Tagesanbruch von t-online

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00:00:01: Hallo und herzlich willkommen zu

00:00:02: Tagesanbruch die Diskussion für

00:00:04: das Wochenende vom 23.

00:00:06: März 2024.

00:00:09: Mein Name ist Alexandra Schaller und

00:00:11: ich moderiere dieses Format.

00:00:13: Diesmal beschäftigen wir uns mit dem

00:00:15: Vorschlag für ein neues Rentenpaket

00:00:17: in Deutschland.

00:00:18: Die gesetzliche Rente ist für den

00:00:20: überwiegenden Teil der Bevölkerung

00:00:22: das Haupteinkommen im Alter und ihre

00:00:24: Altersversicherung.

00:00:25: Um die Rente für zukünftige

00:00:27: Generationen zu sichern, hat die

00:00:29: Regierung nun ein neues Paket

00:00:31: vorgestellt.

00:00:32: Doch wie sehen die neuen Pläne der

00:00:34: Bundesregierung aus?

00:00:36: Können diese auf lange Sicht

00:00:37: funktionieren und sinkt damit

00:00:39: auch die Altersarmut?

00:00:42: Für die Diskussion begrüße ich zum

00:00:44: einen unsere Finanzredakteurin

00:00:46: und Rentenexpertin bei t-online

00:00:48: Christine Holthoff.

00:00:49: Hallo, freut mich hier zu sein und

00:00:51: zum anderen unseren Wirtschaftschef

00:00:53: bei t-online, Florian Schmidt.

00:00:55: Hallo Alexandra, freue mich hier zu

00:00:57: sein.

00:00:58: 21 Millionen Rentnerinnen und

00:00:59: Rentner bekommen ab dem 1.

00:01:01: Juli knapp 5 % mehr Rente.

00:01:04: Das hat das Bundessozialministerium

00:01:06: bekanntgegeben.

00:01:07: Die Renten steigen in den alten und

00:01:10: neuen Bundesländern erstmals

00:01:11: gleichermaßen.

00:01:13: Damit rückt die dritte spürbare

00:01:15: Rentenerhöhung in Folge seit 2022

00:01:18: weiter in den Fokus.

00:01:19: Wie wird denn dieses Rentenplus

00:01:21: finanziert?

00:01:22: Die Rentenhöhe ist ja an die

00:01:24: Bruttolöhne gekoppelt.

00:01:26: Also kurz gesagt wenn die

00:01:27: Bruttolöhne steigen, steigen

00:01:29: auch die Renten.

00:01:30: Und da sich die Löhne eben so gut

00:01:32: entwickelt haben, steigen auch die

00:01:33: Renten entsprechend stärker.

00:01:36: Es gibt allerdings noch einen

00:01:38: sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor,

00:01:40: der das Ganze dämpft.

00:01:41: Also wenn die Zahl der Rentner

00:01:44: stärker steigt als die der

00:01:45: Beitragszahler, dann dämpft dieser

00:01:47: Nachhaltigkeitsfaktor das

00:01:49: Rentenplus.

00:01:50: Also wenn man allein die Löhne

00:01:51: betrachten würde, müssten die Renten

00:01:53: eigentlich noch stärker steigen.

00:01:55: Das liegt auch daran, dass wir im

00:01:57: vergangenen Jahr eine sehr hohe

00:01:58: Inflation hatten und

00:02:00: diese wiederum zu entsprechend

00:02:02: höheren Lohnabschlüssen geführt

00:02:03: haben. Wir merken ja jetzt gerade

00:02:05: auch, dass viele Arbeitnehmer

00:02:07: und Gewerkschaften für mehr

00:02:09: Geld streiken.

00:02:11: Das hat es erstens in den

00:02:11: vergangenen Jahren dann auch

00:02:12: gegeben, auch letztes Jahr.

00:02:14: Und weil eben die

00:02:16: Preissteigerungen insgesamt zu hoch

00:02:17: waren, konnten die Gewerkschaften

00:02:19: da auch ein höheres Lohnplus

00:02:21: raushandeln. Und das schlägt sich

00:02:22: jetzt in dieser auch hohen

00:02:24: Rentenanpassung dann nieder.

00:02:26: Wenn die Rente jetzt immer weiter

00:02:27: steigt.

00:02:28: Für wen kommen denn dann die Kosten

00:02:30: auf?

00:02:31: Wir haben ja ein sogenanntes

00:02:32: Umlagesystem, das heißt

00:02:34: die Arbeitnehmer zahlen

00:02:37: die Renten der

00:02:39: aktuellen Rentner.

00:02:40: Also das Geld geht so sozusagen eine

00:02:42: 1 € rein und direkt wieder raus.

00:02:45: Es ist aber schon heute so, dass das

00:02:47: nicht ausreicht.

00:02:48: Also wir müssen schon jetzt,

00:02:50: ich glaube, zuletzt waren es 100

00:02:52: gut 110 Milliarden €

00:02:55: an Steuerzuschüssen eben

00:02:57: dazugeben, sonst wären wir da jetzt

00:02:58: schon im Minus.

00:03:00: Neben der Rentenerhöhung wurde vor

00:03:02: knapp zwei Wochen ein neues

00:03:03: Rentenpaket auf den Weg gebracht.

00:03:05: Wie sieht denn dieses neue

00:03:06: Rentenpaket aus?

