:34: Wenn wir noch mal auf die Wünsche zurückblicken von unseren Lesern, von unseren Usern, da steckt ja auch eine kleine leise Angst dahinter.
00:09:41: Deswegen habe ich die Besucher des Lesertags auch noch gefragt, was sind ihre Sorgen mit Blick auf zwanzig, sechsundzwanzig?
00:09:48: Hören wir da mal rein.
00:09:49: Meine größte Sorge ist, dass die Polarisierung der Gesellschaft weiter fortschreitet.
00:09:54: Dass wir es nicht schaffen, uns mal wieder auf einen Grundkonsens zu einigen, der da heißt, ich bin okay, du bist okay.
00:10:03: immer schlimmer wird, dass sich diese Gewaltspirale in der Ukraine bzw.
00:10:06: jetzt auch mit China und Taiwan und so weiter, dass das immer weiter eskaliert, dass man da keine Ruhe reinkriegt, dass das immer weiter hochgepusht wird und so weiter.
00:10:15: Das ist eigentlich meine größte Sorge, dass wir da einfach keinen Ende finden.
00:10:18: Ja,
00:10:18: ich sage mal mal, diese ganze Entwicklung, was jetzt in der digitalen Welt los ist, wie das mit der KI weitergeht, dass da Vertrauensverlust auf jeden Fall noch viel kommen wird.
00:10:26: Man kann nicht mehr glauben, was man sieht.
00:10:28: Man kann nicht mehr glauben, was man hört.
00:10:30: Wir sind ja Menschen, wir sehen oder wir glauben, was wir sehen.
00:10:32: Und das ist ein Novum, dass es ja da nicht mehr gibt.
00:10:36: Und wen vertraue ich dann noch?
00:10:38: Meine größte Sorge ist, dass wir angegriffen werden und dass wir, ich sag mal, ein russisches System übergeholfen kriegen.
00:10:49: Und da ist auch, wie gesagt, auch die Politik gefragt, dass sie dem entgegenwirkt.
00:10:55: Ich
00:10:55: bin immer ein positiv denkender Mensch und denke, dass alles gut wird.
00:11:00: Das ist meine Grundhaltung und das hat sich bisher immer bestätigt.
00:11:05: Die letzte Haltung, die wir jetzt nun am Ende gehört haben, nicht zu verzweifeln, das zieht sich ja auch so ein bisschen durch einige Stimmen.
00:11:12: Zwei Fragen an dich, Florian.
00:11:13: Was sagst du zu den Sorgen unserer Leser?
00:11:15: Und was ist deine größte Sorge mit Blick auf twenty-sixundzwanzig?
00:11:19: Eine ähnliche, wie die, die ich jetzt hier höre aus diesen Stimmen.
00:11:22: Und wir haben bei dem Lesertag uns intensiv auseinandergesetzt und auch wirklich kontrovers diskutiert über die Frage, was man tun kann gegen die zunehmende Spaltung, Polarisierung der Gesellschaft.
00:11:36: Und dabei ging es auch an vielen Stellen um die Partei AfD.
00:11:40: Und ich fand es sehr interessant, dass unsere Leserinnen und Leser wirklich unterschiedliche Sichten auf dieses Thema haben.
00:11:46: Das machte sich daran fest, dass man sich fragte, wie geht man mit Leuten um, die diese Partei offen unterstützen und zwar auch die radikalen Kräfte in dieser Partei.
00:11:58: Und ich habe eine Leserin im Erinnerung, die sagte, also man muss die isolieren.
00:12:04: Und ich sage jetzt in meinen Worten, Ausgrenzen und klarmachen, so geht es nicht, sondern wir müssen unsere Demokratie schützen.
00:12:12: Und es gab Gegenstimmen, die gesagt haben, nein, im Gegenteil, wir müssen auf diese Leute zugehen, sie einbinden mit ihnen diskutieren.
00:12:20: Und das trifft ähnlich so auch meine Sicht.
