Tagesanbruch von t-online

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233_TA-Diskussion_09.03.24_Paus_Equal_Pay_Day.mp3

00:00:01: Lisa Fritsch Hallo und herzlich willkommen zu Tagesanbruch die Diskussion für das Wochenende vom 9. März 2024. Ich bin Lisa Fritsch und moderiere dieses Format. Würden Sie zwei Monate kostenlos arbeiten? Das ist in Deutschland Realität. Und zwar arbeiten Frauen durchschnittlich zwei Monate unbezahlt, während Männer volles Gehalt bekommen bzw mehr verdienen. Das symbolisiert der Equal Pay Day, der diese Woche Mittwoch war. Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen verharrt seit Jahren bei 18 %. Warum? Und was tut die Bundesregierung dagegen? Das besprechen wir jetzt mit Familien und Frauenministerin Lisa Paus. Und für die Diskussion begrüße ich Sie jetzt ganz herzlich hier bei uns im Podcast. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus.

00:00:50: Lisa Paus (Grüne) Hallo.

00:00:51: Lisa Fritsch Und außerdem t-online Chefredakteur Florian Harms.

00:00:54: Florian Harms Hallo, ich freue mich auf die Diskussion.

00:00:56: Lisa Fritsch Ich denke, bevor wir in die Diskussion starten, müssen wir erst mal noch kurz anschauen, was hinter dieser Zahl des Equal Pay Days steckt. Also durchschnittlich verdienen Frauen 18 % weniger als Männer. Und diese Lohnlücke, der sogenannte Gender Pay Gap, stagniert seit Jahren bei diesem Wert. Bezogen auf die Arbeitsstunde wird diese Lohnlücke mit dem Alter immer größer. Aber es liegt ja auch an solchen Faktoren wie dass Frauen viel in Teilzeit arbeiten. In welchem Umfang spielen denn solche Faktoren in diese Zahl mit rein?

00:01:27: Lisa Paus (Grüne) Also diese 18 %, die wir derzeit haben in Deutschland übrigens, wir stehen ja auch europäisch nicht gut da in Europa. Insgesamt sind es 13 %. Diese 18 % Gender Pay Gap, die umfassen sowohl Gleiche, also gleicher Lohn für gleiche Arbeit als auch gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Und damit tut sich dann ein ganzes Universum dann gleich auf gleichwertige Arbeit. Da geht es zum Beispiel darum, dass natürlich eine Pflegekraft auch Schichtdienst hat, dass eine Pflegekraft auch viel heben muss, dass es also auch eine körperlich durchaus anspruchsvolle und schwere Arbeit sein kann. Und dass sie aber trotzdem, obwohl von der Art der Arbeit, von der Schwierigkeit, von der Beanspruchung ist eine sehr intensive Arbeit ist, sie trotzdem im Schnitt eben weniger Gehalt bekommt als beispielsweise ein Bandarbeiter bei Daimler. Und solche Faktoren spielen eben auch mit rein. Das eine ist, beide sitzen auf der gleichen Stelle. Und trotzdem ist es so, dass eine Frau weniger verdient als ein Mann. Das ist auch in Deutschland immer noch so, da ist es sogar 6 % Unterschied, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gibt. Aber es kommen eben auch noch weitere Faktoren mit hinein. Also wenn es eigentlich von viel von der von dem Anspruch her dieselbe Arbeit ist, aber man in unterschiedlichen Branchen arbeitet, dann geht der Gender Pay Gap noch stärker auseinander. Derzeit in Deutschland 18 %.

00:02:45: Lisa Fritsch 6 %. Das ist der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap, also sozusagen pro Stunde, was man an Lohn, an Geld weniger verdienen wird.

00:02:53: Lisa Paus (Grüne) Beides ist Lohn. Deswegen ist das einfache Teilzeit arbeitet weniger und deswegen bekommt sie weniger Gehalt. Das ist nicht der Gender Pay Gap, sondern es geht. Bei beiden Zahlen geht es darum, um den Stundenlohn. Aber es geht eben darum, dass man im einen Fall eben gleicher Arbeitsstätte nur vergleicht die Tätigkeit. Und ansonsten vergleicht man dem insgesamt gleichwertige Arbeit pro Stunde.

00:03:15: Lisa Fritsch Und es liegt ja auch daran, dass wenn Frauen natürlich eine Zeit nach den Kindern nutzen, oft eher in Teilzeit rutschen und dann auch weniger Chance haben, befördert zu werden und höhere Position zu erlangen.

00:03:29: Lisa Paus (Grüne) Genau. Das ganze Thema Karriere Entwicklung spielt dabei natürlich eine Rolle. Ich habe gerade schon angesprochen Soziale Berufe werden in Deutschland nach wie vor relevant schlechter bezahlt als klassische, sozusagen männliche Berufe. Und darüber hinaus ist es so Sie haben ja auch gesagt, der Gender Pay Gap steigt übers Alter. Das liegt daran, dass Frauen größere Unterbrechungen haben, wenn sie eben beispielsweise Mütter sind. Und wir wissen, die Erziehungsarbeit liegt eben nach wie vor sehr stark bei den Frauen. Auch die Pflegearbeit liegt sehr stark bei den Frauen, und das sind dann natürlich auch immer Einbrüche in der Karriere oder wenn ich dann eben zwischendurch auch Teilzeit gehe. Und damit verbaue ich mir in gewisser Weise dann auch schnellere Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb. Und das, ja, das spiegelt sich dann eben auf dem Lohnzettel wieder.

00:04:10: Lisa Fritsch Das alles in diesen 18 % mit einberechnet. Ich habe vorhin schon gesagt und Sie haben es auch gerade angesprochen, die Lohnlücke mit dem Alter wird immer größer. Wenn wir uns da mal kurz konkret die Zahlen angucken. Der Unterschied im Alter von 40 Jahren zwischen Männern und Frauen pro Stunde liegt heruntergerechnet bei 4,5 €. Also Männer verdienen durchschnittlich knapp über 27 € die Stunde, Frauen circa 22,50 €. Wenn man sie jetzt zum Beispiel den Unterschied im Alter von 60 Jahren anguckt, ist der schon auf über 8 € gestiegen. Also Männer bekommen 30 € durchschnittlich Bruttostundenlohn, Frauen liegen bei unter 22 €. Was hat denn das für Auswirkungen in Bezug auf Altersarmut?

00:04:53: Lisa Paus (Grüne) Ja, da ist es keine echte Pointe. Das ist so Die Altersarmut in Deutschland ist nach wie vor vor allen Dingen weiblich. Und das liegt eben genau daran. Die Männer haben jetzt über den Gender Pay Gap gesprochen, also die Lohnlücke. Aber die summiert sich eben über die Zeit so stark, dass das Gender Pay Gap, also der Unterschied in der Rente zwischen Männern und Frauen, noch deutlich größer ist. Der liegt bei 46 %.