00:03:08: Das, was die Bundesregierung jetzt

00:03:09: vorgestellt hat, ist das sogenannte

00:03:11: Rentenpaket zwei

00:03:13: deshalb, weil es auch schon ein

00:03:14: erstes gab. Und es wird

00:03:15: wahrscheinlich auch noch ein drittes

00:03:16: dann geben, diese Legislaturperiode.

00:03:18: Dieses zweite stand jetzt für lange

00:03:20: Zeit stark im Fokus und auch in der

00:03:22: politischen Diskussion, weil es eine

00:03:23: wirklich große und grundlegende

00:03:25: Reform ist und eine

00:03:27: Wende einläutet oder einläuten

00:03:29: soll, zumindest in der

00:03:31: Rentenversicherung.

00:03:32: Kurz gesagt geht das

00:03:34: Rentenpaket zwei so

00:03:36: Die Renten werden

00:03:38: auf einer Höhe des Rentenniveaus von

00:03:40: 48 % langfristig

00:03:42: stabilisiert.

00:03:43: Das ist vor allem ein Wunsch

00:03:45: und Anliegen der SPD und des

00:03:47: Sozialministers Hubertus Heil

00:03:49: gewesen, Der sagt, er möchte,

00:03:51: dass die Menschen auch zukünftig

00:03:53: sich darauf verlassen können, 48 %

00:03:55: des durchschnittlichen Lohns als

00:03:56: Rente zu beziehen.

00:03:58: Der zweite Punkt darin ist,

00:04:00: dass man dieses Niveau, wenn

00:04:02: jetzt eben immer mehr ältere

00:04:04: Menschen eines Tages eine

00:04:05: Rente beziehen, weil eben Vertreter

00:04:07: der Babyboomer Generation der

00:04:09: sogenannten jetzt verstärkt

00:04:11: in Rente gehen.

00:04:12: Dass man dafür dann auch höhere

00:04:14: Beitragssätze der Arbeitnehmer

00:04:17: nicht mehr ausschließen kann.

00:04:18: Das heißt also, bislang hat man

00:04:19: gesagt, man möchte auch die nicht

00:04:21: weiter anheben, die sind derzeit

00:04:22: bei.

00:04:24: 18,6 %.

00:04:25: Bei 18,6 %.

00:04:27: Vielen Dank, Christine.

00:04:28: Und die werden künftig dann

00:04:29: ansteigen müssen, wenn man eben

00:04:31: dieses höhere Rentenniveau

00:04:33: oder dieses hohe Rentenniveau dann

00:04:34: auch halten will.

00:04:36: Und zugleich nicht, denn das

00:04:37: schließt die Ampelregierung aus,

00:04:39: auch per Koalitionsvertrag schon

00:04:41: festgelegt noch das

00:04:41: Renteneintrittsalter anheben will.

00:04:44: Deswegen werden die Rentenbeiträge

00:04:46: also perspektivisch steigen.

00:04:48: Auf jetzt so errechnet

00:04:50: bis 2035 2,3 %

00:04:53: Beitragssatz von derzeit eben

00:04:55: besagten rund 18 % des Bruttolohns.

00:04:59: Und damit das wiederum nicht noch

00:05:00: weiter ausartet, damit eben nicht

00:05:02: die Arbeitnehmer künftig noch mehr

00:05:04: ihre ihres Bonus quasi

00:05:06: an die Rentenkasse beweisen müssen.

00:05:08: Für das Umlagesystem

00:05:10: hat sich die Regierung einen dritten

00:05:12: Punkt ausgedacht und

00:05:14: das ist das sogenannte Generationenkapital.

00:05:17: Okay, da gleich die Nachfrage Was

00:05:18: ist denn das Generationkapital?

00:05:20: Das Generationenkapital ist

00:05:22: eine große Summe Geld,

00:05:24: die die Ampel Regierung künftig

00:05:26: über eine Stiftung am Kapitalmarkt

00:05:29: anlegen möchte.

00:05:30: Das bedeutet, sie

00:05:33: macht jetzt mit 12 Milliarden.

00:05:34: Dieses Jahr legt sie los.

00:05:35: In den nächsten Jahren sollen noch

00:05:36: weitere Milliarden dazu rein

00:05:38: fließen in dieses

00:05:39: Generationenkapital.

00:05:40: Und. Die Idee ist, dass man das so

00:05:42: bis zu zehn Jahre erst einmal liegen

00:05:44: lässt.

00:05:45: Sehr breit gestreute Fonds und die

00:05:46: Erträge aus diesem Fonds,

00:05:48: aus diesem Aktienanlage sollen

00:05:50: dann zurückfließen in

00:05:52: die Rentenversicherung,

00:05:54: sodass dann eben die Beitragssätze

00:05:56: womöglich sogar gedämpft werden

00:05:58: können, zumindest der Anstieg nicht

00:06:00: noch größer ausfällt.

00:06:01: Wenn man jetzt die Rentenbeiträge

00:06:03: in Aktien anlegt, besteht da

00:06:05: nicht auch die Gefahr, dass das Geld

00:06:07: an Wert verliert?

00:06:09: Da müssen wir, glaube ich, ganz kurz

00:06:10: differenzieren. Denn das ist ein

00:06:11: Eindruck, der jetzt häufig genug

00:06:13: entstanden ist, dass es um

00:06:14: Rentenbeiträge ginge,

00:06:16: die am Aktienmarkt angelegt werden.

