Tagesanbruch von t-online

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00:00:01: Hallo und herzlich willkommen zu Diskussionsstoff für das Wochenende vom 28. Oktober 2023.

00:00:07: Ich bin Lisa Fritsch, moderiere diesen Podcast, bei dem es immer um ein Thema geht, das in

00:00:12: Deutschland aktuell für Diskussionsstoff sorgt.

00:00:15: Diese Woche hat Sarah Wagenknecht ihr neues Bündnis vorgestellt, aus dem im kommenden

00:00:19: Jahr eine neue Partei entstehen soll.

00:00:22: Gleichzeitig ist sie gemeinsam mit neun weiteren Mitgliedern aus der Linkspartei ausgetreten.

00:00:27: Doch was planen sie politisch mit dem neuen Bündnis?

00:00:30: Wollen sie nur Wählerstimmen von der AfD abziehen?

00:00:32: Oder kann das Bündnis wirklich etwas bewirken in der deutschen Politik?

00:00:35: Wie viel einen unsere politische Reporterin Annika

00:00:47: Leister, die bei T-Online-Expertin zu all diesen Themen rund um Sarah Wagenknecht, Die

00:00:52: Linke und auch die AfD ist.

00:00:53: Annika, schön, dass du da bist.

00:00:55: Freut mich, hallo.

00:00:56: Und

00:00:57: den stellvertretenden Chefredakteur von T-Online, Peter Schink.

00:01:00: Hallo Peter.

00:01:01: Ja, freut mich hier zu sein.

00:01:02: Das Bündnis

00:01:03: Sarah Wagenknecht will als Partei nächstes Jahr schon bei der Europawahl antreten.

00:01:08: Das sind, wenn man jetzt mal rechnet, noch so ungefähr sieben Monate.

00:01:11: Und bevor wir auf das Inhaltliche blicken, erst mal auf das Organisatorische.

00:01:14: Hat das Bündnis denn überhaupt das Zeug dazu, nächstes Jahr als Partei durchzustarten?

00:01:20: Das ist eine sehr gute Frage, nicht nur mit Blick auf die Europawahl, sondern vor allen

00:01:26: Dingen auch mit Blick auf die drei Landtagswahlen, die wir dann haben.

00:01:30: Das sind drei Landtagswahlen in Ostdeutschland, in Thüringen, in Sachsen und in Brandenburg.

00:01:35: Und dort wäre es eigentlich noch sehr viel wichtiger, dass das Bündnis antritt, wenn

00:01:40: man diese Hoffnung mit ihm verknüpft, dass es der AfD-Wählerstimmen abluchst.

00:01:44: Und tatsächlich braucht es für eine Partei sehr, sehr viel Arbeit.

00:01:53: Es braucht sehr viel Personal.

00:01:56: Man braucht einen Parteivorstand, man braucht Schiedsgerichte, man braucht Landesverbände,

00:02:01: man braucht Kreisverbände.

00:02:03: Das sind wahnsinnig viele Positionen, die besetzt werden müssen und im Optimalfall

00:02:09: nicht nur mit irgendwelchen Leuten besetzt werden müssen, sondern auch mit fähigen

00:02:12: Leuten, die wissen, was sie tun, die skandalfrei arbeiten können.

00:02:16: Das ist ein großes Problem für oder das ist eine große Herausforderung immer für

00:02:21: junge Parteien.

00:02:23: Das Problem hatte die AfD zum Beispiel auch extrem in ihrer Anfangszeit, hat es auch immer

00:02:27: noch zehn Jahre später.

00:02:29: Und das ist eine der größten Fragen, die sich gerade aktuell stellt, ob das möglich

00:02:36: sein wird, erstens zur Europawahl, zweitens zu den Landtagswahlen, das alles hinzubekommen,

00:02:42: personell vor allen Dingen.

00:02:44: Und

00:02:45: Sarah Wagenknecht hat ja mit der Zielsetzung Europawahl schon einen kaffen Zeitplan vorgegeben.

00:02:51: Ich habe es mal recherchiert.

00:02:52: Am 18. März ist Einsendeschluss sozusagen für die Kandidatenlisten zur Europawahl.

00:02:57: Dann müsste die noch zu gründende Partei bis zum 18. März tatsächlich alle Kandidaten

00:03:04: aufgestellt haben.

00:03:06: Dafür muss vorher erstmal die ganze Parteistruktur stehen.

00:03:09: Ich frage mich tatsächlich, wie Sarah Wagenknecht das schaffen will.

00:03:11: Zumal sie ja von sich selbst sagt, dass sie nicht als Organisationstalent gilt.

00:03:15: Und sie hat ja jetzt zum Anfang erstmal einen Verein gegründet.

00:03:19: Was hat das damit auf sich?

00:03:20: Hat das Vorteile für diese Struktur am Anfang?

00:03:23: Ja, klar.

00:03:24: Der Verein, so ist es auch in der Satzung beschrieben, ist jetzt da, um eine Parteigründung

00:03:29: vorzubereiten.

00:03:30: Und das macht Sinn, weil eine Partei rein rechtlich gesehen auch nichts anderes als

00:03:35: ein Verein ist, aber ein Verein, der nochmal speziellen Regeln unterliegt.