00:05:16: Florian Harms Ich glaube, das ist wirklich ein gravierendes Problem in unserer Gesellschaft. Ich möchte vielleicht noch zwei, drei Zahlen ergänzen, die habe ich mir rausgesucht. Ich hoffe, Sie sind richtig, Frau Paus. 2/3 der Frauen haben keine langfristige Existenzsicherung. Also wirklich sozusagen langfristig anzusparen, damit man sich darauf vorbereiten kann, wovon man dann im Alter leben kann. Jede dritte erwerbstätige Frau kann von ihren eigenen Einkommen noch nicht mal den. Mittelbaren Bedarf decken. Also alles was man braucht, von Miete über Lebensmittel bis zu Auto usw. Und 2,7 Millionen der Frauen sind trotz 40 Jahren Vollzeitarbeit und das finde ich besonders gravierend von Altersarmut betroffen. Und da sieht man einfach, da läuft doch was grundsätzlich falsch. Wir haben hierzulande den Eindruck, wir sind eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Wir haben ein gutes gesellschaftliches System, aber wir kriegen seit Jahren dieses Problem nicht gelöst.

00:06:08: Lisa Fritsch Ja, genau. Und ich wollte noch mal kurz sagen an dieser Stelle, dass es auch wichtig ist, dass auch Männer von Altersarmut betroffen sind und auch diese ganzen Werte, die wir jetzt ansprechen, eben auch nur Durchschnittswerte sind. Es gibt natürlich auch Männer, die von ungerechter Bezahlung betroffen sind oder auch andere geschlechtliche Personen, die sich jetzt nicht als Frau oder Mann identifizieren. Und noch eine kurze Anmerkung Wenn Sie Liebe hören und Hörer eine Frage oder Anmerkung zum Thema haben Wir planen in den nächsten Wochen eine Podcastfolge, in der wir nur Hörerstimmen besprechen. Also schicken Sie uns gerne Ihre Fragen oder Anmerkungen auch gerne als Sprachnachricht oder Aufnahme vom Handy an Podcasts und Online Punkte Podcast mit Mehrzahls. Ja, und jetzt die große Frage an Sie, Frau Paus Was kann man dagegen tun? Was tun Sie als Bundesregierung dagegen und wer steht in der Verantwortung?

00:06:59: Lisa Paus (Grüne) Sie haben ja schon darauf hingewiesen, dass es sich über die Zeit ändert, dass es eben viel damit zu tun hat, wie wir eben, wenn wir nicht arbeiten, sozusagen die sonstigen Tätigkeiten gut miteinander verteilen. Deswegen gibt es wirklich eine ganze Menge Anknüpfungspunkte. Ich habe schon darauf hingewiesen. Klassischerweise ist eben das Thema Sorgearbeit nach wie vor stärker bei den Frauen. Und da kommen wir natürlich den ganzen Bereich. Wie sieht es eigentlich aus mit Entlastung? Unterstützung fängt an von der Kita bis hin zur Ganztagsschule bis hin zu. Das sind Bereiche, da hat die Bundesregierung in den letzten Jahrzehnten wirklich auch unterstützt, da nicht die Zuständigkeit. Ja, bei den Ländern und bei den Kommunen. Aber es ist eben trotzdem so Wir haben ja inzwischen in Deutschland auf dem Papier einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz und es hat auch entsprechend deutliche Ausbauten gegeben. Trotzdem stellen wir noch fest Es gibt einen großen Unterschied zwischen Ost und West. In Ostdeutschland ist eben die Vollzeit Erwerbstätigkeit von Frauen immer noch deutlich normaler als in Westdeutschland. Und auch die Vollzeit Teilzeit, da gibt es große kulturelle Unterschiede, nach wie vor aber auch unterschiedliche Infrastrukturen vor Ort. Und es geht dann eben weiter, tatsächlich durchzusetzen, dass am Arbeitsplatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt wird. Und inzwischen gibt es ein Gesetz in Deutschland, das Transparenzgesetz. Und danach ist es eben so, dass für die Betriebe, für die das Gesetz gilt, hat dann die Frau tatsächlich Anspruch zu erfahren, was? Was verdienen ihre Kollegen? Und einige sehr, sehr mutige Frauen haben inzwischen das dann auch gemacht und haben dann auch festgestellt Ja, das, was sie sich schon gedacht haben, das stimmt auch. Sie verdienen weniger, obwohl sie den gleichen Job machen, haben auch dagegen geklagt und haben auch Recht bekommen. Trotzdem hat sich dann in diesen Fällen gezeigt erstens ja, das passiert, das ist nicht nur dahin geredet, sondern es ist Alltag in Deutschland. Und ich fand noch verblüffender Es war tatsächlich so, dass diese Frauen nicht nur in die erste Instanz gehen mussten, sondern in weitere Instanzen gehen mussten, weil der Arbeitgeber tatsächlich sich geweigert hat, dem dann zu entsprechen. Es gibt einen Fall Versicherungsunternehmen, da hat der Arbeitgeber gesagt Ja, das stimmt, aber wir haben jetzt sie verloren, dann kriegst du das. Aber wir übertragen das nach wie vor nicht auf alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und wir passen das auch ansonsten nicht weiter an, so der eine Fall. Der andere Fall war, dass eine Frau eben auch darauf hingewiesen hat Ich verdiene was anderes, war ein Metallunternehmen. Ich glaube, in Sachsen war das und da hat auch der Arbeitgeber gesagt Ja, das stimmt. Aber sie haben schlechter verhandelt als ihr männlicher Kollege. Auch das musste durch alle Instanzen gehen. Und da hat dann am Ende das Bundesarbeitsgericht noch mal klargestellt, dass besser verhandeln kein objektives Kriterium ist für die Berechnung von Gehältern und hat auch der Frau am Ende Recht gegeben. So, das ist Realität in Deutschland am selben Arbeitsplatz. Deswegen ist dieses Lohntransparenzgesetz so wichtig, dass wir das haben. Aber es gilt noch viel zu wenige Unternehmen und die Beharrungskräfte der Arbeitgeber zeigen auch da muss noch mal nachgeschärft werden. Deswegen ist meine momentane zentrale Aufgabe, dieses Lohntransparenzgesetz noch mal zu verbessern. Ich habe da auch Rückenwind aus Brüssel. Wir müssen eine Richtlinie aus der EU auch umsetzen, um das zu machen. Und dann wird es zukünftig so sein, dass jede Frau an jedem Arbeitsplatz unabhängig von der Größe des Betriebes den Anspruch hat, die Auskunft zu bekommen, was die Kollegen verdienen. Und wir wollen auch die Rechte zusätzlich stärken.

00:10:27: Florian Harms Gegenwärtig gilt es ja erst nach Betrieben ab 200 Mitarbeiterinnen Mitarbeitern.

00:10:30: Lisa Paus (Grüne) Genau.