00:12:25: Wir haben ja hier im Podcast auch schon mit Anhängerinnen und Anhängern der AfD diskutiert und ich glaube, das ist der richtige Weg.
00:12:31: Ich würde mich jetzt nicht mit einem Björn Höckern einen Tisch setzen, weil das ist einfach erwiesenermaßen ein Extremist, ein Faschist, so darf man ihn auch nennen, gerichtsfest.
00:12:41: Das geht einfach nicht so.
00:12:43: Das ist sozusagen außerhalb dessen, was wir innerhalb unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung machen wollen.
00:12:50: Es gibt aber viele Menschen, die die AfD unterstützen oder ihr die Stimme geben, einfach aus einem Gefühl der Unzufriedenheit und des Frustes heraus.
00:12:59: Und den Eindruck haben, In diesem Angebot der anderen Parteien, der demokratischen Partei, ist nichts mehr für mich drin.
00:13:06: und deshalb möchte ich jetzt mal ein Zeichen setzen und zu sagen, so geht es eben nicht.
00:13:10: Das ist mir relativ häufig aufgefallen und das ist dann auch das, worüber ich viel nachdenke gegenwärtig.
00:13:17: Wenn ich unterwegs bin, mit Menschen spreche, habe ich häufig den Eindruck, sie empfinden eine zunehmende Distanz zwischen dem, was im Regierungsviertel in Berlin passiert und dem, was ihr alltägliches Leben ausmacht.
00:13:30: Und das ist nicht gut.
00:13:31: Ich glaube, wir müssen versuchen, diese Distanz zu überwinden.
00:13:34: Und diese Aufgabe kann man nicht allein den Politikerinnen und Politikern aufbürden, sondern das ist etwas, wo wir alle uns bemühen müssen.
00:13:42: Und das ist schwer, so, dass man wirklich dahin kommt und sagt, ich als kleiner Florian Harms, ich als kleine Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, bemühe mich jetzt darum, dass wir am Ende dieses zu erwartenden nächsten wilden Jahres besser hinterher rauskommen, dass wir, wenn wir dann wieder reden, dann ein Druck haben, ja wohl, zwanzig, sechsundzwanzig war besser als zwanzig, fünfundzwanzig und wir haben was getan für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
00:14:10: Denn das, du hast ja danach gefragt, ist wirklich gegenwärtig meine größte Sorge, dass diese eigentlich sehr spannende, vielfältige und erfolgreiche deutsche Gesellschaft weiter auseinander driftet und dass wir möglicherweise irgendwann in Zustände wie in Amerika reinlaufen könnten.
00:14:26: Da gibt es viele Einflüsse.
00:14:28: Auch die Rolle der Medien muss man dabei betrachten.
00:14:31: Natürlich, ein Leser hat künstliche Intelligenz angeführt.
00:14:34: Das ist etwas, wo ich mit Spannung aber auch Sorge draufschaue.
00:14:38: Könnten uns vielleicht im nächsten Jahr auch noch mal intensiver austauschen.
00:14:41: Aber eigentlich geht es doch um den Kern.
00:14:44: Wie können wir in unserem Land das gegenwärtig so vielen Krisen ausgesetzt ist?
00:14:48: Und trotzdem nach wie vor, dass wirtschaftlich stärkster Land Europa ist.
00:14:52: Wie können wir da den Zusammenhalt stärken?
00:14:55: Gerade bei so vielen Unsicherheiten stellt sich auch die Frage, welche Erwartungen haben Menschen an den Journalismus, das hast du gerade angeführt.
00:15:02: Und ganz besonders in dem Fall bei uns jetzt an unsere The Online Redaktion.
00:15:06: Wir hören mal in die Wünsche, die die User an uns an die Redaktion gerechtet haben.
00:15:12: Ich bin seit Anbeginn von The Online User.
00:15:16: und habe auch die Entwicklung damit sehr gut verfolgen können.
