Täglich mehr wissen
00:00:02: Guten Morgen.
00:00:02: Hier ist Ihr Tagesanbruch von TeeOnline für Mittwoch, den neunundzwanzigsten Oktober, zwei tausendfünfundzwanzig.
00:00:07: Was heute wichtig ist.
00:00:09: Deutschland spart wie kaum ein anderes Land, doch das Geld liegt oft falsch.
00:00:14: Warum das Millionen kostet und wie sie es besser machen.
00:00:18: Geschrieben von Finanzredakteurin Christine Holdhoff und am Mikrofon bin heute ich, Christian Bolat.
00:00:25: Auf den ersten Blick klingt es wie eine gute Nachricht, die das Statistische Bundesamt gestern verkündet hat.
00:00:30: Die Deutschen sparen jeden Monat im Schnitt etwa zehn Prozent ihres Einkommens.
00:00:35: Zieht man den Wertverlust von Immobilien und anderen Sachwerten nicht ab, kommen die Deutschen brutto sogar auf eine Sparquote von etwa zwanzig Prozent.
00:00:43: Damit halten sich Deutschlands Bürgerinnen und Bürger nicht nur exakt an die von Anlageexperten empfohlene Sparquote, sie sind auch im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut dabei.
00:00:53: Doch die vergleichsweise hohen Ersparnisse in Deutschland kaschieren ein gewaltiges Problem.
00:00:59: Das Fable der Deutschen ihr Geld an den falschen Orten zu parken.
00:01:03: Denn die sprichwörtliche hohe Kante nehmen viele Haushalte leider wörtlich.
00:01:07: Laut Schätzungen der Bundesbank horten die Deutschen zu Hause Bargeld im Wert von etwa dreihundertfünfundneunzig Milliarden Euro.
00:01:16: Methoden wie im Mittelalter also, als wohlhabende ihr Vermögen noch nicht zur Bank brachten, sondern an hochgelegenen, schwer einsiebaren Orten verstecken, wie den oberen Balken eines Himmelbets oder speziellen Fächern in Thun, den hohen Kanton eben.
00:01:31: Aber auch Girokonto, Sparbuch oder ein geringverzinses Tagesgeldkonto sind keine klugen Orte, um langfristig Vermögen aufzubauen.
00:01:39: liegt die Verzinsung unter der Inflation, verliert das Geld sogar an Wert.
00:01:44: So verschenken die Deutschen jedes Jahr Milliarden.
00:01:47: Sicher, ein Notkroschen für unvorher gesehene Ausgaben sollte idealerweise jeder Griff bereit haben.
00:01:52: Dafür ist Tagesgeld perfekt.
00:01:54: Doch sobald dort etwa drei netto Monatsgehälter liegen und sie keine Konsumschulden mehr abbauen müssen, sollten sie die Rolle wechseln.
00:02:02: Weg vom Sparer hin zum Anleger.
00:02:04: Konkret heißt das, sie sollten sich mit ihrem Geld am Kapitalmarkt beteiligen.
00:02:08: Das würde auch der EU-Kommission gefallen.
00:02:11: Denn Europa braucht dringend Geld, etwa für Verteidigung und für den grünen und digitalen Wandel.
00:02:17: Würden mehr Bürger ihr Geld in Börsen notierte Unternehmen investieren, stünde diesen mehr Kapital zur Verfügung.
00:02:23: Gleichzeitig würden die Anleger selbst auch davon profitieren.
00:02:27: Denn mit einer breit gestreuten Geldanlage, beispielsweise in einen ETF auf den Aktienindex MSCI World, lässt sich je nach Dauer- und Sparrate eine ordentliche Summe erwirtschaften.
00:02:38: Die EU-Kommission hat das Sparschwein daher zum Feind akkoren und ihren Mitgliedstaaten empfohlen mehr sogenannte Spar- und Anlagekonten einzuführen.
00:02:46: Diese sollen einfach zu bedienen und flexibel sein sowie steuerliche Anreize bieten, um das Investieren für alle leichter zu machen.
00:02:54: Zudem sollen sich die Länder überlegen, wie sie das Finanzwissen ihrer Bürger verbessern können.
00:02:59: Das Bundesfinanzministerium begrüße die Empfehlung der Europäischen Kommission grundsätzlich, sagte eine Sprecherin Theonline und verwies darauf, dass sich die Bundesregierung derzeit um eine bessere Altersvorsorge kümmere.
00:03:11: Wer jedoch schlicht nichts übrig hat, um zu sparen, demnützt auch eine verbesserte Altersvorsorge nichts.
00:03:16: Fast ein Fünftel aller Deutschen legt Befragungen zufolge überhaupt kein Geld beiseite.
00:03:21: Künftigen Generationen könnte hier eine Idee der Bundesregierung zumindest Staathilfe geben.
00:03:27: Die Frühstaatrente, bei der sechs bis achtzehnjährige jeden Monat zehn Euro vom Staat erhalten sollen, die dann ebenfalls in Aktienfonds und ETFs angelegt werden.
00:03:39: Was heute wichtig ist.
00:03:40: Niederländer wählen.
00:03:42: Nachdem im Juni das rechte Vierparteienbündnis an der Frage Schärferer Asylgesetze zerbrochen ist, stimmen die Niederlande heute über ein neues Parlament ab.
00:03:50: Die Wahl lokalisch ließen.
00:03:51: um einundzwanzig Uhr.
00:03:53: Unmittelbar danach werden erste Nachwahlbefragungen veröffentlicht.
00:03:58: Bundeskanzler reist.
00:04:00: Friedrich Merz wird am Nachmittag zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei erwartet.
00:04:03: Im Mittelpunkt der Gespräche steht der Gaza-Konflikt, in dem Ankara eine zentrale Vermittlerrolle spielt.
00:04:10: Auch Migration, Rüstungskooperation und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürften Themen sein.
00:04:16: Das Treffen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan ist für Donnerstag geplant.
00:04:21: Zinssenkung erwartet.
00:04:23: In den USA entscheidet die Notenbank FED über den weiteren Kurs der Geldpolitik.
00:04:27: Ökonomen erwarten, dass sie die Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr um null Komma zwei fünf Prozent Punkte senken wird.
00:04:34: Die Entscheidung muss die FED unter ungewöhnlich unsicheren Bedingungen treffen, da wegen des Shutdowns nur wenige aktuelle Wirtschaftsdaten vorliegen.
00:04:44: Das war der Tee-Online-Tages-Anbruch produziert vom Podcast Radio Detektor FM.
00:04:48: Immer um kurz nach sechs am Morgen zum Start in den Tag.
00:04:51: Den Tages-Anbruch zum Hören gibt's auch in der Podcast-App Irawal.
00:04:55: Kostenlos zum Abonnieren.
00:04:57: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:04:58: Bis morgen und Tschüss.