00:03:39: Also man muss sich zum Beispiel an das Parteiengesetz halten.

00:03:41: Dazu gehört eben auch ein Programm, über das die Basis abstimmen muss und so weiter

00:03:46: und so weiter.

00:03:47: Dazu hilft eine Gründung des Vereins.

00:03:49: Also man kann erstmal, wie Wagenknecht es jetzt am Montag gemacht hat, in die Öffentlichkeit

00:03:55: gehen, kann erstmal raustreten und sagen, so da sind wir, wir suchen Leute.

00:03:58: Man kann, was es eben auch braucht, ist Geld und das hat sie am Montag auch gemacht und

00:04:05: ihre Mitstreiter mehrfach gemacht.

00:04:07: zu Spenden aufgerufen.

00:04:09: Ich glaube gleich zwei oder drei Mal in der Pressekonferenz, wo man eben auch merkt, ja,

00:04:15: man braucht eben auch die Mittel, um das durchzuziehen und dafür ist natürlich ein Verein, der

00:04:19: erstmal vorläuft und erstmal sammelt natürlich auch praktisch.

00:04:23: Kann sie

00:04:24: denn durch den Verein auch gerade solche Leute aussortieren, wie du meintest, dass sich da

00:04:29: nur Spinner erstmal bewerben, um mit in das Bündnis zu kommen?

00:04:34: Ich glaube, da muss die Partei eine eigene Regelung finden.

00:04:37: Also bei der AfD zum Beispiel ist es so, die wissen, dass sie Personen aus einem extremen

00:04:43: Spektrum eben auch anziehen, dass sie Leute auch anziehen, die potenziell vom Verfassungsschutz

00:04:47: beobachtet werden oder Probleme dahingehend bereiten könnten.

00:04:50: Und deren Prüfung auf neue Mitglieder ist sehr viel intensiver.

00:04:56: Also die Mitglieder werden sehr viel genauer gecheckt, es werden Lebensläufe geprüft.

00:05:00: Es werden Online-Abfragen laufen nochmal ab, bevor die Leute tatsächlich aufgenommen werden.

00:05:06: Und das ist eben auch nochmal ein sehr großer Aufwand.

00:05:09: Sarah Wagenknecht spricht potenziell eben ein ähnliches Publikum an, wird vermutlich

00:05:15: die ähnlichen Probleme haben.

00:05:17: Das wird sie mit dem Verein so vorab nicht regeln können, sondern das muss einfach auch

00:05:21: die Partei dann für sich klären.

00:05:23: Was sind eigentlich unsere Regeln?

00:05:25: Wer darf bei uns mitmachen?

00:05:27: Ja, ich glaube, die Geschichte der Bundesrepublik zeigt schon immer dann, wenn neue Parteien

00:05:32: gegründet wurden.

00:05:34: Das ging den Grünen Anfang der 80er Jahre nicht anders.

00:05:36: Dann hast du zuerst mal die politischen Hasardeure und du kannst de facto ja nur die aussortieren,

00:05:42: gegen die wirklich etwas vorliegt, also die vom Verfassungsschutz beobachtet werden oder

00:05:45: gegen die strafrechtlich etwas vorliegt.

00:05:46: Alle anderen hast du da erst mal.

00:05:48: Und klar musst du mit denen erst mal umgehen und das wird natürlich auch Kräfte binden,

00:05:52: glaube ich.

00:05:53: Es ist auf jeden Fall in der personellen Hinsicht, aber auch zeitlichen Hinsicht eine Herausforderung.

00:05:59: Annika, du hast schon das Finanzielle angesprochen.

00:06:01: Sie ist da ja eigentlich schon ganz gut aufgestellt.

00:06:04: Ich habe gelesen, dass einer ihrer Unterstützer, der IT-Millionär und Befürworter der Vermögenssteuer

00:06:09: Ralf Suikat ist.

00:06:11: Welche Rolle spielt er denn dabei?

00:06:13: Naja, das kann ich nicht beantworten.

00:06:16: Also, Saga Wagenknecht hat ja durchaus auch ein Vermögen.

00:06:20: Herr Suikat stößt dann auch dazu.

00:06:23: Es kann sich ja nicht schaden, wenn man in den eigenen Reihen Leute hat, die Geld haben.

00:06:27: Die Frage ist aber natürlich, inwiefern sind diese Leute auch bereit, ihr Geld in diese

00:06:31: Parteireihen zu stecken?

00:06:32: Das ist ja nicht selbstverständlich.

00:06:35: Und Wagenknecht wurde das am Montag gefragt.

00:06:37: Sie hat darauf geantwortet, dass man schon bereit sei, auch eigene Mittel reinzustecken.

00:06:42: Aber dann folgte eben auch direkt wieder der Spendenaufruf.

00:06:45: Also wie viel Geld Suikat oder Wagenknecht selbst in diese Partei reinstecken, kann ich

00:06:51: nicht beantworten, weiß ich nicht.

00:06:53: Und von daher weiß ich nicht, wie viel es ihr hilft.

00:06:55: Spannender ist, glaube ich, diese Personalie Suikat eher, weil er so ein Aushängeschild

00:07:02: ist, für was für das Wagenknecht wirtschaftspolitisch halt dann auch stehen will.