00:15:19: Und natürlich wünsche ich mir, dass diese Entwicklung genau in diese Richtung weitergeht.
00:15:24: Es
00:15:24: gibt eigentlich gar keine großen Wünsche, weil ihr macht das ganz gut.
00:15:27: Aber tatsächlich wäre schön, wenn ihr vielleicht mal einfach mal auch eine Themenwoche einfach mal macht.
00:15:32: Ihr sucht euch einfach mal ein Thema raus, was ihr so interessiert uns weiter und geht da einfach mal vertieft in die Sache vielleicht doch mal rein.
00:15:37: Das habe ich gesagt, okay, wir suchen uns z.B.
00:15:38: Gesundheit aus oder oder oder.
00:15:40: und dass man da mal sagt, okay, mal macht mal so eine kleine Themenwoche, das wäre schon mal schön.
00:15:44: Da ist gar nicht so groß was zu ändern.
00:15:46: Vielleicht wäre eine vierte Kommentatoren ganz hübsch, jetzt sind es drei Männer und da würde eine Frau vielleicht ganz gut noch reinpassen, auch um, also nicht nur wegen aus feministischen Gründen, sondern es sind noch einige Themenkomplexe gar nicht bedient.
00:16:00: Also der ganze Wirtschaftsbereich, Transformation in der Gesellschaft, das fehlt eigentlich.
00:16:04: Also, ich würde mir wirklich wünschen, dass der Weg, den Sie einmal eingeschritten haben, nämlich auch mal die gegensätzlichen Meinungen darzustellen, wie in dem Pro und Kontra.
00:16:13: Das finde ich ein sehr, sehr schönes Format.
00:16:16: Wir wünschen, dass es noch mal öfter aufkommt.
00:16:19: Aber vor allem auch das in den Berichten oder den Kommentaren, Podcast auch so ein bisschen Hilfe für uns draußen.
00:16:29: als Menschen, die mit anderen Menschen im Kontakt kommen, diskutieren, so Formulierungshelfen da sind.
00:16:36: Also wie geht man denn mit einem sehr verhärteten Meinungsmenschen um?
00:16:41: Mehr positive Nachrichten in den Raum zu stellen, so dass die Leute wieder auch einen Glauben an die Gesellschaft haben.
00:16:46: Und ich denke, da können Sie ja einen großen Beitrag leisten.
00:16:49: Florian, möchtest du direkt darauf reagieren?
00:16:52: Oh ja, das sind große Wünsche, viel zu tun.
00:16:55: Wir bemühen uns redlich.
00:16:57: vielleicht zwei, drei Anmerkungen dazu.
00:17:00: Also wir sehen bei TheronLine unsere wichtigste Aufgabe darin, erst einmal über das zu informieren, was geschieht.
00:17:09: Und zwar als Nachrichtenmedium.
00:17:11: Und Nachrichten sind in der gegenwärtigen Zeit.
00:17:14: Wir haben vorhin über die vielen Krisen gesprochen.
00:17:16: Leider Gottes häufig eher negativ behaftet.
00:17:19: Aber sie sind sehr relevant, weil sie viele Menschen betreffen.
00:17:22: Und deshalb berichten wir jeden Tag über die Entwicklungen in der Ukraine, im Nahen Osten, über das, was in Washington geschieht, wie die deutsche Wirtschaft sich entwickelt und vieles mehr.
00:17:31: Und ja, das ist häufig eher düster.
00:17:33: Und mir geht es auch manchmal so, wenn ich unsere Homepage aufrufe und das alles so lese, dass ich dann den Eindruck habe, oh, das zieht... jetzt ganz schön runter.
00:17:42: Und dann spreche ich mit den lieben Kolleginnen und Kollegen, die die Seite steuern.
00:17:45: Aber es geht ja auch nicht darum, dass wir jetzt alles rosa verben.
00:17:50: Ich glaube, es geht darum, dass wir versuchen, ein stimmiges Abbild der Wirklichkeit zu zeichnen und zu berichten, was passiert.