00:10:31: Florian Harms Und ich glaube, einen Punkt haben Sie richtig angesprochen Das Beispiel. Das erste, das Sie gerade sagten, war ja aus der Versicherungswirtschaft und die Versicherungs. Wirtschaft und Finanzwirtschaft ist doch die, in der es die größten Unterschiede gibt. Ich habe mir da noch mal eine Zahl aufgeschrieben, dass da Frauen im Schnitt 1.800 € weniger verdienen als Männer auf entsprechenden Positionen. Wenn man dann vorankommt in der Karriere. Sie haben ein zweites Beispiel genannt aus der technologischen Branche. Auch da ist der Unterschied offenbar sehr groß. Wir haben ja auch ein Problem mit den Branchen. Also es ist nicht überall das Gleiche. Eingangs haben wir gesagt, es gibt einen Durchschnittswert, aber wenn man genau hinschaut, dann sieht man, es ist schon unterschiedlich von Branche zu Branche.

00:11:13: Lisa Paus (Grüne) Und das zeigt übrigens auch noch mal Zwischendurch war es auch mal gerne Thema. Es gibt ja schon viele Leute, die das Thema ein bisschen hinterfragen und sagen Was soll der Mist da eigentlich? Und dann wird ja auch gerne gesagt, die Frauen, die sollen sich mal vernünftige Berufe wählen. Wenn die sozial berufen sind, sind sie ja selber schuld. Erstens Wir brauchen gute qualifizierte Menschen in den Sozialberufen. Wenn die Frauen, die sich machen gerne mehr Männer. Aber trotzdem brauchen wir Menschen, die im Bereich tätig sind. Aber das zweite ist, und darauf haben Sie gerade hingewiesen, dass wenn Frauen dann eben eher in männlichen Berufen tätig sind, dass sie dann auch nach wie vor ganz krass auf diese Unterschiede treffen und dass es eben nicht so ist, dass wenn die Frau auf dem gleichen Arbeitsplatz ist, sie genauso anerkannt wird und genauso viel Geld bezieht wie der männliche Kollege zu Beginn.

00:11:59: Florian Harms Gerade als sie länger erzählt haben. Da habe ich mich persönlich angesprochen gefühlt. Ich würde mal behaupten, auch ich bin in einem modernen Unternehmen. Ich kenne viele andere moderne Unternehmen, die für sich in Anspruch nehmen, dass sie versuchen, das gerecht zu organisieren, was die Löhne anbelangt. Ich erlebe jetzt in meinem privaten Umfeld und nicht nur in meiner eigenen Familie, sondern auch bei Freunden und Verwandten, dass die eigentliche Herausforderung oft eine ganz andere ist. In meinem Fall ist es so Drei Kinder. Und dann sehe ich eben, es gibt in Deutschland viel zu wenig Kitaplätze. Sie haben vorhin gesagt, es wird einiges getan, es gibt einen Rechtsanspruch, es sind immer noch 400.000 Plätze zu wenig in Deutschland. Und vor allem das, was mir gerade in meiner Familie zusetzt, ist krasser Unterrichtsausfall. Wir gucken jeden Morgen meine drei Kinder und ich gucken rein.

00:12:47: Lisa Paus (Grüne) Sie haben auch so eine App.

00:12:50: Florian Harms Und da steht dann drin fällt, ausfällt, ausfällt, ausfällt aus. Und an manchen Tagen dieser halte ich fest, findet gar kein Unterricht statt. Gar kein regulärer, sondern es ist nur so eine Art Vertretung, wenn überhaupt. Und dann kommen die Kinder früher aus dem Haus.

00:13:02: Lisa Paus (Grüne) Diese Woche zum Beispiel in Berlin. Weil so der Bahnstreik ist, findet keine Schule statt.

00:13:06: Florian Harms Was machen wir da? Sie haben vorhin gesagt, Bildung, Schulen sind Ländersache. Aber kann der Bund da nicht mehr helfen? Weil das ist doch kein Zustand, den wir noch Jahre so hinnehmen können.

00:13:17: Lisa Paus (Grüne) Wir haben ein Grundgesetz. Ich finde unser Grundgesetz großartig, weil es ermöglicht uns auch einiges, sozusagen auch als wehrhafte Demokratie gegen Feinde der Demokratie dann auch was zu tun. Aber an diesem Grundgesetz ist auch klar geregelt, wo die Kultushoheit liegt. Die liegt eben bei den Ländern. Und da müssten wir tatsächlich auch über eine Verfassungsänderung reden. Ich weiß, dass es da breite Mehrheiten gibt in der Bevölkerung dafür, weil es verschiedene Dinge gibt, die man nicht wirklich versteht mit den 16 Bundesländern und den unterschiedlichen Zuständigkeiten, was Bildung, Anerkennung usw angeht. Nehmen wir noch mal den Erzieherbereich beispielsweise. Da ist es übrigens so, dass man in Deutschland auf gibt es 62 verschiedene Verordnungen bei 16 Bundesländern, wie man Erzieherin oder Erzieher werden kann.

00:14:02: Florian Harms 62.

00:14:03: Lisa Paus (Grüne) 62. Man kann sagen, das ist erst mal gut, dass man eben auf unterschiedlichen Wegen auch Erzieher oder Erzieherin werden kann. Aber man kann auch erst mal sagen, dass das unübersichtlich ist. Und wenn man dann noch weiß, dass die Bundesländer sich nicht gegenseitig jeweils die Abschlüsse vollständig anerkennen, dann hat man eine ungefähre Vorstellung, wo es auch ein Problem gibt in Deutschland.

00:14:21: Florian Harms Lisa Darf ich dann nachfragen? Das heißt, wenn ich in einem Bundesland Erzieher geworden bin, heißt das nicht automatisch, dass ich in einem anderen Bundesland mit dieser Ausbildung so als Erzieher arbeiten darf. Genau das ist doch wie.

00:14:32: Lisa Fritsch Das schockiert mich nicht.

00:14:34: Florian Harms Das ist doch wie.

00:14:35: Lisa Fritsch Das ist ja in der Schule genauso, wenn man einmal in ein anderes Bundesland umziehen muss. Da müssen Sie ja schon. Das ist ja jetzt schon so chaotisch und macht den Eltern so viele Sorgen. Ja, kann er jetzt die gleiche Klassenstufe? Wird er jetzt runtergestuft, weil die Anforderung vor allen Dingen wenn man nach Bayern zieht, das Schulsystem ja noch mal komplett anders.