00:07:06: Ein Millionär, der die Vermögenssteuer fordert, der eine höhere Erbschaftssteuer fordert,

00:07:12: der fordert, dass wohlhabende Menschen sich stärker beteiligen, mehr geben, damit es

00:07:17: den Leuten, die nicht auf der Sonnenseite, wie es immer so schön formuliert wird, des

00:07:21: Lebens stehen, damit die stärker profitieren.

00:07:23: Das hatte auch bei der Vorstellung am Montag die jetzige neue Vorsitzende Amira Mohammed

00:07:30: Ali bei der Pressekonferenz gesagt.

00:07:32: Wir sehen, dass viele Menschen in unserem Land das Vertrauen in Politik verloren haben.

00:07:37: Sie fühlen sich durch keine der bestehenden Parteien mehr vertreten.

00:07:40: Wir wollen die bestehende im deutschen Parteiensystem und eine Partei gründen, die für wirtschaftliche

00:07:47: Vernunft, soziale Gerechtigkeit, Frieden Freiheit einsteht.

00:07:51: Für alle, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

00:07:53: Für alle, die hart arbeiten, aber von der herrschenden Politik im Stich gelassen werden.

00:07:57: Und für eine stabile Wirtschaft.

00:08:00: Ja, steigen wir gleich ein hier ins Inhaltliche.

00:08:02: Ihr habt es gehört, die Sonnenseite des Lebens, das ist auch angesprochen, Annika.

00:08:06: Für alle, die hart arbeiten.

00:08:08: Man sieht auf jeden Fall diese zwei Schwerpunkte Wirtschaftspolitik, Gerechtigkeit.

00:08:11: Es wird auch immer wieder von Vernunft gesprochen.

00:08:14: Also wir müssen zur Vernunft wieder herkehren.

00:08:16: Ich weiß nicht genau, was es damit auf sich hat.

00:08:18: Lass uns doch nochmal genau besprechen, was genau plant denn jetzt das Bündnis Wagenknecht

00:08:22: inhaltlich.

00:08:23: Und hast du es gehört, Lisa, wie sie noch schnell hinterhergeschoben hat und für eine

00:08:27: stabile Wirtschaft.

00:08:28: Also ich nehme es ihnen noch nicht ganz ab.

00:08:31: Da muss ich mich einfach mal outen.

00:08:33: Ich glaube, ich habe viel dagegen gehört.

00:08:36: Also ganz, ganz viel kontra.

00:08:38: Sie versucht natürlich Stimmungen abzugreifen.

00:08:40: Und diese Dagegenstimmung, die sich auch dann in so Worten spiegelt, wie da ist so eine

00:08:48: politische Meinungsklasse und so, da höre ich ganz viel raus, wo erstmal versucht wird,

00:08:55: Stimmung aufzufangen.

00:08:56: Und das ist natürlich auch die Stärke von Sarah Wagenknecht, das kann sie.

00:09:01: Aber um gewählt zu werden, um wirklich langfristig Leute an sich zu binden und auch Wähler wirklich

00:09:09: zu mobilisieren, dann am Wahltag das Kreuz an der Stelle dieser neuen Partei zu machen,

00:09:15: braucht es, glaube ich, schon mehr.

00:09:16: Es braucht wirklich auch ein Konzept.

00:09:18: Ein reines Dagegen wird nicht reichen.

00:09:20: Das ist Sarah Wagenknecht, glaube ich, auch klar.

00:09:22: Das wollte sie auch am Montag vermitteln.

00:09:24: Aber da hat sie natürlich jetzt ein Spektrum aufgemacht.

00:09:28: Sie bezeichnet sich selbst ja als linkskonservativ.

00:09:31: Das muss sie erstmal definieren.

00:09:33: Das muss diese neue Gruppierung erstmal definieren, was das denn eigentlich konkret heißt.

00:09:37: Und da habe ich noch meine Zweifel, ob das gelingen kann.

00:09:40: Also ich muss dir total zustimmen.

00:09:42: Ich finde auch gerade bei der Pressekonferenz am Montag oder auch wenn man in die Papiere

00:09:46: die wenigen Seiten an Programmentwurf, die es bisher gibt, wenn man die liest, da sind

00:09:52: ganz viele Schlagworte und ganz viele Allgemeinplätze drin, die ganz ehrlich ganz viele andere Parteien

00:09:58: auch vertreten.

00:09:59: Das ist so ein bisschen zusammengewürfelt.

00:10:01: Also am Montag dachte man, als Wagenknecht zum Teil über Wirtschaftspolitik geredet

00:10:05: hat, auf einmal sitzt da Christian Lindner, weil ständig über Zukunftstechnologien geredet

00:10:10: wurde, um eben gegen die heutigen Klimaschutzmaßnahmen, um die nicht durchführen zu müssen.

00:10:16: Wir setzen dann auf die Zukunftstechnologien, wir setzen auf das Leistungsprinzip etc.

00:10:20: Dann gab es ganz viele linke Einschläge natürlich mit der Vermögenssteuer, mit der Erbschaftssteuer,

00:10:26: mit einer gerechteren Bildungspolitik.

