Täglich mehr wissen
00:00:02: Guten Morgen.
00:00:03: Hier ist Ihr Tagesanbruch von The Online für Donnerstag, den zweiten Oktober, twenty-fünfundzwanzig.
00:00:09: Was heute wichtig ist.
00:00:11: Gute Nachrichten gibt es mehr als gedacht.
00:00:13: Geschrieben von The Online-Chef Redakteur Florian Harms.
00:00:16: Unter dem Mikrofon bin heute ich, Johannes Schmidt.
00:00:22: Wir leben in schwierigen Zeiten.
00:00:24: Überall IOPS-Botschaften, man mag sie nicht mehr hören.
00:00:27: Sie verdüstern das Weltbild und irgendwann sieht man nur noch schwarz.
00:00:31: Doch der Eindruck täuscht.
00:00:33: Gute Nachrichten befinden sich direkt vor unserer Nase, sobald wir die dunkle Brille abnehmen und nicht nur nach hochfliegendem Ausschau halten.
00:00:41: Denn die meisten positiven Trends entsprechen nicht dem Klischee der frohen Botschaft.
00:00:45: Sie sind keine Jubelmeldungen über Durchbrüche in Kampf gegen schlimme Krankheiten oder bitterer Armut.
00:00:51: Fast immer pats sich das Licht mit dem zugehörigen Schatten.
00:00:55: Manches ist politisch kontrovers und bekommt nicht von jeder Seite Applaus.
00:00:59: Und das macht nichts.
00:01:01: Nur weil man die düstere Brille absetzt, muss nicht gleich die rosa Rote her.
00:01:05: Zu den erfreulichen Entwicklungen gehören zum Beispiel Krisen, die ausbleiben.
00:01:10: Manipulationen auf TikTok, Telegram und Co.
00:01:12: bringen Demokratien ins Trudeln und Demagogen ans Ruder.
00:01:16: Moskau, Putin und Peking Chi schicken ihre digitalen Krieger in eine Propagandaschlacht nach der Nächsten.
00:01:23: Zur letzter Montag dieser Woche.
00:01:25: Bei der Parlamentswahl im winzigen, aber strategisch wichtigen Moldau haben die Marionetten des russischen Goliaths trotz größter Anstrengungen eine Bruchlandung hingelegt.
00:01:35: Eine klare Mehrheit der Wähler richtet den Blick nach Westen und sieht ihre Zukunft in der EU nicht an Putins Rock-Zipfel.
00:01:42: Abgewendete Krisen kann man nicht monatelang feiern, aber wahrnehmen darf man das kleine Wunderschon.
00:01:47: Toll, oder?
00:01:49: Unter den guten Nachrichten gibt es auch solche, die einem nicht in den Kram passen.
00:01:53: Die übersieht man sogar gerne.
00:01:55: Der irlichtende Trump hat die Politiker Europas, Firmenchefs und Wirtschaftsexperten an den Rand des Nerven zusammenbruchs gebracht, aber auch viele Arbeitnehmer um ihre Arbeitsplätze bangen lassen.
00:02:07: Nicht nur die Fachleute waren sich einig, er wird schon sehen, was er davon hat.
00:02:11: Denn die Zeche werden am Ende die Amerikaner zahlen.
00:02:14: Die müssen im Ausland nur noch teurer einkaufen, weil ihr Präsident am lieferanten Eingang steht und dort mit seinen Zollaufschlägen kräftig abkassiert.
00:02:23: Steigende Inflation wird die USA heim suchen, eine Rezession auch.
00:02:27: Nun stellt sich heraus, die Rezession ist erst mal abgesagt.
00:02:31: Mit der erwarteten dramatischen US-Inflation ist es auch nicht so weit her.
00:02:36: Es scheint, als würden Trump und seine Leute für ihre Skrupellosigkeit geradezu belohnt.
00:02:41: Missgelaunt, ob dieser Ungerechtigkeit könnte man fast übersehen, dass die überraschende Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft nicht nur für die Amerikaner eine Super-Sache ist.
00:02:51: Denn wenn es dort nicht läuft, leidet der Rest der Welt mit.