00:06:18: Das ist ausdrücklich nicht der Fall.

00:06:21: Das wäre die ursprüngliche Idee

00:06:22: gewesen, die vor allem die FDP

00:06:24: hatte mit der sogenannten

00:06:26: Aktienrente, dass man

00:06:27: sagt "Dein und

00:06:29: Mein"-Arbeitnehmerbeitrag

00:06:32: für die Rentenversicherung

00:06:34: wird in Teilen oder sogar gänzlich

00:06:36: das könnte Ihnen ja sogar auch

00:06:37: überlegen. Es wäre dann ganz radikal

00:06:38: am Aktienmarkt investiert.

00:06:40: Das passiert aber ausdrücklich

00:06:42: nicht, sondern es wird eben ein

00:06:44: Darlehen jetzt aufgenommen.

00:06:45: Es gibt einen Zuschuss vom Bund

00:06:47: in eben ein solches

00:06:48: Generationenkapital.

00:06:50: Mit den Rentenbeiträgen wird

00:06:52: 0,0 an der Börse

00:06:54: gezockt, wie

00:06:56: es manch einer vielleicht auch

00:06:57: darstellt.

00:06:58: Ganz im Gegenteil. Diese

00:07:00: dieses Generationenkapital ist

00:07:02: gänzlich losgelöst von den

00:07:03: Beiträgen.

00:07:04: Okay, also man kann keine Verluste

00:07:06: damit machen, so wie es jetzt gerade

00:07:07: raus gehört habe.

00:07:08: Zumindest wird es nicht so sein,

00:07:10: dass eben Beiträge unsererseits

00:07:12: als Arbeitnehmer da in irgendeiner

00:07:14: Form dann verlustieren.

00:07:15: Das ist nicht der Fall. Nein.

00:07:17: Was natürlich vielleicht spannend

00:07:19: dann ist. Also Sie planen ja

00:07:21: ungefähr mit 5 % Rendite.

00:07:23: Sie wollen also jedes Jahr,

00:07:25: wenn es dann einmal angewachsen ist,

00:07:27: auf bis zu 200 Milliarden, jedes

00:07:28: Jahr 10 Milliarden

00:07:30: rausnehmen. Aber das Problem ist ja,

00:07:32: dass es ja eben kreditfinanziert ist

00:07:34: und da auf der anderen Seite Zinsen

00:07:35: anfallen. Deshalb muss man natürlich

00:07:36: gucken, ob da diese 5 %

00:07:38: Rendite überhaupt klappen.

00:07:40: Da jetzt die Nachfrage wie bewertet

00:07:42: ihr denn überhaupt dieses ganze

00:07:44: neue Rentenpaket?

00:07:46: Ja, also es gibt ein Hauptproblem,

00:07:49: würde ich sagen, das ist, dass die

00:07:50: Jüngeren eigentlich die komplette

00:07:52: Last tragen.

00:07:54: Und mit Jüngere meine ich jetzt

00:07:56: nicht. Jugendliche sind tatsächlich

00:07:57: auch Leute, die bis zu 60

00:08:00: Jahre alt sind, die eben jetzt noch

00:08:02: Arbeitnehmer sind, die auch noch

00:08:03: Beiträge zahlen.

00:08:05: Und

00:08:07: genau deren Beiträge können eben

00:08:09: sehr hoch steigen.

00:08:11: Sie ja auch.

00:08:12: Ihnen wird jetzt versprochen, das

00:08:13: Rentenniveau bleibt

00:08:15: auch für euch bei 48 %.

00:08:17: Aber was eben nicht gesagt wird,

00:08:19: ist, dass ihr dafür für das gleiche

00:08:20: Rentenniveau, was jetzige Rentner

00:08:22: haben, viel mehr Geld einzahlen

00:08:24: müssen über die ganzen Jahre und

00:08:26: zusätzlich das Generationenkapital

00:08:29: hat einfach zu wenig Wumms.

00:08:32: Würde ich auch so sehen.

00:08:33: Tatsächlich, das Generationenkapital

00:08:34: müsste deutlich größer sein, damit

00:08:36: da auch wirklich dann Erträge

00:08:39: aus dieser Aktienanlage quasi

00:08:41: herausfließen, die wirklich

00:08:42: erklecklich genug sind, um auch

00:08:45: jenseits des Denkens von

00:08:46: Beitragssätzen womöglich

00:08:48: auch den Steuerzuschuss, in dem wir

00:08:50: auch noch haben im System,

00:08:52: dass man den noch senken könnte.

00:08:54: Insofern sehe ich das ganz ähnlich

00:08:55: wie du, Christine.

00:08:57: Da ist nicht der ganz

00:08:59: große Wurf gelungen, aber,

00:09:01: und da würde ich schon noch mal

00:09:02: einen Gegenkurz gegenhalten

00:09:05: das Generationenkapital für sich

00:09:07: genommen ist schon mal ein guter und

00:09:08: richtiger Schritt, auch wenn er eben

00:09:09: nicht groß genug ist, nicht weit

00:09:11: genug geht. Immerhin ist das jetzt

00:09:12: wirklich der Start in eine

00:09:15: Kapitalmarkt

00:09:17: nicht ganz gedeckte, wohl aber

00:09:18: geführte Rentenversicherung.

00:09:20: Und das, glaube ich, brauchen

00:09:22: wir.