00:10:29: Und dann gab es eben auch wieder ganz viele nationalkonservative Töne oder auch Töne,

00:10:33: die ganz nah an der AfD schon wieder klingen, wenn es um Pipelines ging, durch die wieder

00:10:37: russisches Gas nach Deutschland fließen soll, wenn es um die Begrenzung von Zuwanderung

00:10:42: ging.

00:10:43: Das war zum Beispiel ein Thema, das sich in dem Papier, das vorgestellt wurde, gar nicht

00:10:48: findet.

00:10:49: Die Wagenknecht-Position wurde dann aber eben am Montag auf der Pressekonferenz eben auch

00:10:54: erfragt und dann eben auch vom Wagenknecht so vertreten.

00:10:56: Und genau da hast du halt so ein Ding, sie sammelt sich halt aus zwei bis drei bis vier

00:11:03: unterschiedlichen politischen Richtungen zusammen, was gerade ganz gut ankommt.

00:11:08: Ja, also vielleicht noch eine Sache zu ergänzen.

00:11:11: Ich glaube, was Sarah Wagenknecht wirklich schaffen muss, ist nicht nur zu versuchen

00:11:15: überall einzusammeln, sondern auch wirklich eine klare Position zu vertreten.

00:11:19: Also zum Beispiel an dieser Friedensdemo, die es im Februar gab, Aufstand für Frieden,

00:11:25: wo sich Sarah Wagenknecht ja auch mit ihrer eigenen Partei verworfen hat, weil sie sich

00:11:29: nicht klar positioniert hat, dass die Rechten da nicht eingeladen sind zu dieser Demonstration.

00:11:35: Da finde ich, an solchen Dingen sieht man, dass es schwierig ist, da keine klare Position

00:11:41: zu vertreten, sondern nur immer die Unzufriedenheiten einzusammeln.

00:11:44: Das funktioniert irgendwann nicht mehr.

00:11:46: Und vor Wahlen ist das Klima normalerweise rau.

00:11:49: Da wird ganz genau geguckt, auch natürlich von uns Journalisten.

00:11:52: wie jemand agiert und ich glaube, da ist es sehr leicht für so eine neue Gruppierung

00:11:58: ins Straucheln zu geraten, weil Sarah Wagenknecht dann nicht mehr nur alleine als Galleonsfigur

00:12:03: auftreten kann, sondern da natürlich dann auch andere in dieser Partei dann gefordert

00:12:07: sind.

00:12:08: Und da ist auch rein zeitlich das schon ein ganz schöner Ritt, weil sie kann gar nicht

00:12:13: so schnell definieren, wofür diese Partei entsteht und wogegen sie sich abgrenzt.

00:12:18: Ja, bevor wir jetzt gleich noch weitermachen auf das Inhaltliche, noch einen Hinweis in

00:12:22: eigener Sache.

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00:12:31: Und damit zurück zum Bündnis Sarah Wagenknecht.

00:12:35: Peter, du hattest gerade schon die Demonstration Aufstand für Frieden, die ja im Februar von

00:12:42: Wagenknecht unter anderem organisiert wurde, erwähnt.

00:12:45: Außenpolitisch positioniert sich Wagenknecht ja wirklich, ja man kann schon sagen, radikal.

00:12:51: Sie will Konflikte ohne militärische Mittel lösen, ist klar gegen Waffenlieferungen in

00:12:56: die Ukraine und will, dass Deutschland aus der NATO austritt.

00:13:01: Was würde das denn für die deutsche Verteidigungspolitik bedeuten?

00:13:05: Also, erstmal muss man sagen, Sarah Wagenknecht hat ein Problem, weil sie den russischen Angriffskrieg

00:13:13: nicht als russischen Angriffskrieg bezeichnet.

00:13:15: So.

00:13:17: Damit, und ich habe ja vorhin über Abgrenzungen geredet, schafft sie es nicht, sich gegen

00:13:22: bestimmte eher radikale Teile der Bevölkerung abzugrenzen.

00:13:28: Und ich glaube, es ist immer die Frage, Was bedeutet das eigentlich in der Praxis, was

00:13:34: ich politisch fordere?

00:13:35: Wenn sie den Austritt aus der NATO fordert und man würde das praktisch umsetzen, dann

00:13:41: wäre Deutschland auf einmal ein Fremdkörper in unserer westlichen Wertegemeinschaft.

00:13:48: Das würde überhaupt praktisch gar nicht funktionieren.

00:13:51: Und ich glaube, darüber ist sich Sarah Wagenknecht nie klar gewesen, was das eigentlich in der

00:13:57: Konsequenz bedeuten würde, wenn sie das wirklich macht.

00:13:59: Dieser Punkt so radikal, wie du sagst, dass er rein faktisch für so eine Partei auch

00:14:07: zum Stolperstein würde, weil immer und immer wieder gefragt würde, wie wollt ihr das denn

00:14:11: eigentlich praktisch machen?

00:14:13: Und dann kämen sie immer wieder an den Punkt, dass das rein faktisch gar nicht möglich

00:14:16: ist.

00:14:17: Und dafür gibt es noch eine Menge andere, gerade auch bei der Außenpolitik noch eine

00:14:21: Menge andere Beispiele.

