Täglich mehr wissen
00:00:02: Guten Morgen, hier ist Ihr Tagesanbruch von The Online für Freitag, den zehnten Oktober, twenty-fünfundzwanzig, was heute wichtig ist.
00:00:11: Folgen für Europa.
00:00:12: China trifft resanter Entscheidungen.
00:00:15: Geschrieben von The Online-Chefredakteur Florian Harms und am Mikrofon bin heute ich Johannes Schmidt.
00:00:23: Selbstverständliches bemerkt man nicht.
00:00:26: Zum Beispiel den steten Strom von Öl und Gas.
00:00:29: Dass die nicht immer ungehindert durch die Pipelines rauschen, wissen wir mittlerweile aber nur zu gut.
00:00:35: Als in den siebziger Jahren die arabischen Produzenten erstmals die Ölwaffe einsetzten und im Westen den Hahn zu drehten, wuchs das Bewusstsein für die Abhängigkeit schlagartig.
00:00:46: Aus möglichst zahlreichen Quellen gelangt auch das Gas zu uns.
00:00:49: seit Putin Europa nicht mehr nur erpresst, sondern auch einen Angriffskrieg führt.
00:00:54: Teure Winter waren das in den vergangenen Jahren, aber das ist vorbei.
00:00:58: Stimmt doch, oder?
00:00:59: Leider nicht.
00:01:00: Einen freundlichen Hinweis darauf hat uns sein Älterer hergegeben, schon vor mehr als drei Jahrzehnten.
00:01:07: Denk Chaoping hatte als Maus-Nachfolger einen Schlussstrich unter den kruden Kommunismus gezogen, der nichts als Hunger, Armut und Terror gebracht hatte.
00:01:16: Stattdessen sollte nun der Kapitalismus den Massen Wohlstand bringen und zugleich die Macht von Staat und Parteimären.
00:01:23: Herr Denk kommentierte den Aufbruch in die neue Zeit mit einem Satz, der bis heute nachhalt.
00:01:28: Der nahe Osten hat Öl.
00:01:30: Wir haben seltene Erden.
00:01:33: Sobald man China und seltene Erden in einem Satz erwähnt, werden westliche Wirtschaftsbosse und Politiker nervös.
00:01:40: Dank ihrer elektromagnetischen und optischen Eigenschaften sind seltene Erden allgegenwärtig.
00:01:45: Sie kommen in Elektromotoren und Dynamos zum Einsatz, winzige Lüfter rotieren und E-Autos fahren mit ihnen.
00:01:52: In den Turbinen leistungsstarker Windräder stecken tonnenschwere Exemplare.
00:01:57: Computertrips sind auf seltene Erden angewiesen, Kampfjets ebenfalls.
00:02:01: Brennstoffzellen, medizinische Prothesen, fest plattenen Computern, Brennstäbe in Kernkraftwerken, Kopfhörer, Energiesparlampen.
00:02:09: Die Liste ist endlos.
00:02:11: Denkjob hing hatte recht.
00:02:13: Das chinesische Monopol als Lieferant ist beim Abbau der Rohstoffe gar nicht mal so krass.
00:02:18: Nur siebzig Prozent der weltweiten Produktion wird im Reich der Mitte ausgebuddelt.
00:02:23: Spätestens bei der Herauslösung der Metalle aus dem Erz sieht die Sache anders aus.
00:02:28: Da geht ohne China nichts mehr.
00:02:30: Dessen Anteil beträgt neunzig Prozent.
00:02:33: Dass uns diese Zahlen am heutigen Freitag mit besonderer Dringlichkeit beschäftigen, liegt an einer Bekanntmachung des chinesischen Handelsministeriums.
00:02:41: Die neuen, verschärften Exportkontrollen für seltene Erden erstrecken sich nun auch auf Firmen, die außerhalb Chinas operieren.
00:02:49: Sobald in den Produkten nur ein Quenchenmaterial steckt, das mit China in Berührung gekommen ist, muss die Nutzung nun in Picking abgenickt werden.
00:02:57: Zufällig ist das Timing nicht.
00:02:59: Chinas Präsident Xi will US-Präsident Trump vor dem APEC-Gipfel in Südkorea bei dessen Zöllen offensichtlich zur Resort bringen.
00:03:08: Leider sitzt Europa bei diesem Streit der Giganten nicht als lachender Dritter auf der Zuschauerbank.
00:03:13: Die neuen Regeln gelten für alle, nicht nur für die Amerikaner.
00:03:18: Und das ist kein Versehen.
00:03:19: Auch die EU sollt spüren, wie unangenehmes werden kann, sich mit Peking anzulegen.
00:03:24: Das ist die Reaktion auf die so eben erlassenen europäischen Strafzölle zur Abwehr der chinesischen E-Autoschwämme.
00:03:32: Die strategische Abhängigkeit wird Europas und Amerikas Wirtschaft in nächster Zeit hart treffen.
00:03:38: Eine unabhängige Rohstoffversorgung aufzubauen braucht einen langen Vorlauf.
00:03:43: Bleibt die Hoffnung, dass Peking die Daumenschrauben nicht noch weiter anzieht.
00:03:47: Zwar ist die EU auf China angewiesen.
00:03:49: Die Chinesen sind es umgekehrt aber auch auf Europa.
00:03:52: Dort schwächelt die Wirtschaft, suchen Hersteller händeringend nach Absatzmärkten für ihre Überkapazitäten und hoffen dabei auf die große, reiche, kaufkräftige EU.
00:04:03: So ist das in einer globalisierten Welt.
00:04:05: Wirtschaftspolitik gleicht einem permanenten Tau ziehen.
00:04:09: Das ist anstrengend, aber ganz so leicht zieht keiner den anderen über den Tisch.
00:04:16: Was heute wichtig ist.
00:04:18: Die Hoffnung auf Frieden in der Ost wächst, wenn gleich viele Unweggbarkeiten bleiben.
00:04:24: Nachdem auch das Kabinett des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu dem Deal von US-Präsident Donald Trump zugestimmt hat, kann die Waffenruhe heute in Kraft treten.
00:04:34: Anschließend muss sich die israelische Armee aus Teilen des Gasastreifens zurückziehen.
00:04:39: Danach hat die TARO-Organisation Hamas zweiundseipzig Stunden Zeit, die noch in ihrer handbefindlichen Lebenden und Totengeisen freizulassen.
00:04:48: Im Gegenzug sollen fast zweitausend Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden.
00:04:55: Wie geht es weiter in Frankreichs politischer Krise?
00:04:59: Bis heute Abend will Präsident Emmanuel Macron einen neuen Premier ernennen.
00:05:04: Ob es sich zur Abwechslung um einen Vertreter des linken Lagers handelt, etwa Sozialistenschef Olivier Fauch, ist in Paris Gegenstand von Spekulationen.
00:05:13: Auch die Namen des früheren sozialistischen Premieres Bernard Caseneuve und des Zentrumspolitikers Jean-Louis Bourlot werden gehandelt.
00:05:22: Sicher ist nur eines, will das hochverschuldete Land noch rechtzeitig einen Haushalt für das kommende Jahr auf den Weg bringen, muss dieser spätestens am Montag im Parlament sein.
00:05:33: Das war der TeeOnline-Tagesanbruch, produziert vom Podcast Radio Detektor FM.
00:05:39: Immer um kurz nach sechs am Morgen zum Start in den Tag.
00:05:42: Abonnieren Sie den Tagesanbruch-Podcast, um keine Folge zu verpassen.
00:05:47: Vielen Dank fürs Zuhören und tschüss!