Täglich mehr wissen
00:00:03: Guten Morgen.
00:00:03: Hier ist Ihr Tagesanbruch von The Online für Donnerstag den thirteenth November, was heute wichtig ist.
00:00:11: Das Schweigen des Präsidenten, Trump, Epstein und die dunklen Eliten.
00:00:15: Geschrieben von The Online USA-Korrespondent Bastian Brauns unter Mikrofon bin heute ich, Johannes Schmidt.
00:00:26: In dieser Woche gibt es wieder einen dieser Momente, in denen Amerikas politische Gegenwart von einer allzu gerne verdrängten Vergangenheit eingeholt wird.
00:00:35: Die Demokraten im repräsentanten Haus haben pünktlich zum Ende des sogenannten Shutdowns dem erzwungenen Stillstand der US-Verwaltung eine explosive Enthüllung ziemlich gekonnt inszeniert.
00:00:46: Es handelt sich um bislang unbekannte Dokumente aus dem Nachlass des verstorbenen Sexualstraft-Hetters und Finanziers Jeffrey Epstein.
00:00:53: Darunter befinden sich drei E-Mails, die Donald Trump erwähnen.
00:00:57: Als Präsident sitzt er aktuell mächtiger denn je im weißen Haus.
00:01:01: Und bislang hat es keine Rolle gespielt, dass sein Verhältnis zur Wahrheit schon lange ein ganz eigenes Kapitel in der amerikanischen Geschichte füllt.
00:01:09: Doch nun wird sich zeigen, ob Trump seinen Kopf einmal mehr trotz offensichtlicher Lügen aus der Schlinge ziehen kann.
00:01:16: Nach bisherigen Maßstäben hätte wohl jeder amerikanische Präsident angesichts des vielfach belegten Fehlverhaltens zurücktreten müssen.
00:01:23: Bei Trump aber gelten offenkundig andere Kriterien.
00:01:26: Auch dieses Mal?
00:01:28: In einer dieser E-Mails aus dem Jahr, schreibt Epstein kryptisch, der Hund, der nicht gebet hat, ist Trump.
00:01:34: In einer weiteren aus dem Jahr, schreibt er, natürlich wusste er von den Mädchen, denn er bat Geschlähen, damit aufzuhören.
00:01:42: Geschlähen Maxwell war einst Epsteins Partnerin, sie half ihm, Minderjährige zu missbrauchen.
00:01:47: In einer weiteren E-Mail ist davon zu lesen, dass Trump mit dem Epstein-Opfer Virginia Geffray Stunden in seinem Haus verbracht habe.
00:01:55: Die Frau gab im Zuge der Epstein-Ermittlungen an, dass Trump sie nicht missbraucht habe.
00:02:00: Zu den neuen Informationen kann Geoffrey heute nicht mehr gefragt werden, sie nahm sich im Frühjahr dieses Jahres das Leben.
00:02:07: Wieder einmal legen die neuen Informationen nahe, dass Trump und Epstein sich deutlich näher standen, als der Präsident es seit Jahren behauptet.
00:02:15: Und dass er von dessen Machenschaften möglicherweise wusste.
00:02:18: Trumps Erzählung nach sei Epstein für ihn nicht mehr als seine oberflächliche Bekanntschaft gewesen.
00:02:24: Im Gegenteil hätte er ihn ganz bewusst aus seinem Club in Mar-Alargo geworfen, weil er ihn als unheimlich empfunden habe, so Trump.
00:02:32: Dabei zeigte schon Trumps kryptischer Beitrag für ein Epstein Geburtstagsbuch, das er mit ihm ziemlich gut befreundet gewesen sein muss.
00:02:40: Nun tauchen immer weitere Indizien auf.
00:02:43: Auch republikanische Abgeordnete haben nach den Demokraten weitere rund zwanzigtausend Dokumente veröffentlicht.
00:02:50: Ihr Vorwurf?
00:02:51: Die Opposition würde Details aus dem Zusammenhang reißen, um dem Präsidenten zu schaden.
00:02:56: Doch auch diese weitere Flut an E-Mails von Jeffrey Epstein enthält problematische Inhalte für Trump.