00:09:23: Das haben andere Länder schon

00:09:24: längst.

00:09:25: Und insofern ist es gut,

00:09:27: dass wir damit jetzt zumindest

00:09:28: einmal beginnen.

00:09:30: Du hast gerade gesagt, es braucht

00:09:31: mehr Wumms.

00:09:32: Habt ihr da denn auch Zahlen,

00:09:34: was da besser funktionieren

00:09:36: würde als der aktuelle

00:09:38: Vorschlag von der Bundesregierung?

00:09:40: Ja, also tatsächlich wäre da das

00:09:42: ursprüngliche Modell der FDP, also

00:09:44: die Aktienrente, wahrscheinlich

00:09:47: besser gewesen, wo man eben

00:09:49: einen Teil der Rentenbeiträge,

00:09:51: so wie es zum Beispiel Schweden

00:09:52: macht, schon seit Anfang der

00:09:53: Nullerjahre

00:09:56: ja ertragreicher gewesen.

00:09:59: Es gibt da auch Berechnungen zu.

00:10:00: Also jetzt

00:10:02: versucht ja die Bundesregierung, 12

00:10:04: Milliarden über Kredite

00:10:05: zusammenzukriegen.

00:10:07: Wenn man jetzt sagen würde, also in

00:10:09: Schweden ist es so, die haben auch

00:10:10: 18,5 % Rentenbeiträge,

00:10:13: 16 % davon gehen wie bei uns

00:10:15: in das Umlagesystem und 2,5

00:10:18: an, werden dann verpflichtend am

00:10:19: Aktienmarkt angelegt.

00:10:21: Und wenn wir auch 2,5 %

00:10:24: so anlegen würden, dann kämen wir

00:10:25: auf knapp das

00:10:27: dreifache.

00:10:28: Dann wollte ich euch noch mal

00:10:29: fragen, ob es vielleicht noch

00:10:31: alternative Reformvorschläge

00:10:33: gibt. Ja, ich glaube, Florian hat es

00:10:35: vorhin schon einmal kurz angerissen.

00:10:37: Man könnte natürlich auch an der

00:10:38: Stellschraube Renteneintrittsalter

00:10:40: drehen.

00:10:41: Das haben auch zum Beispiel

00:10:43: die Wirtschaftsweisen

00:10:45: in ihrem Jahresgutachten

00:10:47: sich einmal genauer angeschaut und

00:10:49: auch berechnet,

00:10:51: dass es eigentlich recht moderat

00:10:53: steigen würde.

00:10:54: Also es geistert ja immer so die

00:10:55: Zahl von Rente mit 70

00:10:59: durch die Medien und

00:11:01: das wäre eigentlich aber erst

00:11:03: 20 90 der Fall.

00:11:06: Also betrifft aktuell eigentlich

00:11:08: niemanden.

00:11:09: Gerade steigt ja auch noch das

00:11:10: Renteneintrittsalter von 65

00:11:12: auf 67, also 67 steht

00:11:15: ja aktuell noch gar nicht.

00:11:16: Wie steht ihr denn dazu?

00:11:17: Denkt ihr das es denn dieses

00:11:19: Renteneintrittsalter, das man

00:11:21: mit 67 da es ja häufig auch

00:11:23: die Frage kann man da überhaupt noch

00:11:24: mit arbeiten?

00:11:26: Wie steht ihr denn dazu?

00:11:28: Dazu muss man, glaube ich zuerst

00:11:29: einmal jenseits unserer eigenen

00:11:30: Meinungen, die ich gerne gleich noch

00:11:32: komme, vorwegschicken,

00:11:33: dass das ein politisch sehr

00:11:35: waghalsiges Unterfangen ist, das

00:11:37: Renteneintrittsalter anzuheben.

00:11:38: Und deswegen wird das auch in der

00:11:39: Regel nicht gemacht.

00:11:40: Deswegen hat es auch

00:11:42: nicht zuletzt Hubertus Heil,

00:11:44: unser Sozialminister,

00:11:45: ausgeschlossen.

00:11:47: Man macht sich damit nicht gerade

00:11:48: beliebt. Mit einem höheren

00:11:49: Renteneintrittsalter lässt sich kein

00:11:51: Wahlkampf machen und schon gar keine

00:11:53: Wahl gewinnen, weil es wirklich

00:11:55: jeden betrifft und auch

00:11:57: jeder sofort versteht.

00:11:57: Bei Beitragssätzen Rentenniveau

00:12:00: merken wir auch jetzt ja hier schon

00:12:01: eine Diskussion, kann es manchmal

00:12:03: etwas komplexer werden und da

00:12:05: blickt nicht jeder automatisch schon

00:12:06: durch. Das ist auch gar nicht

00:12:07: schlimm.

00:12:08: Allerdings Renteneintrittsalter ist

00:12:09: etwas sehr Konkretes und wenn man

00:12:11: da sagt, das wollen wir anheben,

00:12:13: das ist kaum opportun politisch.

00:12:16: Entsprechend wundert es mich nicht,

00:12:17: dass da kaum einer richtig rangehen

00:12:18: will. Auch wenn man.

00:12:19: Und jetzt kommen wir zu meiner

00:12:20: persönlichen Haltung dazu das

00:12:22: durchaus machen müsste.

