Tagesanbruch von t-online

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00:00:02: Guten Morgen.

00:00:03: Hier ist Ihr Tagesanbruch von The Online für Montag, den vierundzwanzigsten November, twenty-fünfundzwanzig.

00:00:09: Was heute wichtig ist.

00:00:11: Die Beziehung zwischen den USA und Europa hat einen Tiefpunkt erreicht.

00:00:16: Das Misstrauen ist groß und berechtigt.

00:00:19: Geschrieben von Annika Leister, politische Reporterin im Hauptstadtbüro von The Online und am Mikrofon bin heute ich Johannes Schmidt.

00:00:32: Hören Sie weiter nach nur einem Spot.

00:00:35: Regelmäßig erreichen uns die Nachrichten aus Gaza.

00:00:38: Die Not der Kinder ist unvorstellbar.

00:00:40: UNICEF leistet lebensrettende Hilfe.

00:00:43: Wir liefern Spezialnahrung, Trinkwasser und Medikamente.

00:00:46: Unterstützen Sie die Hilfe mit einer Spende unter unicef.de.

00:00:50: Es

00:00:54: wird gefährlich für die Ukraine.

00:00:55: Es wird ernst für Europa.

00:00:58: In Genf laufen heute die Gespräche über den achtundzwanzig Punkte Friedensplan, den die USA vorgeschlagen haben, um den Ukraine-Krieg zu beenden.

00:01:06: Doch es gibt ein Problem.

00:01:08: Donald Trump und seine Regierung erlichtern oft.

00:01:10: Mit diesem Papier aber erlichtern sie auf hoch riskantem Gebiet.

00:01:15: Denn der Plan in seiner ursprünglichen, vergangene Woche bekannt gewordenen Fassung ist vor allem ein Geschenk an Putin.

00:01:21: Er wäre die Basis für einen Diktatfrieden, der die Ukraine viel kosten würde.

00:01:26: Unter anderem Land, einen großen Teil ihrer Armee, Souveränität und die Hoffnung auf künftige Partner, Sicherheit und Stabilität.

00:01:34: Trump setzte die Ukraine vor dem Wochenende ordentlich unter Druck.

00:01:38: Diesem Deal aber kann der ukrainische Präsident Volodymy Selensky in seiner derzeitigen Form gar nicht zustimmen.

00:01:45: Die Ausrichtung an russischen Interessen geht in dem Papier nämlich soweit, dass seine Vermutung im Raum steht.

00:01:52: Dass der Kreml den Friedensplan selbst geschrieben hat und die USA ihn lediglich weiterreichten und nach der Veröffentlichung für sich reklamierten.

00:02:00: Eigentlich ein ungeheuerlicher Verdacht und der Trump aber ist im schlechtesten Sinne gar nichts mehr unmöglich.

00:02:07: Und nicht etwa politische Gegner befeuerten die Spekulationen über das russische Kuckucksei, sondern US-Senatoren unter Berufung auf Trumps Außenminister.

00:02:16: Es handelt sich nicht um unsere Empfehlung, es ist nicht unser Friedensplan, sagte der republikanische Senator Mike Browns am Samstag nach einem Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio.

00:02:28: Es sei lediglich ein Vorschlag, den die USA aus Russland erhalten und als Vermittler hätten weitergeben wollen.

00:02:35: Dann aber sei das Dokument an die Medien gespielt und so öffentlich geworden.

00:02:39: Noch etwas deutlicher formulierte es der demokratische Senator Angus King, der ebenfalls mit Rubio telefonierte.

00:02:46: Der Achtundzwanzig-Punkte-Plan sei, im Wesentlichen die Wunschliste der Russen, er spiegelte nicht die Position der US-Regierung wieder.

00:02:55: Nur hatte Trump den Plan da bereits für sich reklamiert und Druck auf die Ukraine ausgeübt.

00:03:00: Und Marco Rubio beeilte sich nach den Statements der Senatoren in der Nacht zur Sonntag öffentlich zu betonen, dass der Vorschlag von den USA verfasst wurde.

00:03:10: Völliges Chaos also, niemand weiß was stimmt.

00:03:14: Zwei positive Entwicklungen zeichnen sich immerhin ab.

00:03:18: Erstens erhält Trump in den USA starken Gegenwind und mit republikanischen Senatoren wie Mike Browns kommt er dieses Mal auch aus dem eigenen Lager.

00:03:27: Nicht zuletzt das brachte Trump am Wochenende vermutlich schon dazu, etwas einzulenken.