00:14:23: Sie will die EU schwächen, sie will der EU eigentlich Kompetenzen entziehen, nicht eigentlich,

00:14:31: sondern sie will der EU Kompetenzen entziehen, will die Nationalstaaten wieder stärker machen.

00:14:36: Gleichzeitig will sie die Migration begrenzen.

00:14:38: Also das sind ja Widersprüche auch, weil man muss eben auf EU-Ebene auch zusammenarbeiten,

00:14:44: um Migration begrenzen zu können.

00:14:46: Wie willst du bestimmte Punkte, die du postulierst, erreichen?

00:14:51: Ja, sie steht da halt ganz oft doch auch im Widerspruch.

00:14:54: Aber Annika, du hast es ja am Anfang auch schon gesagt, dass sie auch einige Parallelen

00:15:00: hat zu den Inhalten der größeren Parteien.

00:15:02: FDP hast du angesprochen.

00:15:04: Ich denke auch wirtschaftspolitisch hat sie einige Parallelen zur CDU.

00:15:08: Da könnte es ja auf jeden Fall auch schon eine Vorstellung geben, dass sie in Koalitionen

00:15:12: eintreten kann.

00:15:13: Grundsätzlich nehme ich eure Stimmung aber eher so wahr, dass ihr recht skeptisch seid.

00:15:17: Wo könnte denn die neue Wagenknecht-Partei sich in der deutschen Parteienlandschaft einordnen?

00:15:23: Ist da Platz für sie oder wie würde sich das auch auswirken auf die deutsche Parteienlandschaft?

00:15:28: Ja, also was du glaube ich schon sagen kannst erstmal, sie will sich ja nirgends einordnen.

00:15:33: Deswegen erfindet sie ja diesen neuen Begriff Linkskonservativ.

00:15:37: Und du kannst jetzt sagen, naja, sie würde natürlich da AfD-Stimmen klauen, sie würde

00:15:43: da Linken-Stimmen klauen.

00:15:44: Also sie würde bestimmt aus verschiedenen Ecken Stimmen bekommen.

00:15:48: Im Ergebnis aber, und das ist das, wo ich wirklich Sorge habe, ist, dass die Parteienlandschaft

00:15:56: sich auffragmentiert.

00:15:57: Und dass auf einmal Leute mit Positionen, die quasi nicht umsetzbar sind, die keinem

00:16:05: Realitätscheck standhalten, auf einmal ein Gewicht in der öffentlichen Debatte kriegen.

00:16:10: Und da kannst du gucken nach Italien, nach Frankreich, jetzt auch in die Niederlande,

00:16:14: wo im November gewählt wird und eine Partei, die erst im Sommer gegründet wurde, vermutlich

00:16:18: auf dem zweiten Platz landen wird.

00:16:20: Und da siehst du, dass in mehreren Ländern Europas die Parteienlandschaft, so wie wir

00:16:27: sie kennen, eigentlich total weggeblasen wird.

00:16:32: So, da geht es uns in Deutschland auch relativ gut, sage ich mal, auch wenn das Wort Volkspartei

00:16:36: bei uns auch langsam eigentlich nicht mehr gebrauchbar ist.

00:16:41: Aber davor habe ich wirklich Sorge, dass die Leute eigentlich in so einer zunehmenden Orientierungslosigkeit

00:16:47: landen, was man denn eigentlich bei uns noch wählen kann.

00:16:51: Und das ist etwas, das kann sich Sarah Wagenknecht anheften, dass sie diese Tendenz auf jeden

00:16:59: Fall beschleunigt.

00:17:00: Aber dann könnte man ja auch

00:17:01: argumentieren, dass sie gerade da eine Lücke schließt, wo die ganzen Leute in der Orientierungslosigkeit

00:17:06: sich verlieren.

00:17:07: Ich denke auch nicht, dass jeder eine Partei wählt, weil er 100 Prozent der Partei eben

00:17:12: alles, die ihn 100 Prozent unterstützt.

00:17:15: Das ist aber ein guter Punkt.

00:17:18: Sarah Wagenknecht sagt, ich trete aus der Linken aus, weil ich sie nicht mehr hundertprozentig

00:17:22: unterstütze.

00:17:23: Bislang war es aber immer so, dass man natürlich bestimmte Positionen einer Partei toll findet

00:17:29: und andere Positionen dieser Partei nicht unbedingt mit ihr übereinstimmt.

00:17:32: Trotzdem ist man dort Mitglied oder wählt sie, wie auch immer.

00:17:36: Aber dieses Verständnis davon, dass eine Partei in sich auch letztlich ein Sammelsurium

00:17:43: an Entscheidungen ist, wo man auch mal Dinge mitträgt, die man persönlich nicht mehr

00:17:47: trägt.

00:17:48: Das negiert Sarah Wagenknecht vollständig mit dem, was sie jetzt macht.

00:17:52: Und

00:17:53: das wird ein sehr spannender Punkt, finde ich auch, weil es hat einfach noch nie so

00:17:56: eine Partei auf Bundesebene gegeben, die so vom Kopf her gedacht ist von einer Person.

00:18:02: Parteien sind immer Basiswesen.

00:18:04: Das macht sie irgendwie auch so spannend, dass so viele unterschiedliche Leute da drin

00:18:09: sind, die so unterschiedlich denken und am Ende kommen doch alle zu einem Beschluss.