00:12:24: Zumindest denke ich, dass man ein

00:12:27: eine Flexibilisierung des

00:12:28: Renteneintrittsalters machen

00:12:30: müsste, insofern,

00:12:32: als dass natürlich nicht jeder

00:12:34: über 67 hinaus arbeiten kann.

00:12:36: Da ist ganz häufig immer vom

00:12:39: fast schon sprichwörtlichen

00:12:40: Dachdecker die Rede, der eben mit

00:12:42: einem auf dem Balken

00:12:44: oben steht und Gleichgewicht nicht

00:12:45: mehr halten kann, der vielleicht

00:12:47: auch einfach körperliche

00:12:49: Probleme hatten, solche Jobs, solche

00:12:51: harten Berufen nicht mehr ausüben

00:12:52: kann.

00:12:53: Man müsste allerdings ja auch nicht

00:12:54: sagen, jeder Beruf ist

00:12:56: davon gleichermaßen betroffen,

00:12:57: sondern es gibt vielleicht auch

00:12:58: Jobs, in denen geht das und in

00:12:59: anderen geht das nicht.

00:13:01: Dass man das also entsprechend

00:13:02: flexibilisiert über Berufsgruppen

00:13:03: hinweg. Punkt 1, Punkt 2

00:13:05: denke ich, dass man es auch da nicht

00:13:08: erst mal jetzt so fortschreiben und

00:13:09: festschreiben sollte.

00:13:10: Wann in welchem Jahr müsste man

00:13:11: jetzt folgendes Renteneintrittsalter

00:13:13: erreicht haben? Man kann das zwar

00:13:15: errechnen, wohl schlauer wäre

00:13:16: es wahrscheinlich aber eher, dass

00:13:17: man es koppelt an die

00:13:18: durchschnittliche Lebenserwartung.

00:13:20: Und dieser Vorschlag,

00:13:22: glaube ich, ist dann schon eher auch

00:13:24: vermittelbar, wenn man sagt,

00:13:26: wir alle werden länger leben.

00:13:29: Und medizinischer Fortschritt

00:13:30: ermöglicht uns auch im hohen Alter

00:13:32: noch ein gutes Leben

00:13:34: mit Reisen und auch jenseits der 70

00:13:37: und dann könnte man auch,

00:13:39: glaube ich, auch politisch

00:13:40: argumentieren okay, wer länger lebt,

00:13:42: muss auch ein Stück weit länger

00:13:44: arbeiten und dann würde man das

00:13:45: einfach daran koppeln.

00:13:45: Und jeder muss sich darauf

00:13:46: einstellen, was ihm seinen eigenen

00:13:48: Jahrgang angeht, wann er

00:13:49: wahrscheinlich dann aufhören müsste

00:13:51: zu arbeiten.

00:13:52: Das hätte tatsächlich auch den

00:13:54: charmanten Vorteil, dass man es in

00:13:56: die Rentenformel reinschreiben

00:13:57: könnte.

00:13:58: Und dann müsste man nicht mit jeder

00:13:59: neuen Regierung das

00:14:01: neu aushandeln.

00:14:03: Ja, ein für allemal.

00:14:04: Genau.

00:14:05: Die Frage wäre jetzt, wenn

00:14:07: man das Renteneintrittsalter

00:14:09: immer weiter nach oben setzt oder

00:14:10: zumindest auf diese 67 setzt,

00:14:13: Ob sich der Arbeitsmarkt und auch

00:14:14: die Arbeitsbedingungen da nicht

00:14:16: verändern müssten.

00:14:18: Da gebe ich dir recht. Das müsste

00:14:19: wahrscheinlich der Fall sein.

00:14:21: Auch Arbeitgeber, auch Unternehmen,

00:14:22: müssen sich dann darauf einstellen,

00:14:24: dass sie halt ältere Arbeitnehmer

00:14:26: länger dann beschäftigen,

00:14:27: gegebenenfalls auch auf sie zukommen

00:14:29: und ihnen einen

00:14:31: besseren Arbeitsalltag dann

00:14:33: ermöglichen.

00:14:34: Das ist am Ende auch eine

00:14:35: Verpflichtung dann der Firmen,

00:14:38: auch am Ende der Sozialpartner.

00:14:40: Das müssen Gewerkschaften und

00:14:41: Arbeitgeber dann auch gemeinsam mit

00:14:42: aushandeln.

00:14:44: Da ist alles möglich und alles

00:14:45: denkbar.

00:14:46: Aber fest steht, denke ich auch

00:14:48: gerade angesichts der

00:14:50: demografischen Lage, in der wir

00:14:51: stecken, und auch der

00:14:53: wirtschaftlichen Situation, die

00:14:55: wir ganz konkret jetzt in diesem

00:14:56: Jahr gegenüberstehen, einer

00:14:57: Rezession, einem möglicherweise

00:14:59: weiteren Abschwung der Wirtschaft.

00:15:02: Wir brauchen diese älteren

00:15:04: Arbeitnehmer, wir brauchen jede

00:15:06: Arbeiten und helfende Hand in diesem

00:15:08: Land, auch nicht zuletzt, um unseren

00:15:09: Wohlstand zu erhalten.

00:15:12: Wir werden sonst

00:15:14: reinlaufen in einen, in einen

00:15:16: Arbeitsmarkt, in dem immer weniger

00:15:18: Menschen gleichbleibend, vielleicht

00:15:20: aber auch ein bisschen mehr Arbeit

00:15:21: noch als in der Vergangenheit

00:15:23: bewältigen müssen.