00:14:52: Lisa Paus (Grüne) Genau so also von daher. Also es ist wirklich ein Grundgesetz Thema. Der Bund kann natürlich immer zusätzliches Geld reingeben, das nehmen die Länder auch immer gerne, aber Meter um insgesamt um strukturelles Thema. Ich muss allerdings sagen, es ist schon auch so, die Situation stellt sich auch unterschiedlich dar. Also Sie haben darauf hingewiesen Bertelsmannstudie 400.000 Kitaplätze fehlen. Wenn man sich das aber mal regional anschaut, dann ist es momentan so Ich habe eine Kollegin jüngst in Leipzig getroffen, die haben momentan nicht zu wenig Kitaplätze, sondern die haben momentan eher zu viel Kitaplätze. Wie komisch das auch immer klingen magister. Und die versuchen jetzt, das zu nutzen im Sinne Das ist denn der Fachbegriff demografische Reserve, also dass man das nutzt, dass jetzt momentan weniger Kinder da sind, dass man dann den Betreuungsschlüssel. Dass man die Qualität verbessert und dass man genau daran arbeitet. Aber das ist regional unterschiedlich. Und es ist eben regional auch unterschiedlich, wie viel Ausbildungskapazitäten es gibt. Also brauchen natürlich mehr Erzieherinnen und Erzieher. Wir brauchen auch mehr Lehrerinnen und Lehrer. Da haben über die letzten Jahrzehnte sich die Bundesländer jeweils einen schlanken Fuß gemacht. Und dann? Bayern hat eine Werbekampagne in Berlin gemacht Kommt alle zu uns und umgekehrt. Also Brandenburg hat noch woanders geworben. Diese Zeiten sind vorbei. Alle haben eben zu wenig ausgebildet. Und jetzt haben wir eben einen breiten Mangel. Und den kann auch eine Bundesregierung nicht so schnell ändern. Aber wir haben jetzt eine Arbeitsgruppe eingesetzt, erstmalig eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Kultusministerkonferenz und Jugend und Familienkonferenz, aber arbeiten über 60 Jahren.

00:16:24: Florian Harms Arbeitsgruppe klingt so wie auf die lange Bank schieben.

00:16:26: Lisa Paus (Grüne) Das stimmt. Aber diese Arbeitsgruppe möchte vor den Sommerferien fertig sein.

00:16:29: Florian Harms Alles gut, dann kommen wir darauf zurück.

00:16:31: Lisa Fritsch Oder immerhin Sommerferien. Da sollen auch ganz viele neue Grundschullehrer ausgebildet sein. Ich hab letztens die Nachricht gehört, dass bei den Grundschullehrern fast schon das Problem ist, dass wir dann zu viele ausgebildet haben in diesem Jahr, als wir Plätze haben für sie. Aber das löst natürlich auch nicht das Problem der Oberschulen. Aber immerhin mal eine gute Nachricht. Bei den Kitas ist es aber auch echt ein großes Problem, dieser Krankenstand. Also jetzt im November Dezember. Die Nachrichten und auch viele Eltern, die betroffen waren, haben ja so oft die Kitas geschlossen wegen dem ganzen Krankenstand.

00:17:00: Lisa Paus (Grüne) Also ja, da kann allerdings wieder eine Bundesregierung, noch eine Landesregierung dann viel machen. Das ist dann einfach so. Ja, das stimmt. Das schlägt sich dann ja auch nieder in den Wirtschaftszahlen. Wir wissen, momentan sind sie ja nicht so gut. Das Ende letzten Jahres war tatsächlich massiv geprägt von hohen Krankenstände.

00:17:17: Florian Harms Ich möchte da noch mal auf einen Punkt kommen, denn das, was dahinter steht, wenn man irgendwo einen Mangel hat und das Kind nicht in die Schule kann, nicht in die Kita kann, wenn es einen alten Mensch zu versorgen gibt, dass dann ganz häufig Frauen in diese Rolle der Sorgearbeit rutschen, wie sie es gerade erzählt haben. Das ist ja eine gesellschaftliche Entwicklung und das ist ja ein Rollenbild, was da tradiert wird in der Gesellschaft. Was kann man denn tun, um das aufzubrechen, zu hinterfragen? Ich würde mal behaupten, wir alle, die wir hier an diesem Tisch sitzen, sind irgendwie progressive Menschen. Viel im Land sind es auch. Trotzdem rutschen viele Menschen in dieses Muster rein und ich muss das auch selbstkritisch sagen, auch in meinem Umfeld wahrscheinlich. Mich persönlich betrifft das auch so, weil man als Mann halt versucht, seine Karriere zu machen. Und wie kann man das aufbrechen? Das ist ja nicht allein mit Aufklärung zu klären.

00:18:07: Lisa Paus (Grüne) Nein, überhaupt nicht. Es braucht Rahmenbedingungen. Das Stichwort Kitaplätze haben Sie bereits genannt. Die Kita Öffnungszeiten in Ostdeutschland sind nach wie vor deutlich umfangreicher als beispielsweise in Westdeutschland. Das ermöglicht natürlich schon mal eine ganz andere und schnellere Rückkehr in den Beruf mit anderen Zeiten. Also eine Kita, die zwar aufhat, aber nur von neun bis 12:00. Da ist jetzt so eine Vollzeit Erwerbstätigkeit nicht wirklich gut mir kompatibel. Deswegen ist das auf der einen Seite wichtig und das andere ist das Thema auch Partnerschaftlichkeit in der Beziehung. Ich möchte deswegen auch die Familienstartzeit auf den Weg bringen, weil das zeigen alle Studien. Vorher verspricht man sich ganz, ganz viel und dann ist das erste Kind da und dann muss auch jeder ja auch erst mal seine Rolle finden.

00:18:49: Florian Harms Können Sie das noch ein bisschen erklären, diese Familienstartzeit.

00:18:52: Lisa Paus (Grüne) Da geht es darum, dass zumindest in ersten 14 Tagen das dann man auch als Partner eine vergoldete Freistellung bekommt und dann zu Hause ist. Viele nehmen schon auch Urlaub, aber nicht 14 Tage. Und die Wahrheit ist das ist kein Urlaub, sondern da geht es eben wirklich darum, in der neuen Situation die Mutter zu unterstützen, im Mutterschutz und eben auch das gemeinsame neue Leben hinzubekommen. Und da werden ja die ersten Entscheidungen getroffen. Also wenn dann der Mann sofort wieder auf der Arbeit ist, so, dann ist eben das mit der Neuverteilung von Einkaufen gehen, von Waschen. Die ganzen klassischen Dinge, die im Haushalt ja dann anders zu tun sind, wird dann erst mal schon weniger stattfinden. Und darum geht es. Darum geht es eben. Sorgearbeit in solchen Situationen neu miteinander aufzuteilen und das auch von Anfang an gemeinsam zu tun nach der Geburt ist ja auch erst mal so, da denkt der Mann ja oft nur sozusagen das ist die Mutter mit dem Kind. Was habe ich damit zu tun? Was ist meine Rolle, Wie gehe ich damit um? Man ist da ein bisschen unsicher und so, deswegen ist das schon wichtig, dass man die ersten zwei Wochen miteinander verbringt. Und da gibt es auch Studien, die auch zeigen, dass das ganz, ganz entscheidend ist. Desto früher der Vater auch mit einbezogen ist, desto früher man das gemeinsam macht, desto sicherer ist es, dass die Frau früh wieder in den Beruf zurückkehrt. Das ist ein ganz, ganz entscheidender Faktor für alle.

00:20:08: Florian Harms Aber dafür brauchen Sie doch Geld für diese Familienstartzeit, oder?

00:20:13: Lisa Paus (Grüne) Zwei Wochen vergütete Freistellung. Mein Gesetz ist fertig. Das liegt schon seit März letzten Jahres vor.

