00:00:02: Guten Morgen.

00:00:03: Hier ist Ihr Tagesanbruch.

00:00:05: Fante Online für Dienstag, den zweiten Dezember, twenty-fünfundzwanzig.

00:00:09: Was heute wichtig ist.

00:00:11: Zeit für ein Böllerverbot in Innenstädten.

00:00:15: Geschrieben Fante Online-Chefredakteur Florian Hams und am Mikrofon bin heute ich Johannes Schmidt.

00:00:25: Hören Sie weiter nach nur einem

00:00:26: Spot.

00:00:27: Regelmäßig erreichen uns die Nachrichten aus Gaza.

00:00:30: Die Not der Kinder ist unvorstellbar.

00:00:33: UNICEF leistet lebensrettende Hilfe.

00:00:35: Wir liefern Spezialnahrung, Trinkwasser und Medikamente.

00:00:39: Unterstützen Sie die Hilfe mit einer Spende unter unicef.de-tagesanbruch.

00:00:59: In einem Bereich jedoch zeigt sich der Staat erstaunlich schüchtern.

00:01:03: Ausgerechnet dort, wo seine Einmischung Menschen, Tiere und Nothelfer wirklich schützen würde.

00:01:09: In der Silvesternacht.

00:01:11: Am einunddreißigsten Dezember verwandeln sich die Innenstädte von Berlin, Köln, München, Frankfurt und anderen Metropolen Jahr für Jahr in Kriegsschauplätze.

00:01:21: Dann wird in Straßenschluchten und inmitten von Menschenmengen pyrotechnisch die Sau rausgelassen.

00:01:26: Benebelt von Alkohol, Adrenalin und Machismo feiern junge Typen drauf los, als gäbe es kein Morgen.

00:01:33: dass diese hemmungslose Böllerei als Ausdruck von Freiheit verkauft wird, zählt zu den blödsinnigsten Behauptungen der an Blödsinn nicht gerade armen Republik.

00:01:43: Die Folgen sind gravierend.

00:01:45: Zwischen Dönerbude und Drogeriemarkt gehen nicht nur harmlose Knalleromantiker zu Werke, sondern auch jene notorischen Spinner, die mit marzialischen, oft illegalen Böllern, Kugelbomben und schnellfeuer Schreckschusspisto in Krieg spielen wollen.

00:01:59: Der Zoll fängt jedes Jahr tonnenweise verbotene Pyrotechnik aus dem Ausland ab.

00:02:04: Berliner Ermittler fanden in einer einzigen Wohnung hunderte Kilogramm illegaler Feuerwerkskörper, ein privates Munitionslager Mietzhaus.

00:02:13: Es ist nur die Spitze des Eisbergs, der Rest explodiert auf den Straßen.

00:02:18: Die Bilanz des vergangenen Jahreswechsels war alarmierend.

00:02:21: Mindestens fünf Menschen kamen beim Handieren mit Feuerwerkskörpern in der Silvesternacht ums Leben.

00:02:27: Bundesweit wurden mehr als hundert Verletzte dokumentiert.

00:02:31: Allein das Unfallkrankenhaus Berlin behandelte zweiundvierzig schwer verletzte Bölleropfer mit abgerissenen Fängern verbrannten Gesichtern verlorenen Augen und zerfetztem Gehör.

00:02:42: Der Bundesärztekammer zufolge landen Jahr für Jahr tausende Menschen nach Kontakt mit privatem Feuerwerk in den Notaufnahmen.

00:02:49: Das muss alles nicht sein.

00:02:51: Gegen Silvester an sich ist nichts einzuwenden.

00:02:54: Partys Rausch und Ausgelassenheit sind klasse.

00:02:57: Auch Feuerwerk kann wunderschön sein, wenn es dort entzündet wird, wo genug Himmel, Platz und Abstand sind.

00:03:04: Das Problem ist nicht die Rakete an sich, sondern ihr Abschlussort zwischen Hausecke, parkenden Autos und Kinderwagen.

00:03:11: Deshalb tasten sich manche Städte seit einigen Jahren eine neue Wege heran.

00:03:15: In Frankfurt gelten Teile der Innenstadt als böller freie Zone.