00:15:24: Und das wird irgendwann auch zu

00:15:26: einem wirtschaftlichen

00:15:28: Problem für uns alle.

00:15:29: Neben dem neuen Rentenpaket will die

00:15:31: Bundesregierung auch die

00:15:32: Riesterrente grundlegend

00:15:34: überarbeiten.

00:15:35: Sie ist ja eine private,

00:15:36: kapitalgedeckte Form der

00:15:38: Altersvorsorge, die der Staat durch

00:15:40: Zulagen und.

00:15:41: Steuerliche Erleichterungen

00:15:42: unterstützt.

00:15:43: Wie würde denn eine reformierte

00:15:45: Riesterrente aussehen?

00:15:47: Ja, also vielleicht noch mal ganz

00:15:48: grundsätzlich zum Rentensystem.

00:15:50: Das steht ja auf drei Säulen.

00:15:51: Das eine ist die gesetzliche Rente,

00:15:52: dann gibt es die betriebliche

00:15:54: Altersvorsorge und dann eben diese

00:15:55: private Säule, wo es dann,

00:15:58: wo dann auch die Riester Rente zu

00:16:00: finden ist. Und da hat man eben

00:16:02: festgestellt, so gut

00:16:04: funktioniert das alles gar nicht,

00:16:05: wie wir uns das eigentlich gedacht

00:16:07: haben. Also es ist zwar

00:16:09: von den Zahlen her ein beliebtes

00:16:11: Produkt, es gibt ungefähr 16

00:16:13: Millionen Riesterverträge,

00:16:15: aber das große Problem ist, dass die

00:16:17: halt sehr teuer sind, hohe

00:16:19: Verwaltungsgebühren, hohe

00:16:20: Abschlussgebühren haben und

00:16:22: gleichzeitig die Renditen auch.

00:16:24: Ja, einerseits dadurch

00:16:26: aber auch dadurch,

00:16:28: wie die Produkte

00:16:30: ausgestaltet sind, sehr niedrig

00:16:32: sind.

00:16:33: Und deshalb hat man jetzt

00:16:35: im letzten Sommer schon eine

00:16:38: Fokusgruppe

00:16:40: daran gesetzt, also eine Gruppe aus

00:16:42: Experten, die sich mit dem Thema

00:16:43: auseinandersetzt. Die hat jetzt

00:16:45: verschiedene Vorschläge erarbeitet

00:16:47: und man

00:16:49: rechnet jetzt damit, dass im Laufe

00:16:51: dieses Jahres da eben noch ein

00:16:53: weiterer Gesetzentwurf kommt

00:16:55: und steht da irgendwie schon fest,

00:16:57: in welche Richtung der gehen soll.

00:16:59: Also man kennt diese Vorschläge

00:17:02: und das sind im

00:17:03: Grunde zwei

00:17:06: Dinge. Eines ist ein

00:17:07: Altersvorsorgedepot, also

00:17:09: da kommen auch wieder Aktien ins

00:17:11: Spiel, die dann aber

00:17:14: zusätzlich staatlich gefördert

00:17:16: wird werden sollen.

00:17:18: Also so wie im Prinzip

00:17:20: beim jetzigen Riester System auch.

00:17:21: Das soll ein bisschen vereinfacht

00:17:22: werden, aber auch da soll der Staat

00:17:24: eben Zulagen zahlen.

00:17:26: Auch Steuervorteile sollen

00:17:28: erhalten bleiben.

00:17:30: Diese staatliche Förderung gibt es

00:17:32: dann aber auch erst, wenn man dieses

00:17:33: Altersvorsorgedepot bis

00:17:35: zum Rentenalter durchzieht.

00:17:37: Wie gesagt, das sind alles nur

00:17:38: Vorschläge, was das

00:17:40: Finanzministerium daraus macht.

00:17:41: Das müssen wir abwarten.

00:17:43: Der zweite Punkt ist, dass es

00:17:45: weiterhin auch Versicherungsprodukte

00:17:47: geben soll, wie jetzt eben bei

00:17:49: Riester.

00:17:50: Der Unterschied zum aktuellen System

00:17:53: ist, dass es keine hundertprozentige

00:17:55: Beitragsgarantie mehr

00:17:57: geben soll. Das bedeutet,

00:17:59: jetzt sind die Versicherer

00:18:01: dazu angehalten, also 100 %

00:18:04: der zumindest

00:18:06: das was ich anspare, was ich selber

00:18:08: einzahle, wieder auszuzahlen.

00:18:11: Und das ist ein Problem, weil

00:18:13: man dann nur sehr

00:18:15: wenig risikoreich anlegen kann

00:18:18: und dadurch die Renditen eben

00:18:19: sinken.

00:18:20: Und wenn es diese hundertProzentige

00:18:22: Beitragsanti nicht gibt,

00:18:24: erhöht sich halt die Chance, dass da

00:18:25: am Ende auch mehr Erträge

00:18:26: rauskommen.

00:18:27: Mit diesem neuen Vorschlag lohnt

00:18:29: es sich dann eher für

00:18:31: die meisten Menschen, in

00:18:33: eine private Rentenversicherung

00:18:36: zu investieren.

00:18:38: Ja, also ich würde schon sagen, dass

00:18:39: das in die richtige Richtung geht.

00:18:42: Es wird auch zum Beispiel.