00:02:54: Trumps Zölle sind zwar schlecht für den deutschen Export, aber wissen Sie, was noch übler ist?
00:03:00: Ein US-Markt, der kriselt und Amerikaner, die deshalb nichts bei uns kaufen.
00:03:05: Ring wir uns also ein Kopfnecken ab, mit dem wir die gute Nachricht Zähneknirschen quittieren.
00:03:10: Eine positive Entwicklung muss nicht zwingend auch für gute Laune sorgen.
00:03:14: Und wie wir gleich sehen werden, gibt es wünschenswerte Trends, deren wegen man sich sogar in die Haare kriegen kann.
00:03:20: Ich sage nur Migration.
00:03:23: Die Migration nicht nur nach Deutschland, sondern nach Europa insgesamt ist drastisch zurückgegangen.
00:03:28: Auch wenn der Innenminister gern die mehr von den erfolgreichen Grenzkontrollen erzählt, ist dieser Erfolg tatsächlich nicht Deutschlands Schlagbäumen zu verdanken.
00:03:37: Denn aus den Kassen der EU und ihren Mitgliedstaaten fließen viele Milliarden Euro an die südlichen Mittelmeerstaaten nach Tunesien, Ägypten, Mauritania in die Türkei.
00:03:47: Im Gegenzug macht man dort die Schlupflöcher zur Küstledicht.
00:03:51: Brutale Milizen, die in Libyen so tun, als seien sie eine Küstenwache, sind im Dienst Europas.
00:03:57: genauso auf Patrouille wie die schagen nordafrikanische Autokraten, die gefangene Migranten in der Wüste aussetzen.
00:04:04: Man darf nicht so genau hinsehen, wie der Erfolg Europas zustande kommt.
00:04:08: Es funktioniert eben.
00:04:10: Heilig der Zweck die Mittel?
00:04:12: Spätestens mit dieser Frage beginnt der Streit und zwar zu Recht.
00:04:16: Wir dürfen uns aber darüber freuen, dass die Welt bei Leib nicht nur Düster ist.
00:04:20: Morgen feiern wir die Deutsche Wiedervereinigung, die bekanntermaßen auch nicht ruckefrei verlaufen ist.
00:04:26: Aber eine gute Nachricht ist sie dennoch, und zwar von epochalem Ausmaß.
00:04:31: Haben wir das etwa schon vergessen?
00:04:33: Ach ja, ausschlafen dürfen wir auch.
00:04:37: Was heute wichtig ist.
00:04:39: Noch eine gute Nachricht, zumindest für leicht.
00:04:43: Mit dem Friedensplan von Donald Trump könnte nach jahrelangem Gemetzel der Krieg im Gaza streifen womöglich enden.
00:04:49: Die arabischen Staaten unterstützen die Initiative des US-Präsidenten.
00:04:53: Israels Regierungschef Netanyahu beginnt unter massivem Druck ebenfalls einzulenken.
00:04:59: Fehlt noch die Antwort der Hammersführung.
00:05:01: Heute soll sie kommen.
00:05:09: Das vorm französischen Präsidenten Emmanuel Macron ins Leben gerufene Format soll die Politik sämtlicher Demokratien des Kontinents koordinieren.
00:05:18: Mit dabei sind neben den EU-Staaten auch das Vereinigte Königreich, die Ukraine und die Westbalkanstaaten.
00:05:26: In Frankreich ruft ein breites Gewerkschaftsbündnis zu Streiks gegen Sparmaßnahmen auf.
00:05:31: Der neue Premier Sebastian Le Corneux muss wegen der galoppierenden Schulden den Haushalt fürs kommende Jahr zusammenstreichen.
00:05:39: Le Corneux Vorgänger François Bayrou war bereits am Widerstand der Opposition gescheitert und zurückgetreten.
00:05:47: Das war der Tee Online-Tagesanbruch, produziert vom Podcast Radio Detektor FM.
00:05:53: Immerum kurz nach sechs am Morgen, zum Start in den Tag.
00:05:56: Abonnieren Sie den Tagesanbruch Podcast, um keine Folge zu verpassen.
00:06:00: Vielen Dank fürs Zuhören und Tschüss.
00:06:06: Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
00:06:08: Ihr Florian Harms.