Tagesanbruch von t-online

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00:00:01: Guten Morgen.

00:00:02: Hier ist Ihr Tagesanbruch von T-Online für Montag, den neunundzwanzigsten September, zwei Tausendfünfundzwanzig.

00:00:09: Was heute wichtig ist.

00:00:10: Der Film der weiße Hai hatte fatale Folgen, die bis heute nachwirken.

00:00:15: Geschrieben von Annalena Jansen, leitende Chefin vom Dienst.

00:00:19: Und am Mikrofon ist heute Ina Lebedjev.

00:00:25: Zwei Töne genügen und schon stehen einem die nacken Haare zu Berge.

00:00:29: Die Titelmusik von Steven Spielbergs, der weiße High, verbreitete in der Leinwand.

00:00:38: Der Film geht auch ein halbes Jahrhundert später noch unter die Haut.

00:00:42: Der weiße High ist beste Unterhaltung, keine Frage.

00:00:45: Doch Spielbergs Monster-Fisch macht auch nachdenklich.

00:00:48: Während Spielberg die Furcht vor dem High inszeniert, zeigt die Doku Ozean des britischen Naturforscher David Attenborough die gnadenlose Realität der industriellen Fischerei.

00:00:59: Gewaltige Schleppnetze, die wie Bulldosa über den Meeresboden flügen und alles mitreißen, was nicht schnell genug entkommt.

00:01:06: Schillernde Unterwasserwelten, die sich in kürzester Zeit in Schutt und Geröll verwandeln, riesige Fabrikschiffe, von denen es selbst in den entlegensten Eismeeren kein Entrinnen gibt und die dem Meer vorneweise Fisch- und Krillrauben.

00:01:20: Die Ozeane sind unser Lebenserhaltungssystem und unser größter Verbündeter gegen die Klimakatastrophe, sagt Ettenbauer gleich zu Beginn des Films.

00:01:29: Doch wir rauben ihnen die Lebensgrundlage.

00:01:32: Tatsächlich ist es um den Lebensraum mehr, schlecht bestellt, aus gleich mehreren Gründen.

00:01:37: Über Fischung, Klimawandel, Umweltverschmutzung.

00:01:41: Gerade erst haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass die Ozeane ihre Belastungsgrenze überschritten haben.

00:01:46: Sie nehmen immer mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf, versauern dadurch und verlieren zunehmend ihre stabilisierende Rolle im Erdsystem.

00:01:55: Gleichzeitig nimmt ihre Ausbeutung durch Überfischung zu.

00:01:58: thirty-five Prozent der mehr als zweitausendfünfhundert geprüften Fischbestände weltweit sind überfischt.

00:02:05: Am Beispiel der Heihe wird das besonders deutlich.

00:02:07: Rund ein Drittel aller Hai-Arten und ihrer nahen Verwandten gilt laut der Weltnaturschutzunion IUCN als bedroht.

00:02:15: Dabei sind sie Schlüsselarten für die Gesundheit der Weltmeere.

00:02:19: Nehmen Sie Korallenriffe, erklärt mir kürzlich der Highforscher John Long.

00:02:23: Dort gibt es die höchste Dichte an Higharten.

00:02:26: Diese Highe meist kleinere Arten fressen Fische, die sich von Korallen ernähren und bei einer Überpopulation ganze Riffe zerstören würden.

00:02:34: Und dennoch hat kaum ein Meerestier ein schlechteres Image als der High.

00:02:37: Auch deshalb, weil Spielbergs Kassenschlager eine fatale Wirkung hatte.

00:02:41: Die Highpopulation im Nordatlantik ging damals um fast achtzig Prozent zurück.

00:02:46: Die Bestände haben sich bis heute nicht von den Folgen des Films Erholzakt Long, sogar Steven Spielberg bekannte, in einem BBC-Interview.

00:02:55: Ich bedauere bis heute aufrichtig die Dezimierung der Highpopulation aufgrund des Buches und des Films.

00:03:02: Noch immer hält sich die Angst vor Heinen hartnäckig.