00:18:43: Also wenn ich jetzt schon einen

00:18:44: Riestervertrag habe, dann soll

00:18:46: ich mir auch überlegen können, ob

00:18:48: ich eventuell ins neue System

00:18:49: wechsle.

00:18:50: Oder ich kann ihn auch einfach

00:18:52: behalten. Also da muss ich jetzt

00:18:53: keine Sorge haben, dass mir der

00:18:54: komplett abhanden kommt.

00:18:56: Man muss das im Einzelnen immer

00:18:57: durchrechnen. Also es gibt je nach

00:18:59: persönlicher Situation kriege

00:19:01: ich wahrscheinlich höhere Zulagen.

00:19:03: Wenn ich zum Beispiel wenig

00:19:04: verdiene, aber viele Kinder habe,

00:19:06: dann lohnt sich das wahrscheinlich

00:19:08: eher.

00:19:09: Ein Sehr gut Verdiener profitiert

00:19:11: wiederum eher von den

00:19:12: Steuervorteilen.

00:19:13: Und wenn ich so irgendwie im

00:19:15: Durchschnitt bin, dann habe ich

00:19:16: eigentlich zumindest im aktuellen

00:19:17: System nicht so viel davon.

00:19:19: Würdest du auch als

00:19:21: Finanzredakteurin empfehlen, dass

00:19:23: man selbst auch sich nicht

00:19:25: nur gesetzlich absichert, sondern

00:19:27: auch privat in Zukunft?

00:19:29: Absolut. Also wenn ich

00:19:32: den Lebensstandard halten will, dann

00:19:34: muss ich auf jeden Fall auch privat

00:19:36: vorsorgen und nicht nur auf

00:19:38: die gesetzliche Rente setzen.

00:19:39: Da habe ich auf jeden Fall eine

00:19:41: Lücke. Also ich werde ja nicht

00:19:43: das Gleiche an Rente rausbekommen,

00:19:45: was ich verdiene.

00:19:46: Das wäre ja eigentlich dann mit

00:19:48: diesen 48 % die Hälfte von

00:19:50: dem und das ist ja das

00:19:51: tatsächlich nicht.

00:19:53: Also das ist wahrscheinlich

00:19:56: ein verbreitetes Missverständnis,

00:19:57: was das Rentenniveau bedeutet, also

00:19:59: das Rentenniveau von 48 %,

00:20:01: bedeutet nicht, dass ich

00:20:03: am Ende 48 % meines

00:20:05: vorherigen Einkommens erhalte.

00:20:08: Es ist einfach so ein theoretischer

00:20:09: Wert. Also er bedeutet

00:20:11: im Prinzip, wenn ich 45

00:20:14: Jahre immer exakt das

00:20:15: Durchschnittseinkommen verdient habe

00:20:17: und dann nach 45 Jahren auch in

00:20:19: Rente gehe, bekomme ich 48 %

00:20:22: vom Durchschnittseinkommen

00:20:24: des Jahres, in dem ich dann in Rente

00:20:26: gehe. Also das wird für sehr wenige

00:20:28: Leute exakt so zutreffen.

00:20:31: Genau. Aber was das im Kern meint

00:20:32: ist, dass die Renten an die Löhne

00:20:34: gekoppelt sind.

00:20:35: Aber vielleicht noch mal ganz kurz

00:20:36: dazu in Ergänzung. Auch da

00:20:38: sind wir uns heute in sehr vielen

00:20:39: Punkten einig, auch in.

00:20:40: Ich würde unterstreichen, dass man

00:20:42: tatsächlich privat durchaus immer

00:20:44: noch was vorsorgen sollte und auch

00:20:45: da unbedingt

00:20:48: daran denken sollte, Geld

00:20:49: langfristig am Aktienmarkt

00:20:52: anzulegen. Das glaube ich, kann man

00:20:55: so als einhellige Meinung

00:20:57: aller Experten wiedergeben und auch

00:20:58: sagen.

00:20:59: Langfristig heißt da mit einer

00:21:01: mindestens von zehn

00:21:03: noch 15 oder 20 Jahre Zeithorizont.

00:21:06: Wenn man da sehr breit gestreut dem

00:21:07: Aktienmarkt eine größere

00:21:09: oder auch nur eine kleinere Summe

00:21:11: Geld am Aktienmarkt investiert,

00:21:13: wird man damit immer einen

00:21:15: positiven Ertrag haben und

00:21:16: wahrscheinlich sogar einen so hohen

00:21:18: Ertrag, dass sich

00:21:20: am Ende mindestens die Inflation

00:21:21: dabei raus habe,

00:21:23: bestenfalls aber noch weit darüber

00:21:24: hinaus. Von bis zu fünf oder 6 %

00:21:27: pro Jahr Ertrag

00:21:29: kann man damit rechnen.

00:21:30: Und das bisschen Mathe

00:21:31: kann dann glaube ich, jeder noch aus

00:21:32: der Grundschule oder aus der aus der

00:21:34: fünfte und sechste Klasse. Zinseszinseffekt

00:21:36: wird dann eben immer automatisch

00:21:37: noch mehr, weshalb es eben

00:21:40: sehr sehr sinnvoll ist, breit

00:21:41: gestreut in Aktien auch zu

00:21:43: investieren. Das geht beispielsweise

00:21:45: mit sogenannten ETFs.