00:03:19: In München ist das Abrennen von Feuerwerk innerhalb des mittleren Rings verboten.

00:03:24: Köln, Düsseldorf, Hannover und Erfurt sperren Altstädte und Plätze für Privatfeuerwerk.

00:03:30: Alles richtig, aber eben ein Flickenteppich.

00:03:33: Hier ein Marktplatz, dort eine Brücke, hundert Meter weiter herrscht dafür Ausnahmezustand.

00:03:39: Umso bemerkenswerter ist die Initiative Böller-Chow, die mehr als fünfzig Organisationen umfasst, von Tierschützern über Ärzte bis hin zur Polizeigewerkschaft.

00:03:49: Heute wirbt das Bündnis in einer Pressekonferenz für ein bundesweites generelles Verbot von Privat im Silvesterfeuerwerk.

00:03:57: Das geht nun womöglich wirklich zu weit, aber ein Böllerverbot für alle Innenstädte wäre ein vernünftiger Mittelweg.

00:04:04: Deutlich weniger Leid, ohne dem Raketen zaubergänzlich den gar auszumachen.

00:04:10: Der Kompromiss liegt auf der Hand.

00:04:12: Bitte weniger Start im Alltag, da für mehr Start in jener einen Nacht, in der aus Spaß zu oft blutiger ernst wird.

00:04:19: Lassen wir die Leute außerhalb der Innenstädte weiter zündeln, solange sie Abstand halten und niemandem schaden.

00:04:25: Aber schenken wir den Straßen und Plätzen, auf denen wir an den übrigen dreihundertsechzig Tagen des Jahres einkaufen, spielen, protestieren und verliebt herumstehen, wenigstens diesen einen Abendruhr.

00:04:38: Ein Böllerverbot für Innenstädte wäre kein Angriff auf die Freiheit, sondern eine Befreiung von einer Tradition, die außer Rand und Band geraten ist.

00:04:51: Diplomatischer Durchbruch?

00:04:53: Von einer entscheidenden Woche für die Diplomatie, spricht die EU außenbeauftragte Kaya Kallas im Hinblick auf den Ukrainekrieg.

00:05:01: Am Sonntag sprachen ukrainische und amerikanische Regierungsvertreter in Florida über die Voraussetzungen für eine Waffenruhe.

00:05:09: Gestern tagten in Brüssel die EU-Verteidigungsminister und der wegen eines Korruptionsskandals unter Druck stehende Präsident Volodymyr Zelensky besuchte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in Paris.

00:05:21: Heute will Trumps Vertreter Steve Whitkov in Moskau noch einmal mit Kremlchev Vladimir Putin zusammenkommen.

00:05:29: Reif für die Rente?

00:05:31: Am Freitag soll der Bundestag endgültig über das Rentenpaket abstimmen, so erwartet es Kanzler Friedrich Merz.

00:05:38: Immerhin hat sich der Koalitionsausschuss vergangene Woche auf einen Begleittext zum geplanten Gesetz verständigt, dementsufolge eine Kommission bis Mitte im Jahr für eine umfassende Reform der Alterssicherung erarbeiten soll.

00:05:53: Auf diese Weise wollen die Spitzen von Schwarz-Rot die Rebellen der jungen Gruppe in der Union einfangen, die das Gesetz scharf kritisieren.

00:06:00: Bei der heutigen Fraktionssitzung von CDU CSU soll es eine Probeabstimmung geben.

00:06:08: Schneller aufrüsten.

00:06:10: Unter dem Titel Industrie im Dialog für Sicherheit laden Verteidigungsminister Boris Pistorius, SPD und Wirtschaftsministerin Katharina Reiche, CDU heute Vertreter der Verteidigungsindustrie sowie der Auto- und Zuliefererindustrie zum Gipfel treffen in den Berliner Bandlerblock ein.

00:06:28: Erartet werden soll die Frage, ob die kriselnden Fahrzeugbauer den boomenden Rüstungsunternehmen bei der Produktion von Panzer, Drohnen und anderen Militärgerät unter die Arme greifen können.

00:07:01: Ich wünsche Ihnen einen schönen

00:07:02: Tag, Ihr Florian

00:07:04: Harms.