00:18:12: Sarah Wagenknecht ist die Person, die das eben nicht tragen kann.

00:18:16: Bodo Ramelow hat bei uns im Interview gesagt, Frau Wagenknecht konnte das nicht aushalten.

00:18:21: Sie konnte nicht aushalten, dass es eben andere Meinungen gibt und dass die Mehrheit nicht

00:18:27: ihre Meinung vertritt in der Partei.

00:18:28: Das ist der Kasus-Knaxus gewesen in der Linken, weswegen sie gegangen ist.

00:18:32: Wie, also ich frage mich wirklich, wie wird diese Partei zu einem Programm kommen?

00:18:39: Und wie wird Sarah Wagenknecht auch reagieren, wenn die Basis vielleicht ein anderes Programm

00:18:44: bestimmt, als sie es gerne hätte?

00:18:47: Ja und es ist ja grundsätzlich alles auf sie als Person aufgebaut.

00:18:51: Und sie hatte ja auch gesundheitliche Probleme, sich da auch erstmal im politischen Business

00:18:55: zurückgezogen.

00:18:57: Ich glaube 2019 hat sie von einem Burnout gesprochen.

00:19:01: Wie sehr könnt ihr denn diese One-Woman-Show zum Verhängnis werden?

00:19:04: Ja.

00:19:06: Also eine Partei, das hat Annika völlig richtig gesagt, eine Partei ist viel mehr als das,

00:19:13: was eine Gallionsfigur vorne erzählt.

00:19:16: Und ich glaube, was Sarah Wagenknecht kann, ist Leute für sich zu begeistern.

00:19:21: Das wird diesem Bündnis bestimmt helfen.

00:19:24: Aber das endet an irgendeinem Punkt und ich glaube schon, dass das wirklich die größte

00:19:29: Achillesferse dieses Versuchs einer Parteineugründung ist.

00:19:33: Und ich bin gespannt, was wir nächstes Jahr so sehen.

00:19:36: Es wird auf jeden Fall spannend werden,

00:19:38: glaube ich.

00:19:39: Lass uns nochmal kurz über die Abgrenzung zur AfD reden, denn bei der Pressekonferenz

00:19:44: hat Wagenknecht selbst auch auf diese Frage geantwortet.

00:19:49: Selbstverständlich werden wir nicht gemeinsame Sachen mit der AfD machen.

00:19:52: Ich meine, wir bringen eine Partei an den Start, damit all die Menschen, die auch aus

00:19:57: Wut, aus Verzweiflung, aber eben nicht, weil sie rechts sind, jetzt darüber nachdenken,

00:20:02: AfD zu wählen oder das auch schon gemacht haben, damit diese Menschen eine seriöse

00:20:05: Adresse haben.

00:20:06: Ja, mit der AfD haben wir eben auch schon so eine Partei im Bundestag, die unrealistische

00:20:13: Ziele fordert.

00:20:14: Inwieweit könnte Wagenknecht denn da bessere Lösungen bieten?

00:20:20: Ich würde es vielleicht andersherum

00:20:21: anfangen.

00:20:22: Also wo hat sie denn Gemeinsamkeit mit der AfD?

00:20:25: Und wenn du die Migrationspolitik nimmst, wenn du den Ukraine-Krieg nimmst, Corona nimmst

00:20:30: oder jetzt auch den Ostkonflikt, da gibt es ganz große Gemeinsamkeiten mit der AfD.

00:20:35: Und Sarah Wagenknecht versucht sich ja jetzt da erstmal abzugrenzen, obwohl sie da wirklich

00:20:40: bei sehr wichtigen Themen die gleichen Positionen vertritt.

00:20:43: Und das wird ihr natürlich immer und immer wieder passieren.

00:20:46: Also was sie jetzt versucht, ist so ein Mix aus Die Linke und Ressentiments der AfD.

00:20:54: Also so kommt das bei mir an zumindest.

00:20:55: Und ich kann mir noch nicht vorstellen, wie das langfristig tragen kann.

00:21:02: Es ist vor allen Dingen auch wirklich die Frage, ob ihr diese, wir haben schon darüber

00:21:07: geredet, aber ob ihr diese organisatorische Abgrenzung wirklich gelingen wird.

00:21:12: Wir sprachen über Aufstand für den Frieden.

00:21:14: Wer ist da von der AfD besonders begeistert hingefahren?

00:21:17: Die Rechtsextremen.

00:21:19: Hans-Thomas Tilschneider, Sachsen-Anhalt, ja, Kopf vom rechtsextremen Flügel, einer

00:21:24: von denen, ist da mit voller Begeisterung hingefahren.

00:21:28: Es ist ein Traum in der rechten Szene, schon ganz, ganz lange der Traum von der Querfront,

00:21:34: wo sich Linke und Rechte zusammentun, wo die Grenzen eben verschwimmen und man macht mobil

00:21:41: gegen den Staat.

00:21:42: Das ist ein Traum, den Sarah Wagenknecht da gerade bedient und das ist relativ egal, wie

00:21:48: oft sie in die Kameras rein sagt, wir grenzen uns ab.