00:20:21: Florian Harms Aber der Finanzminister hält ja gerade überall seine Hand drauf.

00:20:23: Lisa Paus (Grüne) Mein Vorschlag ist deswegen, dass wir es wirklich so verstehen, wie es eigentlich auch ist, dass es eine zusätzliche Unterstützung im Mutterschutz ist. Und deswegen sieht mein Gesetz vor, dass wir zum Mutterschutz regeln. Und da gibt es einen Topf, der seit Jahrzehnten solidarisch finanziert wird von den Arbeitgebern. Und der würde eben um diese zusätzliche Leistung dann angereichert. Also es würden tatsächlich die Arbeitgeber zahlen, aber nicht abhängig davon, wie viele Kinder jetzt gerade in meinem Unternehmen oder welche Mitarbeiter gerade meinem Unternehmen Vater werden. Sondern es gibt diesen Solidatopf und daraus würde das entsprechend finanziert. Das haben wir auch mal ausrechnen lassen. Das ist im Durchschnitt für ein Unternehmen eine zusätzliche Belastung von einem Euro pro Mitarbeiter pro Monat. Also wirklich etwas, was kein Unternehmen überfordert.

00:21:07: Lisa Fritsch Aber zum Beispiel beim Elterngeld haben Sie ja auch eine neue Regelung beschlossen dass Eltern jetzt mit der Geburt ihres Kindes ab April nur noch einen Monat gemeinsam Elterngeld beziehen können. Vorher war das ja freier geregelt. Also von den 14 Monaten, die beide Elternteile Anspruch haben, konnten sie auch sieben Monate zusammen nehmen. Warum haben Sie da jetzt die Möglichkeit, das so frei zu entscheiden, eingegrenzt?

00:21:29: Lisa Paus (Grüne) Da ging es auch darum, dass wir mehr Partnerschaftlichkeit unterstützen und brauchen. Und dass auch sich erwiesen hat, dass man das so richtig erst lernt, sozusagen mit den Kindern alleine klarzukommen, wenn tatsächlich man alleine mit den Kindern ist. Und deswegen gibt es eben weiterhin die Möglichkeit, diesen einen Monat gemeinsam zu nehmen, gerne auch im Anschluss in diese Familie. Dann kommt mit der Familienstattzeit aber, das der zweite Monat eben tatsächlich alleine genommen werden muss bei den Vätermonaten, damit eben sichergestellt ist, dass dann auch sozusagen vollständig die Kompetenz erworben wird, auch eigenständig Sorgearbeit zu leisten. Das ist schon ein bisschen die Idee dabei. Das ist etwas, was aus der Koalition gekommen ist und dann jetzt so entschieden worden.

00:22:11: Florian Harms Und da stellt man damit nicht das sozusagen die die Männer dann einfach die Zeit für Urlaub nutzen oder man halt gemeinsam wegfährt. Warum muss man sozusagen so weit in das Familienleben der Bürgerinnen und Bürger eingreifen? Das ist ja schon eine Reglementierung, wenn man dann sagt Ihr müsst das jetzt so machen, ihr müsst das jetzt alleine machen.

00:22:29: Lisa Paus (Grüne) Erst mal ist ja Elterngeld eine staatliche Leistung. Diese staatliche Leistung hatte ja den Zweck, das Eltern werden zu erleichtern und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Und das hat es auch geschafft. Das ist nachweisbar. Gleichzeitig gab es dann aber viele Diskussionen darum. Das ist ja eine tolle Sache ist, dass man dann auch mal zusammen vier Wochen Urlaub fahren kann. Und ich glaube schon, dass eben diese öffentliche Debatte und auch dieses zelebrierte tun, bis ihn dazu geführt hat, dass eine politische Debatte gab, dass das jedem freigestellt ist, so was zu tun, aber dass das vielleicht nichts ist, was man mit öffentlichem Geld, mit staatlichem Geld zusätzlich finanzieren muss, sondern was eben Elterngeld machen soll, es eben, die Partnerschaftlichkeit zu unterstützen. Die Entscheidung für ein Kind positiv zu unterstützen, eine materielle Absicherung zu schaffen und gleichzeitig eben auch den Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu verbessern. Und daraus hat sich jetzt sozusagen diese, diese Änderung da ergeben.

00:23:23: Lisa Fritsch Ja, kommen wir noch mal zurück auf Partnerschaftlichkeit den Begriff. Unsere Finanzredakteurin Christine Holtorf hatte da einen ganz interessanten Vorstoß in einem Kommentar auf TE Online geschrieben. Und zwar sagt sie, Frauen sollten von ihrem Partner Geld verlangen, sozusagen als Ausgleichszahlung für die Carearbeit. Schließlich haben sie sich beide ja für die Kinder entschieden. Also am besten sollten Frauen dann dieses Geld gleich in die private Altersvorsorge investieren. Was halten Sie von dem Vorschlag?

00:23:50: Lisa Paus (Grüne) Ja, ist ein wirklich guter Tipp. Überhaupt ist das wichtig, sich auch über die Finanzen in der Beziehung auszutauschen. Das ist ja auch immer wieder Thema, wenn ich mich auch dafür einsetzte, dass das Ehegattensplitting abgeschafft gehört und dass wir stattdessen eine andere Reform machen, die zielgerichteter Familien unterstützt und vor allen Dingen eben nicht die Erwerbstätigkeit von Frauen behindert. Dann kommt auch immer Das können die doch alles miteinander ausmachen, das kann man alles miteinander ausmachen. Aber erst mal ist es so, dass wenn Paare verdienen, wenn sie kein gemeinsames Konto haben, dann hat der andere Ehepartner kein Anrecht auf das Geld. So und alle anderen Fragen sind auch erst mal grundsätzlich getrennt. So, deswegen empfehle ich jeder Frau, sich intensiv mit ihrem Partner über die Finanzen zu unterhalten. Weil das böse Erwachen kommt auf jeden Fall. Bei manchen früher, bei manchen ein bisschen später.

00:24:40: Lisa Fritsch Florian, was sagst du aus der Männer-Perspektive zu dem Vorschlag?

00:24:43: Florian Harms Ja, das finde ich richtig und muss selbstkritisch sagen, dass man als Mann natürlich ganz häufig diesen Tunnelblick hat. Oder diesen Scheuklappen Blick. Man geht einfach durch ein Berufsleben, durch eine Karriere. Man will gleichzeitig eine Familie aufbauen. Man hatte den Eindruck, ich habe das alles im Griff und ich kümmere mich. Und wenn irgendwo Geld gebraucht wird, dann organisiere ich das. Aber ich stimme Ihnen zu, Frau Paus Wahrscheinlich schaut man nicht langfristig genug, und da kann ich es verstehen, dass viele Frauen den Eindruck haben, ich kann gar nicht so sicher sein, was in Zukunft passiert. Das kann natürlich zu einer Verunsicherung führen. Kann ich mich darauf verlassen, dass ich auch in fünf, in zehn, in 15 Jahren noch mit diesem Mann zusammen bin? Wäre ja schön. Aber habe ich die Garantie? Nein, die habe ich natürlich nicht. Und wenn damit verbunden ist, dass man dann fürchten muss, dass man dann eben wirklich seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann, Wie vorhin gesagt, das ist wirklich eine große Zahl der Frauen. Diese. Sicherheit nicht hat. Oder dann, wenn es ins Rentenalter geht. Wirklich? Ja fast schon auf staatliche Unterstützung, auf Sozialleistungen angewiesen ist. Dann ist das ein grundlegendes strukturelles Problem, was man wahrscheinlich auch nicht allein der Lösung der Politik überlassen kann. Deshalb finde ich es richtig, Lisa, dass du sagst, wie auch Christine das im Kommentar gefordert hat. Da sind wir als Gesellschaft gefordert und vor allem auch wir Männer sind gefordert, uns darüber Gedanken zu machen, aber.