00:03:04: Die reale Gefahr ist aber tatsächlich verschwindend gering.

00:03:08: In den Jahren im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.

00:03:20: In den Medien werden solche Vorfälle oft mit allen Mitteln ausgeschlachtet.

00:03:24: Schlagzeilen wie brutale High-Attacke, gedankenlos und ohne Verhältnismäßigkeit verbreitet, schüren den Mythos vom Killer High.

00:03:32: Der Ozean ist der natürliche Lebensraum des Heiß und in diesen dringt der Mensch immer rücksichtsloser ein.

00:03:38: Jedes Jahr sterben Schätzungen zufolge bis zu achtzig Millionen Heie durch Fischerei.

00:03:43: Sie landen als Beifangenschleppnetzen in Langleinen oder in Stellnetzen.

00:03:48: Noch immer verenden sie durch das grausame Finning.

00:03:51: Dabei werden den Hain die Flossen abgeschnitten, oft noch bei lebendigem Leib, bevor sie zurück ins Meer geworfen werden.

00:03:57: David Attenborough beendet seinen Film mit einem eindringlichen Appell für die Zukunft unserer Meere, einem der Hoffnung macht.

00:04:04: Wir haben es selbst in der Hand, ob das Happy End gelingt.

00:04:08: Denn genauso eindrucksvoll wie die Zerstörung, die der Mensch anrichtet, ist, wie schnell sich Artenvielfalt und Ökosysteme erholen können, wenn wir ihnen eine Chance geben.

00:04:18: Dafür braucht es aber den Willen zur Veränderung beim Menschen.

00:04:24: Was heute wichtig ist.

00:04:26: Machtwechsel in SPD Hochburg.

00:04:29: Welche Oberbürgermeister lenken künftig die Geschicke der großen Städte in Nordrhein-Westfalen?

00:04:35: Nach fast achtzig Jahren hat die SPD ihre einstige Herzkammer Dortmund an die CDU verloren.

00:04:41: Die befürchtete blaue Welle blieb dagegen aus.

00:04:44: Zwar konnte die AfD ihr Ergebnis bei den Kommunalwahlen in NRW vor zwei Wochen auf vierzehn Komma fünf Prozent fast verdreifachen.

00:04:53: Doch in den Stichwahlen scheiterte sie in Duisburg, Gäsenkirchen und Hagen.

00:04:59: Moskauer Provokation im Fokus.

00:05:02: Unter den NATO-Verbündeten sorgen verstärkte Luftraumverletzungen durch Russland für Unruhe.

00:05:07: Außenminister Johann Wadefühl reist heute nach Polen, um über die wachsende Bedrohung zu beraten.

00:05:13: Zu dem Treffen von Sicherheitsexperten aus aller Welt hat sich auch der US-Sondergesandte für die Ukraine Keith Kellogg angekündigt.

00:05:23: Und was ich Ihnen heute insbesondere empfehle, bei uns nachzulesen, Er ist ein feiner Beobachter unserer Zeit, der Regisseur Fatih Akin.

00:05:32: Im Interview mit meinem Kollegen Steven Sova spricht er über seinen neuen Film Amrum und den Zustand unseres Landes.

00:05:40: Den Link dazu finden Sie in den Show Notes und alle anderen Nachrichten gibt es auf t-online.de oder in unserer App.

00:05:48: Das war der T-Online-Tages-Anbruch produziert vom Podcast Radio Detektor FM, immer um kurz nach sechs am Morgen zum Start in den Tag.

00:05:57: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:05:58: Tschüss.

Über diesen Podcast

Der Nachrichtenpodcast von t-online zum Start in den Tag.

Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert. Am Wochenende geht es in einer längeren Diskussion mit prominenten Gästen um ein aktuelles, politisches Thema. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

Fragen, Anregungen und Kritik gerne an: podcasts@t-online.de

Den Tagesanbruch gibt es auch zum Nachlesen unter https://www.t-online.de/tagesanbruch

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von und mit Florian Harms

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