00:21:52: Die Frage ist, wie willst du es tatsächlich organisatorisch so halten, wenn deine Punkte

00:21:58: gleichzeitig so ähnlich sind, so ähnlich klingen.

00:22:02: Das ist extrem schwierig.

00:22:03: Ja, aber

00:22:04: trotzdem hat sie halt auch im wirtschaftspolitischen Sachen, die eher nach der Linken klingen,

00:22:08: wie du schon gesagt hast, Peter, wo sie doch sehr nah an der Bevölkerung ist.

00:22:11: Und auch die Umfragen sprechen teilweise von 20 bis 27 Prozent, die ihre Partei nächstes

00:22:18: Jahr oder bei der nächsten Wahl wählen würden.

00:22:21: Ich meine, diese Zustimmung kann man ja auch nicht ignorieren.

00:22:24: Nee, absolut.

00:22:26: Die kann man nicht ignorieren, die sollte man nicht ignorieren, aber man sollte sie

00:22:30: auch ordentlich einordnen, finde ich immer.

00:22:32: Wir reden gerade über Potenzialabfragen.

00:22:36: Das heißt, die Leute werden immer gefragt, können sie sich grundsätzlich vorstellen,

00:22:40: eine Partei Sarah Wagenknecht zu wählen?

00:22:42: Eine Partei, über die bis auf seit Montag zwei Seiten, drei Seiten Programm und die

00:22:50: Person Sarah Wagenknecht noch nichts bekannt ist.

00:22:52: Also das ist in Anbetracht des extremen medialen Hypes, den wir jetzt das ganze Jahr über

00:22:58: hatten, seit Februar, seitdem die Demo war, seit März, seitdem Wagenknecht Mitte März

00:23:03: rausgekommen ist und gesagt hat, eventuell könnte ich mir vorstellen, das zu tun.

00:23:07: Sie ist extrem gut darin, die Medien zu dirigieren und zu peitschen.

00:23:11: Und das schlägt sich eben jetzt auch nieder, auch in diesen Umfragen.

00:23:15: Ja, aber

00:23:16: auf jeden Fall ein Punkt, wo sie weiß, wie sie die Medien eben lenkt und weiß, wie sie

00:23:22: die Narrative erzählen muss, damit sie gewählt wird.

00:23:25: Lasst uns vielleicht zum Ende nochmal auf die Auswirkungen jetzt auf die Linkspartei

00:23:28: schauen.

00:23:29: Denn mit der Vorstellung des neuen Bündnisses sind zehn Mitglieder aus der Linkspartei ausgetreten.

00:23:34: Welche Auswirkungen hat denn das jetzt für die ohnehin schon angeschlagene Partei?

00:23:37: Ja, es kann viele Auswirkungen haben.

00:23:42: Erstens geht es jetzt erst mal um die Frage des Fraktionsstatus.

00:23:45: Da wird es am 7. November eine Sitzung zu geben und um die Frage wird es gehen, werden

00:23:51: die zehn Mitglieder jetzt sofort aus der Fraktion ausgeschlossen oder dürfen sie noch drin

00:23:55: oder sollen sie, sollen diese zehn Mitglieder die Fraktion jetzt sofort verlassen oder sollen

00:24:00: sie noch drin bleiben, bis dann eben die neue Partei gegründet ist tatsächlich.

00:24:05: Das hat für die Linke ganz massive Folgen.

00:24:08: Unter anderem 100 Fraktionsmitarbeiter werden ihren Job verlieren, falls sie den Fraktionsstatus

00:24:13: verlieren.

00:24:14: Sie werden Fragerechte im Parlament verlieren.

00:24:16: Das ist ein sehr, sehr harter Schlag für die Linke im Bundestag.

00:24:22: Weiter nach vorne geblickt ist dann natürlich die Frage, da ja nicht nur AfD-Wähler sehr

00:24:28: fasziniert sind von Bündnis Wagenknecht, sondern zuallererst auch Linken-Wähler, ist

00:24:34: dann natürlich auch die Frage, wie viel bleibt der Linken noch mit Blick auf die nächsten

00:24:39: Wahlen?

00:24:40: Sie ist ja jetzt beim letzten Mal schon unter der Fünf-Prozent-Höhe gewesen und nur noch

00:24:43: reingekommen, weil sie drei Direktmandate gewonnen hat.

00:24:47: Das sind, sagen wir so, Sarah Wagenknecht könnte der Linken den Todesstoß versetzen.

00:24:52: Es gibt aber durchaus auch Stimmen, die sagen, wir haben uns so lange mit ihr rumgeschlagen,

00:24:56: das ist jetzt vielleicht auch ein Befreiungsschlag für uns und vielleicht haben wir jetzt die

00:24:59: Chance auf einen Neuemfang.

00:25:01: Ich halte das ja für eine Schutzbehauptung.

00:25:03: Also ich glaube tatsächlich, es ist für die Linke am Ende der Todesstoß.

00:25:08: Und also wie du sagst, sie werden noch mal Prozentpunkte verlieren.

00:25:13: Die Unzufriedenen, wenn man das so sagen kann, werden schon zu einem gewissen Anteil überlaufen

00:25:20: zum Bündnis Sarah Wagenknecht.

00:25:21: Und damit ist der Linken ganz viel genommen von Geld bis Organisationskraft.