00:26:04: Lisa Fritsch Eben auch die Frauen, den Mut zu zeigen, es anzusprechen. Ich finde, es ist gar nicht so einfach, in einer Partnerschaft Geld anzusprechen. Es ist immer ein schwieriges Thema, das ja auch im Freundeskreis so.

00:26:13: Lisa Paus (Grüne) Natürlich ist das auch erst mal normal. Es gibt übrigens auch Umfragen bei Frauen, wenn Frauen mehr verdienen als die Männer. Und dann ist auch das Thema, das man automatisch in die Rolle kommt Wieso ich mach doch usw und ich schaft auch das Geld ran.

00:26:26: Florian Harms Das heißt es wäre eher menschlich. Also ist jetzt nicht per se nur männlich, dass man so denkt, sondern es ist einfach die Person, die einfach mehr hat, die denkt so.

00:26:35: Lisa Paus (Grüne) Es ist klassischerweise so das eben diese Vorstellung ich bin der Ernährer, ich muss das schaffen sehr tradiert und da ist mir ging's jetzt noch mal darum das aber wenn man wenn man zwei Leute zusammen sind und der eine verdient die andere verdient nicht, dann gibt es natürlich in der Beziehung damit auch Abhängigkeiten, direkt finanzielle Abhängigkeiten. Und dann begibt man sich eben bei der Geldfrage nicht mehr so super auf Augenhöhe. Und das kann auch sehr negative Beziehungsdynamiken mit sich bringen. Und dieses Ich hab doch und du hast doch dieses gegenseitig sozusagen sich da Vorwürfe machen, das ist tatsächlich zutiefst menschlich. Das ist jetzt nicht erst mal geschlechterspezifisch, sondern es ist einfach so wenn einer mehr hat und der andere hat weniger, dann ist es auch geschlechtsunabhängig, wie man dann da miteinander umgeht. Deswegen finde ich, macht es für jede Frau Sinn, auch erwerbstätig zu sein. Das sehen ja inzwischen auch über über 70 % der Frauen so, Die Frauenerwerbstätigkeit in Deutschland hat ja deutlich zugenommen, weil jede Frau eben auch weiß, dass jede zweite Ehe geschieden wird und auch ansonsten Dinge auseinandergehen und es auch schön sein kann zu arbeiten, weil es eben auch das Leben insgesamt bereichert. Es ist ja nicht nur sozusagen, dass man Geld verdient, sondern man hat da Kollegen, man hat eine hoffentlich erfüllende Arbeit usw usw Das kann ja alles passiert, glaube ich, dass das alles wichtig ist.

00:27:51: Florian Harms Richtig. Aber wenn man eben zugleich eine Familie aufbauen will und man hat dann wirklich jeden Tag Probleme wie vorhin. Ja genau. Also das Kind kann nicht in die Schule, wer bleibt dann zu Hause? Dann sind es ganz häufig die Frauen. Das ist einfach so und da muss ich wirklich sagen, wenn man sich dann anschaut, wie das in Staaten wie Dänemark oder Norwegen organisiert ist, wo der Staat einfach sich entschieden hat, die Versorgung von Kindern, die gehört für uns ganz, ganz oben in die Prioritätenliste vor allen anderen Dingen. Da muss man sagen, dann sind wir hierzulande echt fast wie im Entwicklungsland unterwegs.

00:28:23: Lisa Paus (Grüne) Das teile ich völlig. Deswegen finde ich auch, wir brauchen dazu noch mal grundsätzlicher STANDARD Wir finden, das sehen wir alle, und dann soll der Staat mal ein bisschen mehr machen. Und das könnte irgendwie auch. Da gibt es eine ganze Menge Baustellen, kann er überarbeiten. Aber das Entscheidende ist schon auch, dass wir es insgesamt als Gesellschaft und als Wirtschaft auch möchten. Wir haben ja momentan die Debatte Was braucht die deutsche Wirtschaft? Und die deutsche Wirtschaft hat jetzt auch noch mal einen Katalog gemacht, was sie meint, was sie braucht. Und leider war das ganze Thema Bildung, Kitaplätze, eine Versorgungsinfrastruktur, war nicht mit auf dem Zettel. Und das ist nicht gut, weil.

00:28:57: Florian Harms Auch bei dem Wort Wachstumschancen gesetzt jetzt bei der Diskussion.

00:28:59: Lisa Paus (Grüne) Aber null. Bei all diesen Debatten kommt das nicht vor. Ich habe ja inzwischen die Ehre, auch mal. Diese Woche war ich nicht bei der Ministerpräsidentenkonferenz, aber bei verschiedenen Ministerpräsidentenkonferenzen dabei zu sein, wo dann über die wichtigen Themen seines Landes gesprochen wird. Ich kann Ihnen sagen, in dem ganzen vergangenen Jahr ging es nicht einmal um genau diese, diese Thematiken. Und wenn wir uns noch an Krohne erinnern, dann wissen wir auch Am Sonntag hieß es Kinder und Jugendliche zuerst und am Montag bis Freitag waren Kitas zu Waren Schulen zu tun, weil alle Freizeiteinrichtungen zu. Während wir es noch nicht mal hinbekommen haben, in den Unternehmen eine Homeoffice Pflicht durchzusetzen in den Bereichen, in denen das möglich gewesen wäre. So, das ist schon insgesamt eine Unwucht und da spiegelt sich einfach wider, dass man ja in Deutschland oder in Westdeutschland insbesondere lange vermeintlich gut damit gelebt hat, das zu privatisieren und das zum Problem der Frauen zu machen. Und dass wir es nicht wirklich geschafft haben, das zu einem zu einem breiten, selbstverständlichen Thema zu machen für die gesamte Gesellschaft.

00:29:57: Lisa Fritsch Sie haben auch vorhin das Ehegattensplitting angesprochen. Jetzt hat Finanzminister Christian Lindner ja auch gesagt, dass er die Steuerklassen drei und fünf abschaffen will und für vier Paare nur noch Steuerklasse vier anbieten will, damit eben dieser Steuervorteil auf beide Partner gleich verteilt wird. Kann das denn helfen?