00:03:32: Der Plan sei nicht sein finales Angebot, sagte er als Reaktion auf die Kritik.

00:03:37: Zweitens liegt ein Angebot auf dem Tisch.

00:03:39: Die Europäer werden nun daran arbeiten und versuchen, zurückzudrehen, was zurückzudrehen ist.

00:03:45: Immer in dem Bewusstsein, den USA unter Trump ist nicht mehr zu trauen.

00:03:50: Am Sonntag gaben der ukrainische Verhandlungsführer André Yamak und US-Ausminister Rubio Ngenf bereits bekannt, dass man sich auf Änderungen des vorgeschlagenen Friedensplans geeinigt habe.

00:04:01: Zu dem Gegenvorschlag der Ukraine und der Europäer sollen Medienberichten zufolger, aber Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Vorbild des Art.

00:04:12: und die Festlegung, dass es Gespräche mit Russland über einen möglichen Gebietsaustausch erst dann geben darf, wenn der Krieg entlang der aktuellen Frontlinie beendet wurde.

00:04:23: Einer Mitteilung des Weißen Hauses vom späten Sonntagabend zufolge soll die Ukraine mit dem überarbeiteten Plan zufrieden sein.

00:04:30: Die ukrainische Delegation äußerte sich zunächst nicht zu dem überarbeiteten Entwurf.

00:04:36: Vor allem die US-Vertreter zeigen sich allerdings euphorisch.

00:04:39: So sagte Trumps Außenminister, man habe enorme Fortschritte erzielt.

00:04:44: Die noch offenen Punkte seien nicht unüberwindbar.

00:04:47: Details zu den strittigen Themen nannte Marco Rubio nicht.

00:04:51: Bis eine finale Version des Plans vorliegt, kann es halt so noch dauern.

00:04:55: Und dann steht ja noch die größte Hörde an, die Zustimmung des Kriegs Herrn im Kreml.

00:05:00: Ob Vladimir Putin den zwischen den USA und der Ukraine verhandelten Kompromiss mitträgt, ist höchst fraglich.

00:05:09: Was heute wichtig ist?

00:05:11: AfD legt nach im Fall Wolfram Weimar.

00:05:15: Kulturstaatsminister Weimar steht scharf in der Kritik wegen Urheberrechtsverletzungen bei einem Blatt, das zu seinem Verlag gehört, sowie wegen zweifelhafter Deals für den von seinem Verlag ausgerichteten Ludwig Erhard Gipfel.

00:05:29: Die Weimar Media Group nämlich soll in der Vorplanung für den Gipfel direkten Einfluss auf politische Entscheidungsträger an Unternehmen verkauft haben für horrende Summen von bis zu achtzigtausend Euro.

00:05:41: Die AfD-Fraktion im Bundestag lädt ab zehn Uhr dreißig zu einer Pressekonferenz zum Thema der Fall Wolfram Weimar und das weitere Vorgehen der AfD-Fraktion.

00:05:53: EU-Afrika-Gipfel in Angola.

00:05:56: An dem zweitägigen Gipfel soll auch Bundeskanzler Friedrich Merz teilnehmen.

00:06:00: Es wäre sein erster Besuch als Regierungschefin Afrika.

00:06:04: Der Europäischen Union gehören siebenundzwanzig Länder an, der afrikanischen Union fünfundfünfzig starten.

00:06:10: Bei dem Gipfel soll es eigentlich um Themen wie Migration, wirtschaftliche Integration, Handel und grüne Entwicklung gehen.

00:06:17: Am Rande der Konferenz aber werden die Europäer wohl auch über den US-Friedensplan für die Ukraine beraten.

00:06:25: Das war der TeeOnline-Tagesanbruch, produziert vom Podcast Radio Detector FM.

00:06:30: Immer um kurz nach sechs Uhr morgens zum Start in den Tag.

00:06:33: Abonnieren Sie den Tagesanbruch Podcast, um keine Folge zu verpassen.

00:06:37: Vielen Dank fürs Zuhören und Tschüss!

Über diesen Podcast

Der Nachrichtenpodcast von t-online zum Start in den Tag.

Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert. Am Wochenende geht es in einer längeren Diskussion mit prominenten Gästen um ein aktuelles, politisches Thema. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

Fragen, Anregungen und Kritik gerne an: podcasts@t-online.de

Den Tagesanbruch gibt es auch zum Nachlesen unter https://www.t-online.de/tagesanbruch

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von und mit Florian Harms

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