00:25:26: Die eigentlich spannende Frage finde ich dann, kann Sarah Wagenknecht denn wirklich so mobilisieren,

00:25:35: dass sie irgendwo bei einer der drei Landtagswahlen, sollte es ihr dann spätestens gelingen, über

00:25:40: die Fünf-Prozent-Hürde kommt und dann musst du wirklich dafür sorgen, dass die Leute

00:25:45: wirklich begeistert von dir sind und dann braucht sie, in der Wirtschaft würde man

00:25:49: glaube ich sagen USP, also dann braucht sie irgendetwas, wo die Leute sagen, ja deswegen

00:25:52: wähle ich Sarah Wagenknecht.

00:25:54: Und das können wir uns dann mal angucken.

00:25:57: Dietmar Bartsch hat ja auch gesprochen, jetzt auf die Mandate nochmal bezogen, von Diebstahl,

00:26:02: wenn denn die neuen Bündnismitglieder ihre Mandate behalten wollen und sie nicht abgeben.

00:26:07: Denkt ihr denn, die Linkspartei geht aktuell gut mit der Situation um oder könnte sie

00:26:11: da jetzt eigentlich auch daraus lernen?

00:26:15: Also ich war in den letzten Monaten schon immer sehr erstaunt darüber, wie leidensfähig

00:26:21: diese Partei und diese Fraktion ist und wie viel man sich gefallen lässt.

00:26:26: Weil dieses halbe Jahr, wo die ganze Zeit nur mit den Medien geflirtet wurde und die

00:26:31: ganze Zeit nur mit dieser Idee Konkurrenzprojekt, das war ja ein Schuss nach dem anderen hinein

00:26:37: in die Linke.

00:26:38: Und die hat aber eben ein Selbstverständnis, dass sie das ertragen lässt.

00:26:44: Und das herrscht tatsächlich auch in anderen Parteien eben vor.

00:26:48: Und das ist eben das Verständnis von unterschiedliche Positionen haben bei uns Platz.

00:26:53: Natürlich ist Sarah Wagenknecht eine der prominentesten Linken.

00:26:56: Man wollte sie nicht rauswerfen.

00:26:58: Solange sie geblieben ist, war das lange gut.

00:27:00: Aber sie hat der Partei in den letzten Monaten so massiv geschadet, dass die Nerven inzwischen

00:27:06: komplett blank liegen und man keine Lust mehr hat.

00:27:10: Der Frust war extrem groß, bevor dieser Schritt am Montag gekommen ist.

00:27:15: Der Frust zieht sich jetzt fort, weil jetzt die Fraktionsfragen geklärt werden müssen.

00:27:20: und Wagenknecht der Partei dann nochmal die Pistole auf die Brust setzt.

00:27:25: Ja, und damit kommen wir zum Ende.

00:27:28: Ich danke euch ganz herzlich, lieber Peter, liebe Annika, für das interessante Gespräch.

00:27:31: Wir haben auf jeden Fall festgestellt, es ist Potenzial in Wagenknecht.

00:27:35: Sie weiß auf jeden Fall, wie sie mit den potenziellen Wählern umgeht, wie sie mit

00:27:40: den Kameras umgeht.

00:27:41: Aber es liegen unglaubliche personelle, zeitliche, aber auch finanzielle Herausforderungen für

00:27:48: das Bündnis Sarah Wagenknecht Ja, bevor und damit bleibt es eben auch offen, was passiert.

00:27:55: Peter, du hattest den 18. März, glaube ich, angesprochen.

00:27:58: Da werden wir dann sehen, ob die Partei sich anmeldet für die Europawahl und ob sie dort

00:28:03: schon mal gewinnt.

00:28:04: Dann könnte es eine Hoffnung schon mal geben.

00:28:07: Sonst Ja, es ist schwierig und es bleibt abzuwarten.

00:28:12: Vielleicht kommen wir nochmal zusammen zu diesem spannenden Thema.

00:28:14: Ich hoffe auch Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, hat der Podcast heute gefallen.

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00:28:24: Podcasts hören und lassen Sie uns auch gerne eine Bewertung da.

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00:28:30: Das hilft uns wirklich sehr.

00:28:31: Fragen, Anmerkungen und Kritik können Sie uns auch gerne an podcasts.t-online.de schreiben.

00:28:37: Podcast hier mit Mehrzahl S.

00:28:39: Ja, und damit bedanke ich mich ganz herzlich fürs Zuhören und sage Ciao.

00:28:43: Danke fürs Hiersein

00:28:44: und ein schönes Wochenende.

00:28:46: Ich fand

00:28:47: das ein wunderbares Gespräch heute.

00:28:48: Vielen Dank dafür auch.

Über diesen Podcast

Der Nachrichtenpodcast von t-online zum Start in den Tag.

Im „Tagesanbruch“ ordnet t-online-Chefredakteur Florian Harms im Wechsel mit seinen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Themen des Tages ein, analysiert und kommentiert. Am Wochenende geht es in einer längeren Diskussion mit prominenten Gästen um ein aktuelles, politisches Thema. Neue Folgen gibt es montags bis samstags ab 6 Uhr morgens.

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von und mit Florian Harms

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