Tagesanbruch von t-online

Tagesanbruch von t-online

Täglich mehr wissen

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:02: Guten Morgen.

00:00:03: Hier ist der Tagesanbruch von The Online für Montag, den ersten Dezember, twenty-fünfundzwanzig.

00:00:09: Was heute wichtig ist.

00:00:11: Fünf Jahre nach Corona, die Wunden bleiben.

00:00:14: Geschrieben von Maurizus Klopf, Ressortleiter Politik und Wirtschaft bei The Online.

00:00:18: Unter Mikrofon bin heute ich, Johannes Schmidt.

00:00:25: Hören Sie weiter nach nur einem Spot.

00:00:28: Regelmäßig erreichen uns die Nachrichten aus Gaza.

00:00:31: Die Not der Kinder ist unvorstellbar.

00:00:33: UNICEF leistet lebensrettende Hilfe.

00:00:36: Wir liefern Spezialnahrung, Trinkwasser und Medikamente.

00:00:39: Unterstützen Sie die Hilfe mit einer Spende unter unicef.de.

00:00:47: Erinnern Sie sich noch an den Dezember vor fünf Jahren.

00:00:50: Ich gebe Ihnen ein paar Stichworte, um Ihre Erinnerung aufzufrischen.

00:00:54: Sieben Tage Inzidenz, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen.

00:00:58: Vor fünf Jahren legte die Corona-Pandemie das öffentliche Leben in Deutschland und in weiten Teilen der Welt lahm.

00:01:04: Doch warum erzähle ich Ihnen das?

00:01:07: Weil die Reaktionen der Politik und Behörden auf die Corona-Pandemie bis heute Gegenstand politischer Diskussionen sind.

00:01:13: Bislang hat sich Deutschland mit den Fehlern von damals kaum auseinandergesetzt.

00:01:17: Dabei wäre genau das dringend notwendig.

00:01:20: Immerhin befasst sich seit September im Bundestag eine Enquete-Kommission damit.

00:01:24: Am heutigen Montag wird dort erstmals der virologen Christian Drosten befragt.

00:01:29: Tatsächlich bewegt die Corona-Krisenzeit auch heute noch Millionen Menschen.

00:01:34: Viele Deutsche sind in dieser Phase vereinsamt, haben sich zurückgezogen und sind nie wieder ganz im alten Leben angekommen.

00:01:41: Besonders umstritten waren die Schulschließungen in der Corona-Krise.

00:01:45: Millionen Kinder und Jugendliche mussten über Wochen zu Hause bleiben, improvisierten Unterricht per Bildschirm kämpften mit fehlenden Endgeräten.

00:01:53: Viele führten sich zusätzlich stigmatisiert, weil sie als gefährder, ältere Angehöriger galten.

00:01:59: Bis heute zeigen Studien Lernrückstände, insbesondere bei ohnehin benachteiligten Schülerinnen und Schülern.

00:02:05: Eltern wurden zu Hilfslehrkräften, Schulen zu digitalen Baustellen.

00:02:09: War das notwendig?

00:02:11: Insgesamt ist in der Pandemie enorm viel Vertrauen verloren gegangen.

00:02:15: Nicht wenige Bürgerinnen und Bürger fragten sich, wer in dieser Ausnahmesituation eigentlich wofür verantwortlich war.

00:02:23: Die Folge Misstrauen, Frustradikalisierungstendenzen.

00:02:27: Zeirreiche Menschen wandten sich von der Politik ab, fühlten sich von Beschlüssen überrollt, schlecht informiert oder bevor mundet.

00:02:34: Manche erlebten die Maßnahmen als notwendig, andere als willkürlich, und wieder andere sahen vor allem widersprüchliche Kommunikation, die innerhalb weniger Wochen oder gar Tage kippte.

00:02:45: Dieser Vertrauensbruch wirkt bis heute nach, besonders die AfD profitiert von der Debatte um eine Impfpflicht.

00:02:52: Richtig ist, die Politik musste in den Jahren im Jahr- und Jahrhundert auf eine völlig neue Lage reagieren.

00:02:57: Viele Entscheidungen wurden unter enormem Zeitdruck getroffen.

00:03:01: Manches konnte man damals schlicht nicht wissen.

00:03:03: Aber fünf Jahre später müsste klar sein, welche Fehler man benennen und welche Strukturen man verbessern will.