00:30:14: Lisa Paus (Grüne) Das hilft auf jeden Fall, weil es mit der Steuerklasse fünf für Frauen eben so ist. Die gucken auf ihren Lohnzettel und stellen fest da bleibt aber ganz ganz wenig von dem Brutto noch netto und das Brutto war auch schon wenig. Und das ist natürlich überhaupt nicht motivierend, um zusätzliche Arbeit aufzunehmen und auch in der Partnerschaft. Dann ist es eben so, dass bei dem Partner netto viel, viel mehr da steht. Und dann. Völlig klar, wenn um die Frage geht. Wir haben uns jetzt noch und machen wir das mit den Kindern. Dass dann die Entscheidung so fällt, wie sie oftmals fällt. Es macht eben die Frau so und deswegen ist das ganz wichtig. Wir brauchen aber tatsächlich noch mehr. Und jetzt spreche ich noch mal wieder auch die Unternehmen an Wir haben ja momentan das ganze Thema Fachkräftemangel. Wir haben nicht nur zu wenig Erzieherinnen und Erzieher, sondern wir haben ja insgesamt einen großen Fachkräftemangel. Und wir wissen aber, dass das größte inländische Potenzial an zusätzlichen Fachkräften sind eben Frauen.

00:31:10: Lisa Fritsch Weil sie eben auch so viel in Teilzeit arbeiten, die Hälfte der Frauen aktuell.

00:31:15: Lisa Paus (Grüne) Ja, genau, weil sie eben in Teilzeit arbeiten, weil sie eben nicht in Vollzeit arbeiten und aber trotzdem sehr, sehr gut ausgebildet sind. Und deswegen sind sie eigentlich die einfachste und schnellste Reserve, die man gut nutzen könnte. Dafür ist aber wichtig, dass eben Unternehmen das Thema Wie ist das mit der Sorgearbeit, wie kriegen der Nutzen ihren Alltag geregelt als Familie, dass das eben nichts ist, was einfach nur sie wegdrücken können, Dass es nicht ihr Thema ist, sondern das Thema Partnerschaftlichkeit. Wie machen wir das mit den Kindern, mit zu pflegenden Angehörigen usw. Das muss mehr und mehr ein Thema für die Unternehmen werden. Wenn ich mit Unternehmen spreche, dann höre ich das auch. Sozusagen. Auch das Thema Pflege kommt immer stärker bei Ihnen an, bei ihren Personalern an, aber das ist eben in der Wirtschaft sehr, sehr unterschiedlich, wie Unternehmen bisher damit umgehen. Also gute Unternehmen, die sich aufstellen und gute Fachkräfte gewinnen. Die haben das inzwischen verstanden, dass das Thema Familie, dass das Thema Sorgearbeit, Kinder, dass das nichts ist, was ein Unternehmen nichts angeht, sondern dass es ganz, ganz wichtig ist, dass ein Unternehmen auch mit die Aufgabe hat, den Arbeitskräften zu ermöglichen, diese Work Life Balance, wie es auf Englisch heißt, oder einfach die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dass das ein Thema ist, was kein privates Thema ist. Und das ist ein Thema auch für Unternehmen.

00:32:28: Lisa Fritsch Also appellieren Sie ganz klar an die Unternehmen, dass man mehr Flexibilität auch bieten soll oder was konkret? Also auch die Homeoffice Möglichkeit, wenn das möglich ist in dem Job.

00:32:38: Lisa Paus (Grüne) Homeoffice ja, aber wir wissen ja, das haben wir auch bei Coruna gelernt. Homeschooling und Homeoffice sind nicht Dinge, die gut miteinander kompatibel sind, sondern Homeschooling braucht schon auch eine eigene Zeit. Ja, aber auch Homeoffice hilft ja beispielsweise, Wege zu reduzieren, dass man eben nicht hinfahren muss zur Arbeit und wir zurückfahren muss zur Arbeit. Solche Dinge sind wichtig, aber es geht eben weit darüber hinaus. Wir hatten ja das Thema über die Lebenszeit, über die Lebensarbeitszeit verändern sich ja auch. Einerseits sozusagen Erfahrung. Ja, man steigt auf Karriere, aber andererseits hat man auch andere unterschiedliche Lebensphasen, was jetzt dieses Erwerbsarbeit und Sorgearbeit angeht. Also wenn Kind 0 bis 6 ist, dann ist der Betreuungsbedarf auch mit Kita meist noch höher, weil eben durchaus öfter mal das Kind krank wird, beispielsweise so auch in der Grundschule gibt es dann höheren Bedarf. In späteren Lebensphasen sieht das aber ja anders aus. Von daher sind zum Beispiel so Lebenszeitkonten Modelle etwas, was was Mitarbeitenden hilft und was von Unternehmen jetzt auch mehr und mehr angeboten wird. Dass man flexibel umgeht, ist auch wichtig. Ich habe zum Beispiel Unternehmen getroffen, die machen in jedem Monat entsprechende Planungen, was jetzt die Arbeitszeiten angeht, mit ihren Beschäftigten, monatsweise sozusagen. Schauen Sie, wir müssen insgesamt auch in so ein Budget kommen. Aber wenn eben in diesem Monat, aus welchem Grund auch immer, ein Beschäftigter eben weniger arbeiten kann, dann schaut man eben, wie man das hinbekommen kann im Team, dass eben insgesamt die Arbeitszeit da ist, aber eben die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten auch berücksichtigt werden können. Lauter solche Dinge werden derzeit in Deutschland diskutiert, an unterschiedlichen Plätzen derzeit noch mehr sozusagen in dem jeweiligen Unternehmen. Wir brauchen, glaube ich, eine breite öffentliche Debatte darüber, weil das das ist, was die Wirtschaft braucht. Aber was vor allen Dingen auch die Familien brauchen und was eben dann ermöglicht, dass Frauen und Männer eine andere Partnerschaftlichkeit bekommen und Frauen auch mehr erwerbstätig sein können.

00:34:30: Lisa Fritsch Kurze Zwischenfrage zum Verständnis also meinen Sie auch mit diesem Modell, dass sozusagen die Arbeitnehmerinnen dann in drei Jahren weniger arbeiten und im vierten, fünften, sechsten, ja mehr arbeiten? Oder jetzt im Team gemeint, dass das Team die Arbeitszeit ausgleicht?

00:34:47: Lisa Paus (Grüne) Beides ist möglich. Gestern beispielsweise in einem Unternehmen. Da hatte ich eine junge Mutter vor mir. Ihr Kind ist jetzt sechs, die hat eine volle Stelle und hat dann aber über einige Zeit vorher sozusagen Stunden Überstunden aufgebaut. Und diese Überstunden konnte sie dann nutzen und hat dann keine Elternzeit genommen. Einfach voll Elternzeit, sondern hat Elternzeit plus genommen. Das heißt so Teil Elternzeit. Den Rest hat sie sozusagen dann aufgestockt mit den Stunden, die sie bereits angespart hatte und hat dann sozusagen ein besseres Gehalt gehabt und dann aber trotzdem die Zeit für ihr Kind. Und hinterher ist sie eben ganz normal wieder reingegangen in ihrer vollen.