00:17:56: Und da nehme ich die Anregung der Leserschaft gerne auf, auch dahin zu schauen, wo Dinge gut funktionieren.
00:18:04: Zur Wahrheit gehört leider Gottes auch das Artikel, die eher die Krisen zeigen und die negativen Aspekte zeigen, um ein vielfaches mehr gelesen werden.
00:18:16: Das ist einfach menschlich.
00:18:17: Das rührt uns stärker, das interessiert uns, das regt uns auf.
00:18:21: Und wenn man jetzt ein positives Thema beschreibt, dann kann man davon ausgehen, das wird einfach fünffach, sechsfach, siebenfach mal weniger geklickt.
00:18:29: Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch um solche Themen kümmern.
00:18:31: Und manchmal gelingt es auch, sie mit einer attraktiven Überschrift zu versehen, sodass sie dann trotzdem angenommen werden.
00:18:38: Aber es ist schwieriger.
00:18:39: Das ist eine Aufgabe für uns, aber sie ist schwieriger.
00:18:42: Und außerdem habe ich aus diesen Stimmen gehört, dass sich viele unserer Leserinnen und Leser auch Inspiration wünschen durch unser Angebot.
00:18:50: Jetzt habe ich gerade gesagt, unsere erste Aufgabe ist es erst mal zu berichten, zu erklären, was passiert, auch mit exklusiven Nachrichten, Alltagsthemen wiederzugeben in unserem Ratgeberjournalismus.
00:19:03: Dieses Inspirieren kriegt man ja häufig mit, wenn man die Beiträge von ausgewiesenen journalistischen Profis liest.
00:19:12: Also mir geht es beispielsweise immer so, ich werde inspiriert, wenn ich die Kolumnen von Uwe Vorkörterlese auf unserer Seite oder auch die Kolumnen von Jail Adler unserer Gesundheitskolumnistin.
00:19:23: Da ist was drin, was mir neue Aspekte verschafft.
00:19:27: Und ich glaube, das sollten wir in der einen oder anderen Stelle verstärken.
00:19:31: Wir sind jetzt nicht das Medium, was alle Menschen dort draußen im Land in allen ihren Aspekten im Alltag begleiten kann und ihnen immer passgenau individualisiert.
00:19:42: das gibt, was sie sich für ihre persönliche Inspiration wünschen.
00:19:47: Wir haben erstmal die Aufgabe zu informieren über das, was in Deutschland und der Welt an wirklich großen politischen wirtschaftlichen gesellschaftlichen Themen geschieht.
00:19:56: Aber ich nehme den Ball auf.
00:19:58: Und wir werden versuchen, vielleicht ja auch hier im Podcast Nicole an der einen oder anderen Stelle diesen Inspirationsgedanken im nächsten Jahr zu vertiefen.
00:20:05: Da komme ich doch gleich mal auf die positiven, auf die guten Nachrichten, nicht um Probleme auszublenden, sondern vielleicht auch, um nicht immer in diesem Krisenmodus zu bleiben.
00:20:14: Und da habe ich eine Frage an dich, Florian.
00:20:16: Was war deine positivste Nachricht in diesem Jahr?
00:20:20: Mal abseits dessen, was ich in meinem privaten Umfeld erlebe.
00:20:24: ganz vieles unglaublich positiv ist, worüber ich mich sehr freue und was mich sehr stärkt, erlebe ich es täglich als eine Bereicherung, als kraftspendend, wie wir Nicole in unserer Redaktion zusammenarbeiten.
00:20:38: Und wir sehen gegenwärtig, dass viele Medien stark unter Druck geraten, durch die künstliche Intelligenz, durch den Kostendruck, durch die Nachrichtenmüdigkeit vieler Menschen, die sich abwenden von Medien, durch... Die sozialen Medien, die immer mehr Menschen in Filterblasen einsperren und die Leute kommen dann gar nicht mehr zu uns traditionellen Medien.