00:03:10: Seit September tagt nun eine Enquete-Kommission besetzt mit vierzehn Abgeordneten und vierzehn externen Expertinnen und Experten.

00:03:18: Ihr Mandat ist breit, von Früherkennung und Krisenmanagement über Schulschließungen und Impfpolitik bis zu den sozialen wirtschaftlichen und demokratischen Folgen der Pandemie.

00:03:28: Die Vorsitzende Franziska Hoppermann von der CDU betont, man wolle verstehen, nicht verurteilen.

00:03:35: Das Handlungsbedarf besteht verdeutlich die derzeit grassierende Vogelgrippe.

00:03:39: Überträger sind vor allem Zugvögel wie Kraniche.

00:03:43: Millionen Hühner und Gänse mussten bereits gekäut werden, weil sich einzelne Tiere infiziert hatten.

00:03:48: Man befürchtet, dass sich das Virus an Säugetierrund insbesondere an den Menschen anpasst und von Mensch zu Mensch übertragbar wird.

00:03:55: Doch unabhängig von der Vogelgrippe waren Experten schon seit Jahren vor globalen Pandemien.

00:04:01: Die deutsche Pandemiepolitik bleibt in dessen Wartemodus.

00:04:05: Kein einheitliches Lagebild, unklare Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern veraltete Meldesysteme.

00:04:11: Selbst einfache Fragen, wer entscheidet wann, welche Maßnahmen greifend zuerst, sind bis heute nicht sauber geklärt.

00:04:18: und das fünf Jahre nach Corona.

00:04:21: Was es nun braucht, eine nüchterne Analyse und einen ehrlichen Blick nach vorn.

00:04:26: Deutschland muss aus den Fehlern der Covid-Jahre lernen.

00:04:29: Die Bevölkerung muss darauf vertrauen können, dass mögliche künftige Maßnahmen verhältnismäßig, begründet und überprüfbar sind.

00:04:37: Wichtig ist, dass auch diejenigen Gehör finden, die Impfungen ablehnen oder skeptisch sind, ohne dass dies das Prinzip wissenschaftlicher Evidenz untergräbt.

00:04:46: Nur so lässt sich eine neue Pandemie verhindern und ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft.

00:04:53: Was heute wichtig ist.

00:04:55: Wichtige Frist endet.

00:04:58: Im Jahr twenty-twoundzwanzig befand sich der Galleria Konzern zum zweiten Mal in der Insolvenz.

00:05:04: Noch im Herbst keimte kurzzeitig Hoffnung für tausende Mitarbeiter auf.

00:05:08: Markus Schön, Vorstandsvorsitzender von Büro.de, überraschte mit einem öffentlichen Angebot für forty-seven Kaufhäuser.

00:05:16: Wochenlang rätselte die Öffentlichkeit, ob das ernst gemeint oder nur ein Marketing-Gag war.

00:05:21: Bis schön kurz vor Weihnachten die Reißleine zog.

00:05:24: Heute, nach drei Jahren, endet die einseitig von ihm unterschriebene Verschwiegenheitsfrist.

00:05:29: Der Online liegen exklusive Unterlagen vor, die das Drama der Galeria-Standorte erzählen.

00:05:36: Der ÖRA wird reformiert.

00:05:39: Nach Zähnverhandlungen und mehreren politischen Anläufen tritt heute der Reformstaatsvertrag in Kraft.

00:05:45: Die Folge zahlreiche Spatenprogramme und Radiosender werden zusammengelegt oder eingestellt.

00:05:51: Beim Rundfunkbeitrag bleibt in des vorerst alles beim Alten.

00:05:56: Der Papa kommt zurück auf die Leinwand.

00:05:59: Am heutigen Montagabend ist die Premiere des Films Stromberg wieder.

00:06:04: alles wie immer.

00:06:05: Christoph Maria Herbst schlüpft dafür noch einmal in seine parade Rolle als unsympathischer Chef Bernd Stromberg.

Über diesen Podcast

Der Nachrichtenpodcast von t-online zum Start in den Tag.

Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert. Am Wochenende geht es in einer längeren Diskussion mit prominenten Gästen um ein aktuelles, politisches Thema. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

Fragen, Anregungen und Kritik gerne an: podcasts@t-online.de

Den Tagesanbruch gibt es auch zum Nachlesen unter https://www.t-online.de/tagesanbruch

Wenn Ihnen der Podcast gefällt, lassen Sie gern eine Bewertung da.

von und mit Florian Harms

Abonnieren

Follow us