00:35:27: Florian Harms Das klingt so toll, aber das ist natürlich in vielen Berufen überhaupt nicht möglich. Also wenn man beispielsweise im Schichtbetrieb arbeitet, in einem Krankenhaus oder Lisa in einem Newsroom, wo einfach sichergestellt sein muss, dass man von morgens bis. Abends jemanden hat, der die Nachrichten schreibt. Und da ist es echt unheimlich schwer dann zu sagen okay, heute komme ich nur zwei Stunden, dafür komme ich morgen acht Stunden. Weil es trifft dann immer die anderen, dann muss ja jemand anderes einspringen.

00:35:50: Lisa Fritsch Vor allen Dingen nicht. Aus jüngerer Perspektive auch eher das Bedenken. Ist mein Job überhaupt sicher mehr als die zwei, drei Jahre. Es gibt ja heutzutage kaum mehr Arbeitsverträge, die irgendwie länger als und so, man ist dauernd befristet, geht von einer Befristung in die nächste. Also diese Sicherheit den Frauen auch zu geben, Du bist in drei, vier, fünf Jahren noch in diesem Job, ist natürlich auch ein Faktor dabei.

00:36:10: Lisa Paus (Grüne) Absolut. Da hoffe ich aber, dass jetzt, weil momentan ja händeringend Arbeitskräfte gesucht werden, dass sich auch bei dieser Sicherheit etwas verändert. Kann das auch bei mir persönlich sagen. Das klingt jetzt so Ich bin jetzt Bundesfrauenministerin und bin seit 20 Jahren in der Politik. Also habe ich mich vor 20 Jahren entschieden und dann bin ich natürlich automatisch immer wiedergewählt worden. Mitnichten war das der Fall und deswegen war es auch bei mir so Ich bin mit 30 in die Politik gegangen und dann habe ich erst noch mal gewartet mit der Familienplanung, weil eben das alles nicht sicher war. Und das gilt für ganz, ganz viele junge Menschen. Und deswegen wird ja auch immer später begonnen mit der Familienplanung. Ich hoffe aber, dass ich jetzt aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen zumindest das verbessert. Das ist jedenfalls ganz, ganz entscheidend, um eine gute Work Life Balance hinzubekommen, um Familienplanung und Karriereplanung gut miteinander zu verbinden.

00:36:59: Lisa Fritsch Zum Schluss jetzt noch mal kurz zusammengefasst. Also Appell an die Arbeitgeber, an die Unternehmen, mehr Flexibilität an die Politik, dass wir auch über verschiedene Aspekte mehr sprechen müssen, dass wir die Priorität auch vor allen Dingen auf die Themen Familie, Kita, Bildung mehr legen müssen. Aber jetzt noch mal zum Ende Wir haben auch den Internationalen Frauentag diese Woche gefeiert, am Freitag. Was ist Ihr Appell an die Frauen konkret?

00:37:26: Lisa Paus (Grüne) Es gilt immer noch Der Klassiker Bildet Banden, packt euch unter, lasst euch nicht kirre machen und kämpft für eure Rechte. Es ist nicht okay, das. Obwohl wir im Grundgesetz klar stehen haben, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind und dass sie gleiche Rechte haben, dass es schon beim Lohn bis hin zu eben nicht gleich ist. Und deswegen ja, müssen wir auch dieses Jahr wiederum feststellen, am 8. März. Die Gleichberechtigung ist nicht selbstverständlich, Wir müssen sie uns jeden Tag wieder weiter neu erkämpfen.

00:37:58: Florian Harms Das unterstütze ich. Ich finde das gut, wenn ihr Banden bildet.

00:38:01: Lisa Fritsch Also mehr Mut und mehr Zusammenhalt Auf jeden Fall. Ja, und damit kommen wir zum Ende. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, Frau Paus, für Ihre Zeit und auch Dir, Florian, für Deine Einschätzungen und auch vor allen Dingen auch für die vielen persönlichen Einblicke in beide Ihrer Leben. Da wir aber nicht mit einem negativen Bild enden wollen, möchte ich auch noch mal festhalten, dass die Lohnlücke, wenn auch langsam, aber stetig kleiner wird. Also 2006 zum Beispiel lag der Gender Pay Gap noch bei 23 % und auch bei Frauen in Führungspositionen tut sich was. Nach einer Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben Frauen, die in Vollzeit arbeiten, inzwischen die gleichen Chancen auf eine Führungsposition wie Männer. Und damit verabschieden wir Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, ins Wochenende. Wenn Sie noch Anmerkungen oder Fragen haben, schreiben Sie uns an Podcasts at t minus online.de Podcast mit mehr als sechs und gerne auch mit einer Sprachnachricht oder Aufnahme vom Handy für unsere Hörer. Folge. Und wenn Sie es noch nicht getan haben, abonnieren Sie den Tagesanbruch Podcast, um keine neue Folge zu verpassen. Und damit bedanke ich mich fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.

00:39:07: Lisa Paus (Grüne) Tschüss.

00:39:08: Florian Harms Tschüss Und bleiben Sie uns gewogen.

00:39:13: Lisa Paus (Grüne) Wenn ich noch eine Anmerkung machen darf. Ja, das mit den Frauen in Führungspositionen, diese die Studie, die kenne ich jetzt nicht, die würde ich mir gleich noch mal anschauen. Aber auch da ist es so, dass ohne ein Gesetz sich da auch gar nichts getan hätte. Und ich nehme an, dass die Zahlen vom DIW sich beziehen auf börsennotierte Unternehmen, auf Kapitalmarktunternehmen. Wenn Sie sich den ganzen breiten Strauß an Unternehmen in Deutschland des Mittelstandes anschauen, dann sieht das da deutlich anders aus. Darüber gibt es übrigens gar keine Daten. Wir wissen ja, dass wir vor allen Dingen ein Land sind mit Familienunternehmen, mit Mittelstandsunternehmen. Und da sind die Zahlen anders aus. Und bei den kapitalmarktorientierten Unternehmen ist es so, dass wirklich nur wegen des Gesetzes sich da jetzt etwas getan hat. Da gibt es eben auch Unterschiede. Da, wo es eben die verpflichtende Quote gibt, da wird sie eingehalten, da, wo sie nur berichtet werden muss, da wird sie eben nach wie vor nicht eingehalten. Also da passiert nichts. Das passiert nicht von allein, sondern es ist wirklich die gesetzliche Rahmenbedingungen.

00:40:15: Lisa Fritsch Ja, das kann natürlich sein und das wurde auch nur in der Studie gesagt, dass es die gleichen Chancen gibt. Also nicht, dass es in der Realität so umgesetzt wird. Aber trotzdem, für diesen kleinen Teil ist es eine positive Nachricht.

Über diesen Podcast

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Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert – am Wochenende in einer tiefgründigeren Diskussion zu einem aktuellen Thema der Woche. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

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von und mit Florian Harms

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