00:21:00: Und trotzdem kann man es schaffen.
00:21:02: Und das sehe ich eben an unserer Redaktion, dass man jeden Tag nicht nur anständig miteinander umgeht, sondern auch kollegial, zugewandt, sich füreinander interessierend.
00:21:14: Ich glaube, sagen zu können, wir arbeiten alle ziemlich hart, oder?
00:21:17: In unserer Mischung arbeiten wir wirklich hart.
00:21:21: Aber ist es sein Vergnügen bei uns zu arbeiten, glaube ich, weil man einfach morgens kommt und sagt, man freut sich auf die Kolleginnen und Kollegen und abends geht man hoffentlich raus und sagt, das war ein guter Tag, obwohl man hart gearbeitet hat.
00:21:33: Und wir hatten jetzt ein paar Fälle bei uns in der Redaktion.
00:21:36: Da haben Leute uns verlassen, weil sie zu einem anderen Medium gegangen sind.
00:21:40: Und dann sind sie aber zurückgekommen nach einiger Zeit.
00:21:42: Und das zeigt ja einfach, das ist eine angenehme Atmosphäre hier.
00:21:46: Und ich habe auch bei unserem Lesertag Stimmen vernommen, das gesagt wurde, Mensch, das ist toll hier, wie ihr hier miteinander umgeht.
00:21:53: Und das zeigt vielleicht Paz Prototo als kleines Beispiel.
00:21:57: Wie man in dieser Gesellschaft, in der viele Menschen den Eindruck haben, es wird rauer, es wird kälter, es wird ungemütlicher, sich bemühen kann, sich so eine zugewandte, konstruktive, miteinander stärkende Gesellschaft zu erhalten.
00:22:13: Und sozusagen, das versuchen wir im Kleinen und ich gehe dann immer raus und versuche das auch an anderer Stelle weiterzudanken.
00:22:19: Es ist ja ganz einfach, dass man einfach mal auch Fremden einen Lächeln schenkt.
00:22:25: oder dass man ein nettes Wort verliert, statt sich immer nur anzugrummeln.
00:22:29: Oder dass man, wenn jemand aus Versehen auf den Fuß tritt beim Einstieg in die U-Bahn, sich nicht gleich fürchterlich aufregt, sondern sagt, ja, passt schon, kein Problem.
00:22:38: Das sind so Kleinigkeiten im Alltag, wirkt fast banal.
00:22:40: Ich habe den Eindruck, wenn man sich darum bemüht, dann fruchtet das.
00:22:44: Und dann gibt man quasi diese kleine Nettigkeit weiter und derjenige, der das beschenkt bekommen hat, wird es vielleicht beim nächsten Mal dann auch
00:22:53: wieder anbinden.
00:22:54: Und die Stimmung in der Redaktion kann ich tatsächlich bestätigen.
00:22:57: Und damit kommen wir zum Ende unserer letzten Folge
00:23:01: für dieses
00:23:01: Jahr.
00:23:02: Unser Dank geht an die Leser und an die Hörer, an Herrn Dr.
00:23:05: Fraas, an Herrn Heder, an Herr Jacobyte, Herr Lautenschlager, Herr Woltmann und an Frau Kühnholz.
00:23:11: Vielen Dank für Ihre Offenheit, Ihre Gedanken und Ihre Zeit.
00:23:14: Florian,
00:23:15: danke dir für dieses Gespräch.
00:23:17: Vielen herzlichen Dank und Ihnen allen Danke für Ihre Treue.
00:23:21: Bitte bleiben Sie uns auch im nächsten Jahr gewogen.
00:23:23: Wir hören uns dann wieder im neuen Jahr.
00:23:25: Am siebzehnten Januar erscheint die neue Folge vom Tagesanbruch.
00:23:28: Die Diskussion.
00:23:29: Bis dahin.
00:23:29: Tschüss.
00:23:30: Tschüss und frohe Weihnachten.