00:21:47: Das ist eine Abkürzung, die hat der

00:21:48: ein oder andere sicherlich auch

00:21:49: schon einmal gehört.

00:21:51: Dabei handelt es sich um sogenannte

00:21:53: Indexfonds.

00:21:54: Die sind deshalb besonders gut

00:21:56: und beliebt, weil sie sehr günstig

00:21:58: sind. Also es fallen kaum Gebühren

00:22:00: an, wie etwa bei einem

00:22:02: großen, aktiv gemanagten Fonds,

00:22:04: wo ein Fondsmanager

00:22:07: sitzt und die einzelnen Aktien

00:22:08: auswählt, die in diesen Fonds

00:22:09: reinpasst. Das macht den Indexfonds

00:22:11: nicht ein Indexfonds.

00:22:12: Ein ETF ist ein automatisierter

00:22:15: Fonds, der beispielsweise einen

00:22:17: Aktienindex wie den Dax abbildet

00:22:19: oder wenn man noch breiter streuen

00:22:21: will. Und das wäre sinnvoll und

00:22:23: ratsam.

00:22:24: Nimmt man beispielsweise einen ETF,

00:22:26: der den MSCI World

00:22:29: abbildet, da sind die größten Aktien

00:22:30: der großen Industrienationen drin.

00:22:32: Ein weiterer ETF,

00:22:34: den man sich anschauen kann, ist der

00:22:36: sogenannte MSCI All Country

00:22:38: World. Da sind dann tatsächlich

00:22:40: Aktien nicht nur aus den

00:22:41: Industriestaaten drin, sondern auch

00:22:43: aus den Entwicklungsländern

00:22:45: in sogenannten Emerging Markets wie

00:22:48: China.

00:22:49: Und da hat man dann wirklich so ein

00:22:50: ganzes Abbild der Weltwirtschaft.

00:22:51: Und ja, da kann

00:22:53: man ganz gut davon ausgehen, dass

00:22:54: die sich insgesamt dann ganz gut

00:22:56: entwickeln über einen langen

00:22:57: Zeithorizont von 15 bis

00:22:59: 20 Jahren oder mehr.

00:23:00: Also es wäre schon eine nachhaltige

00:23:02: Art und Weise, seine Rente

00:23:03: aufzustocken.

00:23:04: Genau.

00:23:05: Hättest du sonst noch Vorschläge,

00:23:06: wie man die gesetzliche

00:23:09: Rente aufstocken kann?

00:23:10: Also das ist tatsächlich auch das,

00:23:12: was ich persönlich mache.

00:23:13: Das kann ich wirklich nur jedem

00:23:15: empfehlen. Und exakt so könnte

00:23:17: man ja dann auch das Generationenkapital

00:23:19: anlegen und sollte das auch

00:23:21: möglichst passiv, wie man

00:23:22: es nennt, eben ohne Fondsmanager.

00:23:24: Groß hin und her und auf

00:23:26: Einzelaktien setzen.

00:23:28: Und gerade

00:23:30: diese Langfristigkeit der Rente

00:23:32: spielt einem der halt in die Karten.

00:23:33: Weil wenn du über Jahrzehnte

00:23:35: anlegst, wie Florian schon sagte,

00:23:36: hast du da eigentlich laut

00:23:39: allen wissenschaftlichen Studien

00:23:41: und Modellierungen, die es dazu

00:23:42: gibt, keinen Verlust und

00:23:44: wahrscheinlich sogar ein sattes

00:23:45: Plus.

00:23:46: Perfekt.

00:23:47: Das Rentenpaket zwei soll die

00:23:49: gesetzliche Rentenversicherung

00:23:50: modernisieren, so dass sie auch für

00:23:52: die jüngere Generation verlässlich

00:23:54: bleibt.

00:23:55: Und um sich zusätzlich noch

00:23:56: abzusichern, kann man dann

00:23:58: beispielsweise, wie es Florian

00:23:59: gesagt hat, noch durch Aktien

00:24:02: absichern in ETFs investieren?

00:24:04: Also es gibt wirklich eine Menge,

00:24:06: wie man seine eigene Rente später

00:24:08: sichern kann.

00:24:09: Damit danke ich euch, Christine und

00:24:11: Florian, für eure Einordnungen,

00:24:13: Anmerkungen oder Fragen können Sie

00:24:14: uns gerne schreiben an Podcasts

00:24:16: atteminus online punkt.de.

00:24:18: Und wenn Sie es noch nicht getan

00:24:20: haben, dann abonnieren Sie den

00:24:21: Tagesanbruch Podcast, um keine neue

00:24:23: Folge unserer Diskussion am

00:24:24: Wochenende zu verpassen.

00:24:26: Und damit bedanke ich mich fürs

00:24:28: Zuhören und wünsche Ihnen ein

00:24:30: schönes Wochenende.

00:24:31: Ciao!

00:24:32: Vielen Dank und bis zum nächsten

00:24:33: Mal.

00:24:34: Vielen Dank.

Über diesen Podcast

Der Nachrichtenpodcast von t-online zum Start in den Tag.

Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert. Am Wochenende geht es in einer längeren Diskussion mit prominenten Gästen um ein aktuelles, politisches Thema. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

Fragen, Anregungen und Kritik gerne an: podcasts@t-online.de

Den Tagesanbruch gibt es auch zum Nachlesen unter https://www.t-online.de/tagesanbruch

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von und mit Florian Harms

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