00:03:02: So behauptete der Finanzier etwa, kompromittierende Fotos zu besitzen.
00:03:07: Hätten sie gern Fotos von Donald und Mädchen in Bikinis in meiner Küche, fragte Epstein einen Journalisten in einer E-Mail.
00:03:13: In einer anderen erörtert er, inwiefern er Trump erpressen könnte.
00:03:18: Klar ist, Epsteins Setzer aus den neu veröffentlichten E-Mails sind kein Beweis für ein von Trump begangenes Verbrechen.
00:03:25: Aber sie sind ein weiteres Fenster in eine Welt, in der Reichtum, Macht und Schweigen offenkundig untrennbar miteinander verwoben sind.
00:03:33: und sie werfen ein gerelles Licht auf den amerikanischen Präsidenten, dem er augenscheinlich nur allzu gerne um jeden Preis entfliehen will.
00:03:41: Warum?
00:03:42: Mit jedem neuen Detail, aus den noch immer nicht vollständig veröffentlichten Epstein-Akten stellt sich diese Frage drängender.
00:03:49: Und das längst nicht nur von Seiten der Demokraten.
00:03:52: Auch republikanische Abgeordnete wie Lauren Burbot oder Nancy Mace plädieren für eine Komplettveröffentlichung des Materials.
00:04:01: Egal wie sehr sich Trump bemüht, Verablenkung zu sorgen, das ungemütliche Thema scheint so unweigerlich wiederzukommen wie Ebbe und Flut.
00:04:09: Und dafür ist der Präsident selbst mit verantwortlich.
00:04:12: Denn im Wahlkampf versprach er, er werde die Appstien-Akten veröffentlichen.
00:04:16: Seine Anhänger hatten die Veröffentlichung der Appstiendokumente als Beweis gefordert, dass sie die korrupten Eliten von Washington endlich als verbrecherischen Sumpf entlarven würden.
00:04:27: Jetzt zeigt sich, der mächtigste Mann der Welt ist selbst Teil eines elitären Schweigekartels.
00:04:33: Während sich Republikaner und Demokraten im Kongress gegenseitig ausgewählte Auszüge der Akten um die Ohren schlagen, versucht der Präsident das Thema ganz lässig zur reinen Nebelkerze zu erklären.
00:04:44: Das ist alles ein demokratischer Schwinde, schrieb Trump am Mittwoch schließlich auf seiner Plattform Truth Social.
00:04:50: Doch ihm scheint bewusst zu sein, wie ernst die Lage ist.
00:04:53: Davon zumindest zeugen die hektischen Krisensitzungen im Weißen Haus, die sogar im berühmten Situation Room stattgefunden haben sollen.
00:05:01: Es ist das abhörsichere Lagezentrum, aus dem heraus amerikanische Präsidenten ansonsten etwa kritische Militäreinsätze befähigen.
00:05:09: Kein Wunder, denn viele US-Medien bezeichnen die neuen Dokumente als Bombe.
00:05:18: Am Donnerstag findet die entscheidende Sitzung des Haushaltsausschusses zum Bundeshaushalt.
00:05:25: In dieser sogenannten Bereinigungssitzung nehmen die Fraktionen letzte Änderungen am Etat entwurf vor, bevor er im Bundestag zur Abstimmung steht.
00:05:35: Die Spitzen der schwarz-roten Koalition kommen zum Koalitionsausschuss zusammen.
00:05:39: Zwischen CDU, CSU und SPD gibt es mehrere strittige Themen.
00:05:43: Unter anderem die schwächelnde Wirtschaft und das sogenannte Verbrenner aus.
00:05:49: Heute ist der zehnte Jahrestag der islamistischen Taro-Anschläge vom thirteenth November, zwei Tausend Fünfzehn.
00:05:55: Bei der Anschlagsserie mit einhundertdreißig Toten und dreihundertfünfzig Verletzten hatten Extremisten in Paris unter anderem ein Massaker im Konzertseil Bataclan angerichtet.
00:06:08: Das war der The Online Tagesanbruch, produziert vom Podcast Radio Detektor FM.
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